frisch aufgebrühter Kaffee

Tag des Kaffees: Trends, Tipps und drei Rezept-Ideen

Die Ansprüche der Kaffeelieber verändern sich: Neben dem Genuss sollen jetzt auch Menschen und Umwelt nicht zu kurz kommen.

Ob kurz gebrühter Espresso, verlängerter Americano oder im Metallkännchen aufgekochter türkischer Kaffee: Die Zubereitung ist eine Kunst, bei der viele Faktoren beachtet werden müssen. Das reicht von der Röstung der Bohnen über den Mahlgrad und von der Dosierung bis zu Wasserqualität und Aufbrühtemperatur, um nur einige zu nennen. Fast erstaunlich, dass so ein kompliziertes Getränk zu einem der meistgetrunkenen weltweit wurde.

In vielen Ländern zählt Kaffee zu den Lieblingsgetränken, das ist in Österreich nicht anders. Rund 160 Liter pro Kopf werden pro Jahr getrunken. Laut einer GfK-Auswertung für das Jahr 2022 liegt Kaffee sogar an allererster Stelle – noch vor Wasser mit 127 Litern und Bier auf Platz 3 mit 118 Litern. Am liebsten übrigens, das ist einer anderen Umfrage zu entnehmen, kommt der Kaffee als Cappuccino in die Tasse, gefolgt von Verlängertem und Caffè Latte.

Ehrentag

Das heiß geliebte Heißgetränk hat mittlerweile auch seinen Ehrentag: Alljährlich am 1. Oktober findet der "Tag des Kaffee" statt. Die Erwartungshaltung der Kaffeeliebhaber und -liebhaberinnen an "ihre" Tasse Kaffee erhöhe sich von Jahr zu Jahr, wird beim Österreichischen Kaffeeverband resümiert. "Neben dem steigenden Anspruch an die Qualität, wird auch der Wunsch nach einer verantwortungsvollen Wertschöpfungskette immer größer." Daher ist der "Tag des Kaffees" heuer dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. Für Kaffeeverband-Präsident Marcel Löffler ist das längst mehr als ein Trend. "Nachhaltiger Kaffeegenuss sichert den Genuss von morgen."

➤ Hier mehr lesen: Warum man vor dem Einkaufen keinen Kaffee trinken sollte

Nachhaltigkeit ist für viele Kaffeeproduzenten ohnehin schon ein Thema. Bereits seit 2002 setzt etwa Lavazza mit den aktiv für einen nachhaltigen Umgang mit Menschen und Natur ein, etwa in der Lavazza Fondazione. Mit sozialen und ökologischen Projekten werden Kaffee produzierende Gemeinden auf der ganzen Welt unterstützt.

Erfinder der "Blends"

Der dahinter stehende ganzheitliche Ansatz geht schon auf den Stammvater der Dynastie, Luigi Lavazza, zurück. Ihm haben es Kaffeeliebhaber übrigens zu verdanken, dass die Geschmacksvielfalt von Kaffee unendlich ist. Er erfand Ende des 19. Jahrhunderts das Konzept, aus verschiedenen einzelnen Sorten ("Origins") Kaffeemischungen ("Blends") zu kreieren.

Diese können entweder zur Gänze aus mild-aromatischen Arabica-Bohnen zusammengestellt sein oder Arabica- und Robusta-Sorten (kräftig-intensiv) werden gemischt. Eine schier unendliche Vielfalt, die sich daraus auftut. Und aus der Röstereien immer wieder schöpfen. Bei Lavazza etwa entwickelte man heuer den limitierten "Caffè Crema Forte" als Erstling in der neuen "Caffè Crema Art Edition". Die Mischung besticht durch intensive und schokoladige Note. Das Gespür, mit der idealen Mischung den Geschmack der Konsumenten zu treffen ist – richtig, eine Kunst.

