Von Linzer Augen bis Vanillekipfel: Top 10 der besten österreichischen Desserts
Österreicher lieben ihre Backwaren. Doch was sagen andere dazu? TasteAtlas hat sich umgehört und aufgeschlüsselt, welche zehn heimischen Desserts am beliebtesten sind.
Backwaren genießen in Österreich einen ganz besonderen Status. Die Einwohner lieben die süßen Teile sogar so sehr, dass sie eigens dafür ein Wort geschaffen haben: Mehlspeise. Wohl niemand außerhalb der Landesgrenzen würde je verstehen, was dieser Austriazismus meint.
Laut dem Duden handelt es sich bei dem Wort "Mehlspeise“ übrigens um ein Produkt, das aus Mehl, Milch, Butter und Eiern hergestellt wird. Dass sich die Österreicher da nicht mehr mit den Synonymen wie Dessert oder Nachtisch zufriedengeben, ist auch klar. Denn eine Mehlspeise ist eben nicht nur das, sondern viel mehr.
Die Liebe zum Naschen hat hierzulande Geschichte. Schon Kaiser Franz Joseph I. liebte Kaiserschmarrn. Während also andere Teile der Welt meinen, man könne kein Dessert zum Mittag essen, belehren die Österreicher uns eines Besseren.
Wir wissen nun also: In Österreich liebt man seine Mehlspeisen. Besonders die Sachertorte und den Apfelstrudel. Doch welche zehn Desserts kommen auch über die Landesgrenzen hinaus gut an? So viel sei schon mal verraten: Die Sachertorte ist nicht auf dem ersten Platz.
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Auf dem 10. Platz: Linzer Augen
Sie sind bekannt als die Miniversion der Linzer Torte. Hergestellt werden sie, indem zwei Stücke bereits gebackener Mürbeteigkekse zusammengeklebt werden. Zwischen den Keksen wird Johannisbeerenmarmelade gegeben. Auch wenn die Form der Linzer Augen variieren kann, ist sie in der Regel rund und weist auf der Vorderseite charakteristische ausgeschnittene Löcher auf. Diese erinnern an Augen, woher auch das Gebäck seinen Namen erhielt.
Auf dem 9. Platz: Topfenstrudel
Strudel zählt zu den traditionellen Gebäckdesserts. Auch wenn der Topfenstrudel nicht so bekannt ist wie sein Verwandter mit Apfelfüllung, erfreut er sich dennoch großer Beliebtheit. Hergestellt wird er aus weichem, leicht gesüßtem Topfen, der mit dem elastischen und fast durchsichtigen Teig gefaltet wird. Im Anschluss wird er gebacken, bis sich eine knusprig, goldene Kruste bildet. Gelegentlich werden in die Topfenmischung Rosinen gegeben und anschließend wir der Strudel mit Vanille oder Zitrone gewürzt.
Auf dem 8. Platz: Salzburger Nockerl
Die Zubereitungsart erinnert an ein Soufflé. Doch Salzburger Nockerl sind leichte, zarte Knödel mit Vanillegeschmack, die im 17. Jahrhundert erfunden wurden. Als Hommage an den Ursprungsort wird bei der Zubereitung die luftige Masse auf einem Backblech in drei Hügel angeordnet, welche die Berge darstellen, die die Stadt Salzburg umgeben. Die Süßspeise wird immer warm serviert. Entweder als Nachtisch oder als Hauptgericht.
Auf dem 7. Platz: Linzer Torte
Die nächste Mehlspeise, die nach einer österreichischen Stadt benannt ist, ist die Linzer Torte. Die Entstehungsgeschichte reicht bis ins Jahr 1696 zurück. Die Linzer Torte ist ein Mürbeteigkuchen mit einer krümeligen, butterartigen Teighülle, die durch Zitronensaft, Zimt und entweder Mandeln, Walnüssen oder Haselnüssen verfeinert wird. Das Gebäck wird idealerweise mit Johannisbeermarmelade gefüllt – aber auch Himbeer- oder Marillenmarmelade sind als Füllung beliebt. Die Kuchenüberseite erinnert an einen Gitterboden. Die sorgfältig kreuz und quer angeordneten Teigstreifen geben der Linzer Torte ihr einzigartiges Erscheinungsbild.
