Halo Halo Popsicle

Unerwartete Erfindung: Wie der Stiel ins Eis kam

Dieser Zufall spielte eine große Rolle für die Erfindung von Eis am Stiel.

Seiner Vergesslichkeit wird der elfjährige Frank Epperson mehr als dankbar gewesen sein. Sie ist immerhin der Grund, dass der US-Amerikaner als Erfinder des Eis am Stiel gilt.

Ein Holzstaberl, von dem man genüsslich abschlecken kann – jederzeit, überall und gänzlich ohne Besteck und Teller: Das ist so einfach wie genial und irgendwie so selbstverständlich, dass man es gar nicht hinterfragt. Dabei sind es gerade Dinge wie dieses simple Staberl, die die Gewohnheiten ganzer Generationen verändern. Laut Statistiken ist Eis am Stiel weltweit am beliebtesten, noch vor Eisstanitzel oder Bechereis. Was sicherlich mit der fast flächendeckenden Verfügbarkeit von Freibad über Supermarkt bis Tankstelle zu tun hat. Frank Epperson hatte jedenfalls ein Glas, in dem er Brause aufgelöst hatte, samt dem hölzernen Rührstaberl im Freien vergessen.

Frost sei Dank

Ein starker Frost verwandelte das Getränk über Nacht in einen Eislutscher. Doch erst als Erwachsener erinnerte er sich an diese Erfahrung – und ließ sie sich 1923 als „Eppsicle“ patentieren, eine Kombination seines Namens mit dem englischen Wort für Eiszapfen (icicle). Später wurde daraus Popsicle als Begriff für Eis am Stiel.

Ebenfalls 1923 ließ sich auch der Süßwarenhersteller Harry Burst seine Idee patentieren. Er steckte ein Holzstaberl in ein Stück Vanilleeis und tauchte es in Schokoglasur – der Prototyp des Milcheislutschers.

Auf Holz gebaut

Wäre noch zu klären, warum Eislutschende auch 100 Jahre nach der Erfindung des Stieleises noch immer ein Holzstaberl in der Hand halten. Das hat praktische und wirtschaftliche Gründe. Holz ist billig und ausreichend verfügbar. Das Material zeigt zudem ein anderes Isolierverhalten als Plastik oder Metall: Es leitet Wärme schlecht weiter. Was verhindert, dass das Eis durch die Handwärme zu schnell schmilzt.

Ingrid Teufl

Über Ingrid Teufl

Redakteurin im Ressort Lebensart. Gesundheit, Wellness, Lifestyle, Genuss. Seit 1997 beim KURIER, Studium Geschichte/Publizistik, Germanistik, Politikwissenschaften [Mag.phil.] Mag Menschen, Landschaften und Dinge, die gut tun, gut schmecken, gut riechen, neu sind.....und darüber schreiben.

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