Fakten

Sorten124 Kaffeesorten sind bekannt, 75 dieser wilden Sorten sind vom Aussterben bedroht. Zwei Sorten bestimmen die Kaffeeproduktion: Arabica (56 %) und Robusta (43 %)

Röstung: Im geschmacklosen Rohkaffee entfalten sich während des Röstvorgangs (in 400 bis 600 °C heißer Luft) entfalten sich die rund 1.000 Aromastoffe, die in den Kaffeebohnen enthalten sind

10 Rohkaffeesorten können in einer Kaffeemischung vorkommen, um den gleichbleibenden Geschmack zu gewährleisten

Abgekühlter Trend

Zubereitung: Kalter Kaffee galt einst als absolutes No-Go für Kaffeetrinker: Abgestanden und geschmacklos. Dass er schön machen sollte? Geschenkt! Im 21. Jahrhundert ist die abgekühlte Version ein Renner, und das ist nicht nur bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Grenze so. Wir reden auch nicht vom klassischen Eiskaffee oder vom Affogato, in dem sich eine Kugel Vanilleeis sozusagen im heißen Espresso ertränkt. Auch mit Eiswürfeln gekühlter (und mitunter verwässerter) Kaffee ist damit nicht gemeint.

Cold Brew Kaffee

©Getty Images/evrim ertik/istockphoto

Unter dem Namen "Cold Brew", also kalt gebrüht, ist kalter Kaffee ein richtiges Trend-Ding geworden.  Vielleicht auch, weil die Cold Brew-Methode für manche auch die nachhaltigste Art der Kaffeezubereitung ist. 
Was viele nicht wissen:  Die typischen Aromen – auch das Koffein –  lösen sich nicht nur beim Kontakt mit heißem bzw. fast kochendem Wasser aus den Kaffeebohnen. Die Extraktion funktioniert ebenso mit kaltem Wasser. Liebhaber schwören darauf, da sie diesen Kaffee auch bekömmlicher empfinden. Allerdings dauert es länger.

Für etwa 1 Liter Cold Brew-Konzentrat 200 g grob gemahlenen Kaffee mit 1 Liter kaltem oder maximal zimmerwarmen Wasser in einer Kanne mit großer Öffnung übergießen. Die Mischung 12 bis 24 Stunden ziehen lassen (ev. im Kühlschrank).  Danach über einen Kaffeefilter abgießen und den Kaffee in einer weiteren Kanne auffangen. Im Verhältnis 1:2 mit kaltem oder heißen Wasser verdünnen.   

Espresso Martini

©Romar Ferry

Der Klassiker: Espresso Martini

1 kleiner, starker Espresso, 5 cl Wodka, 3 cl Kaffeelikör (Kahlúa), ev. 1 Spritzer Zuckersirup

Alle Zutaten in einem Shaker mit Eis schüttel und über ein Sieb in ein Martiniglas abseihen

©Nataliya Arzamasova/iStockphoto

Der moderne Gewürzkaffee

50 ml Wasser, 125 g Zucker, 1 Stück Hokkaidokürbis (für 2 EL Kürbispüree),  1 P. Vanillezucker, 3 TL Zimtpulver, je 1 TL Nelken- und Ingwerpulver, 150 ml Milch, 1 Espresso
1 / Wasser mit Zucker und Vanillezucker dickflüssig aufkochen. 2 / Kürbisstück pürieren und das Püree in den warmen Zuckersirup geben. Gewürze und Sirup vermischen. 3 / Milch schäumen und in ein Glas gießen. Sirup nach Geschmack unterrühren. Espresso langsam in die Milch gießen

Ingrid Teufl

Über Ingrid Teufl

Redakteurin im Ressort Lebensart. Gesundheit, Wellness, Lifestyle, Genuss. Seit 1997 beim KURIER, Studium Geschichte/Publizistik, Germanistik, Politikwissenschaften [Mag.phil.] Mag Menschen, Landschaften und Dinge, die gut tun, gut schmecken, gut riechen, neu sind.....und darüber schreiben.

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