Auf dem 6. Platz: Vanillekipferl
Vanillekipferl sind halbmondförmige Kekse, die aus Mehl, Zucker, Butter und Vanille bestehen. Sie enthalten oft gemahlene Nüsse – entweder Haselnüsse, Mandeln oder Walnüsse. Der Legende nach wurden Vanillekipfel zu Zeiten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie erfunden. So soll die Armee des Reiches nach ihrem Sieg über die Türken 1683 ihren Erfolg gefeiert haben, indem sie die Kipferl zu Halbmonden formten – eine Nachahmung der charakteristischen Form der türkischen Flagge.
Auf dem 5. Platz: Apfelstrudel
Der Apfelstrudel ist ein traditionelles Gebäckdessert mit einer lebendigen Geschichte. Er besteht aus dünnen Teigschichten, gefüllt mit einer aromatischen Apfelfüllung. Seine Geschichte soll mit der Erfindung von Baklava begonnen haben. Da für Baklava ähnlich wie für Strudel ein sehr dünner Teig erforderlich ist, wurde die Technik wahrscheinlich entweder von den Osmanen oder den Griechen perfektioniert. Es wird angenommen, dass der Strudel zuerst nach Ungarn und dann nach Österreich gelangte, da die Osmanen im regen Austausch mit den Habsburgern standen.
Auf dem 4. Platz: Kaiserschmarrn
Kaiserschmarrn ist ein typisches Wiener Dessert und lässt sich als fluffiger, leicht karamellisierter Rührei-Pfannkuchen beschreiben. Der Geschichte nach sei es das Lieblingsdessert von Kaiser Franz Joseph I. gewesen, nachdem es schließlich auch benannt wurde. Traditionell wird Kaiserschmarrn entweder mit Zwetschenröstern oder mit Apfel-, Birnen- oder Beerenmarmelade gegessen. Was ebenso nicht fehlen darf: Reichlich Staubzucker.
Auf dem 3. Platz: Krapfen
Kommen wir zum Siegertreppchen! Auf dem dritten Platz der beliebtesten österreichischen Desserts hat es der Krapfen geschafft. Das Gebäck wird aus Hefeteig gefertigt, der außen goldbraun und knusprig frittiert wird, während er im Inneren weich und luftig bleibt. Die meisten Krapfen werden mit Marmelade oder Vanille- sowie Schokopudding befüllt, während auf die Oberseite Staubzucker gegeben wird.
Auf dem 2. Platz: Sacher-Torte
Natürlich darf dieser österreichische Klassiker nicht auf der Liste fehlen. Immerhin ist die Sacher-Torte die bekannteste Torte Österreichs. Es handelt sich um einen klassischen, geschichteten Schokoladen-Biskuitkuchen, der dünn mit hochwertiger Marillenmarmelade und Schokoladenglasur überzogen ist. Erfunden wurde sie 1832 von Franz Sacher, einem Konditor des damaligen österreichischen Staatskanzlers Fürst Clemens Lothar Wensel Metternich. Der Prinz soll eine neue Torte gewollt haben und der damals 16-jährige Sacher beeindruckte ihn, indem er aus Zutaten, die in der Küche leicht verfügbar waren, etwas Neues kreierte.
Auf dem 1. Platz. Cremeschnitte
Unter Cremeschnitte versteht man eine Vanille-Creme-Torte. Sie ist ein absoluter Klassiker unter den Desserts. Der moderne Rezeptname hatte um 1800 im Grätzer "Allerneuestes Kochbuch für Fleisch- und Fasttäge“ noch die Bezeichnung "Kreem mit Butterteig“. Heute besteht die Mehlspeise aus zwei mit Oberscreme gefüllten Butterteigblättern. Für die Cremeschnitte wird ein Blätterteig aus Butter, Wasser, Mehl, etwas Rum, Essig und Salz bereitet, daraus zwei Teigblätter in der Größe des Backblechs ausgewalkt und gebacken. Wenn der Kuchen ausgekühlt ist, wird eines der Blätter in breite Streifen vorgeschnitten. Dann wird das ganze Blatt mit einer Creme bestehend aus Obers, Eiern, Zucker, Vanille und Gelantine bestrichen und mit den Streifen des anderen Blattes belegt und im Anschluss die Unterseite nach oben gekehrt. Auf das Deckblatt wird Staubzucker gestreut.
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