
Easy Peasy: Frühlingshafte Erbsen in allen Formen
Grün, grün, grün ist meine Lieblingsfarbe. In diesem Fall vor allem in Erbsenform. Minimaler Aufwand – maximaler Genuss, und frische Kräuter dürfen als Überraschungsgäste auch nicht fehlen.
Juniduft liegt in der Luft, als ich an diesem herrlichen Morgen über den Markt spaziere. "Nun wird es von Tag zu Tag geschäftiger", tausche ich mich mit Erol aus. "Zum Schulschluss erreicht der Frühsommerwirbel seinen Höhepunkt, dann sausen viele Familien in ihren wohlverdienten Urlaub." – "Wir beide halten im Hochsommer am Markt die Stellung", lacht er mich an, "Summer in the City ist auch nicht schlecht".
Doch jetzt wollen die längsten Tage des Jahres genossen werden, und so lachen mich vor allem die Zuckerschoten an, die wenig Vorbereitung in der Küche brauchen. "Und gesund sind sie auch", teile ich dem Jüngsten mit, der gerade mit seiner Freundin Dienst hat. Die beiden sind gerade zusammengezogen, darum kommen ein paar Alltagstipps von der Nomi gerade recht. "Obwohl die Zuckerschoten süß und zart sind, gehören sie doch zu den Hülsenfrüchten und sind deswegen ob ihres hohen Proteingehaltes so gesund. Ihr könnt sie sogar roh essen und müsst sie nicht wie ihre großen Schwestern aus den Hüllen lösen, darum heißen sie in Frankreich auch 'Mange-tout', also: Iss alles!"
Der kleine Gemüsegarten
Ich packe meine Zuckerschoten in den Einkaufskorb und eile nach Hause, heute hab ich Pipsi-Dienst und womöglich wartet das Mäuschen schon auf mich. Später gießen wir ihren "Gemüsegarten", einen großen Topf, in dem wir Salat, Kräuter, Ringelblumen und Radieschen angebaut haben. Was für eine Freude es ist, mit kindlicher Begeisterung das zarte Grün der Pflanzen aus der Erde sprießen zu sehen! Das erste selbst gezogene Radieschen wurde von meiner Enkelin mit Butz und Stingel verspeist, die zarte Schärfe wurde erstaunlicherweise ignoriert.
Jedes Mal, wenn sie bei mir ist, kochen wir einen frischen Melissentee und den ersten frisch geernteten Salat haben wir zur neuen Lieblingsspeise erkoren. Da fallen mir die Zuckerschoten vom Markt ein und so haben wir bereits einen Pflanzplan für das nächste Jahr. Vor meinem inneren Auge entsteht das schöne Bild einer rankenden Erbsenpflanze, von der wir laufend zarte Schoten naschen, da kann ich nur hoffen, dass die Schnecken ein Einsehen haben und uns die Ernte lassen.
Später in der Küche entscheide ich mich für ein grasgrünes, frühsommerliches Risotto, um den Schoten ihren Auftritt zu geben. Zarte Tiefkühlerbsen werden püriert und ich staune, wie süß das Erbsenmus ist. Das Risotto wird auf gewohnte Art zubereitet, die Zuckerschoten nur kurz gedünstet, damit sie Biss und Farbe behalten. Der mollige Reis ist Seelenfutter, die Erbsen bringen Proteine, damit alle von groß bis klein Muskeln aufbauen können, Parmesan bringt das wichtige Kalzium und den herrlichen Geschmack. Zufrieden betrachte ich die fertige Speise, da fällt mir Pipsis Zitronenmelisse ein. Wir zupfen zusammen ein paar Blätter ab, mischen sie unter das Risotto und genießen das satte Junigrün.
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