Der schärfste Chili der Welt und 5 Lokal-Tipps für scharfes Essen in Wien
Im Vergleich zu Tabasco ist die neue Chili-Sorte "Pepper X" mehr als 500-mal so scharf.
Bis Ende Oktober hatten nur fünf Menschen weltweit den schärfsten Chili der Welt verkostet. Ed Currie gab seiner Züchtung den Namen "Pepper X" – nach der Kostprobe habe er die Hitze dreieinhalb Stunden lang gespürt. Dann seien die Krämpfe gekommen, die so furchtbar waren, dass er eine Stunde lang auf einer Marmorplatte im Regen lag und vor Schmerzen stöhnte. Als Richtwert zum Messen der Chilischärfe dient der Scoville-Test:
Dabei wird ein Extrakt des zu testenden Chilis mit einer Zucker-Wasser-Mischung so lange verdünnt, bis fünf Testpersonen kein Brennen mehr verspüren. "Pepper X" kommt auf einen Wert von 2,693 Millionen Scoville – das reichte für den Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Zum Vergleich: Die Schärfe der weltbekannten Tabasco-Sauce liegt bei bis zu 5.000 Scoville.
Letztere feiert dieser Tage ihr 155-jähriges Jubiläum: Am Wiener Spittelberg wird aus diesem Anlass europaweit der einzige Shop eröffnen, wo Fans ihrer scharfen Leidenschaft frönen und Würzmittel erstehen können, die normalerweise in Österreich nicht erhältlich sind. In Mitteleuropa kombinieren Köche gerne Ei-Gerichte mit der fruchtigen Schärfe, Japaner peppen ihre Pizza mit einigen Tropfen auf und die Mexikaner lieben ihr Mischgetränk Michelada, das aus dunklem sowie hellem Bier, Salz, Limettensaft und Tabasco besteht. Am bekanntesten ist aber der kraftvolle Wodka-Cocktail Bloody Mary, der von Barkeeper Fernand Petoit in den 1930ern in der King Cole Bar des New Yorker St.-Regis-Hotels erfunden wurde.
➤ Hier mehr lesen: Cocktail-Rezept aus dem "Barfly's": Bloody Mary
Geschenk nach dem Krieg
Glaubt man der Legende, dann begann die Firmengeschichte von Tabasco mit dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg: Edmund McIlhenny soll die ersten Samen der Tabasco-Chilis von einem Fremden geschenkt bekommen haben, der sie nach dem Krieg Mitte des 19. Jahrhunderts nach Louisiana mitnahm. Daraufhin baute die Familie auf der Insel Avery Island, auch heute noch Firmensitz, Chili-Pflanzen an. 1868 begann McIlhenny schließlich mit den ersten Experimenten: Er zerstieß die orangen, vollreifen Chilischoten, mischte die Paste mit Salz und ließ diese in Eichenfässern reifen – der spezielle Geschmack entsteht durch den Fermentierungsprozess –, anschließend goss er den Sud mit Essig auf.
Capsaicin für Schärfe
Im deutschen Sprachraum wird je nach Größe, Farbe, Geschmack sowie Schärfe zwischen Paprika, Chili und Pfefferoni unterschieden. Es handelt sich bei den am weitesten verbreiteten Sorten jedoch immer um Nachtschattengewächse der Pflanzengattung Capsicum annuum, also Paprika. Und streng genommen dürfte man auch nicht von Schoten sprechen, denn in der Botanik handelt es sich bei Paprika um Beeren.
Fast alle diese Früchte enthalten in unterschiedlicher Konzentration den Stoff Capsaicin, der die Schärfe erzeugt. Scharfe Sorten werden in Ländern wie Mexiko, Tunesien oder Indonesien eingesetzt, da die durch das Capsaicin verursachte Hitzeempfindung die Schweißbildung fördert, wodurch die Körpertemperatur gesenkt wird. Durch den Hitze- und Schärfereiz in den Schoten werden Glückshormone ausgeschüttet, damit das Gehirn nicht glaubt zu verbrennen. Dabei wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert:
Trotz Schärfe wollen wir noch mehr Scharfes essen. Sei es durch die orientalische, die Sichuan- oder die thailändische Küche, in den vergangenen Jahren sind auch die Mitteleuropäer auf den Geschmack von scharfem Essen gekommen. Übrigens kann durch regelmäßigen Konsum von scharfen Saucen wie Sriracha, Sambal Oelek oder Harissa die Toleranz gegenüber scharfem Essen erhöht werden.
Konsumenten müssen selbst herausfinden, wie viel Chili ihnen guttut oder eben nicht. Wer zu viel erwischt, trinkt Milch, isst einen Löffel Joghurt oder ein Stück Weißbrot.
Heiß auf scharf. Die Lokale sind bekannt für scharfe Gerichte, haben aber auch "normales" Essen
1. Sneak in
Ab 10.11. verwandelt sich das Lokal in einen Tabasco-Shop mit scharfen Brunch-Gerichten.
Info: Siebensterngasse 12, 1070 Wien„
2. Feine Sichuan Küche
Hier gibt es authentische Landesküche und das höllischscharfe „Gong Bao Huhn“ mit Chili und Szechuanpfeffer.
Info: Kettenbrückengasse 13, 1050 Wien
3. Mamamon Thai Eatery
Die thailändischen Currys und die hausgemachte Chili-Tamarinden-Sauce schmecken wie im Urlaub.
Info: Albertgasse 15, 1080 Wien
4. Chinabar an der Wien
Hausgemachte Nudeln und authentische Sichuan-Speisen.
Info: Hamburgerstraße 2, 1050 Wien
5. Mach ma Curry
Die indischen Currys gibt es mit gewünschtem Schärfegrad.
Info: Schopenhauerstraße 78, 1180 Wien
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