Löwenzahnkapern und Gierschspinat: So schmeckt der Frühling

Das erste Frühlingsgrün und seine Blüten belebt nicht nur die Augen, sondern auch die Geschmacksnerven. Und das ist perfekt für Kinder.

Nicht nur Erwachsene sehnen sich jetzt danach, auch Kinder haben Sehnsucht nach Grün. Endlich! „Der Frühling lässt sich jetzt nicht mehr aufhalten, und wir freuen uns über jedes Zeichen von ihm“, sagt Theresa Baumgärtner, Autorin des neuen Buchs „Frühlingserwachen“. Nur mehr wenige Tage, dann ist es so weit: Blumen blühen, Wildkräuter gedeihen, überall zartes Grün, auf den Wiesen, in den Wäldern, aber auch im eigenen Garten.

Was für eine Fundgrube! Es ist die Zeit des gemeinsamen Suchens, Findens und (achtsamen) Pflückens. Viele Kinder lieben es, die Natur zu entdecken, um sie daheim dann zu fröhlichen Frühlingsgenüssen zu verarbeiten. „Unter jedem Stein und unter jeder Wurzel scheint ein neues Abenteuer zu schlummern“, so Baumgärtner.

Also gemeinsam raus in die Natur, mit Körbchen und dem Blumenbestimmungsbuch in der Hand sammeln, was die Jahreszeit hergibt. Essbare Boten des Frühlings gibt es viele verschiedene – wobei es wichtig ist, achtsam und sparsam zu „ernten“. Zum Beispiel Veilchenblüten, die Farbe ins Essen bringen und mit denen Kuchen oder Kekse (siehe Rezept links) appetitlich aussehen.

Sie lassen sich gut kandieren – mit Zuckerkruste schauen sie noch schmackhafter aus. Die Arbeit macht Kindern Spaß: Mit einem Pinsel werden die essbaren Blüten mit Eiweiß bestrichen, nun lässt man feinen Kristallzucker darüber „schneien“. Danach werden die Blüten auf einem Gitter luftgetrocknet.

Löwenzahnkapern und Gierschspinat

Vielleicht schaut’s in der Küche dann ein bisserl aus, aber Spaß macht diese Arbeit trotzdem. Jetzt die Gänseblümchen! Kinder lieben sie, weil sie so fröhlich aussehen. Nicht nur: Sie passen in alle Salate und verwandeln jedes simple Butterbrot in eine essbare Wiese. Kandiert pimpen sie schlichte Kuchen auf. Aus dem eigenen Garten kommen die ersten zarten Löwenzahnblätter. Sie schmecken noch nicht bitter, daher mögen sie auch Kinder.

Die Löwenzahnknospen lassen sich zu wilden Kapern verarbeiten – eine Küchenarbeit, die Kindern nicht nur die Wunder der Natur nahebringt, sondern auch einmal ganz etwas anderes ist. Nicht zu vergessen: der omnipräsente Giersch, der sich in jedem Garten und sogar in jedem Balkonblumentopf wie wild ausbreitet. Die jungen Blätter werden wie Spinat zubereitet, machen sich gut in Salaten und Smoothies.

Bärlauch-Liebe

Bärlauch ist ein eigenes Kapitel. Sein Duft steht wie kaum ein anderer für das Frühjahr – überall zarte Spitzen. Man kann ruhig üppig ernten, aber Achtung: Nicht mit den Blättern des giftigen Maiglöckchens verwechseln! Tipp: Wie alle Wildkräuter nur gemeinsam mit Erwachsenen sammeln, die Blätter zwischen den Fingern zerreiben, nur Bärlauch duftet stark nach Knoblauch. Daheim Blätter gut waschen – am schnellsten geht die berühmte Bärlauchsuppe, in die man ebenso andere Kräuter hineintun kann. Und wer’s länger lustig haben will, flechtet und bäckt einen Bärlauchzopf.

Gabriele Kuhn

Über Gabriele Kuhn

Seit 1995 an Bord des KURIER - erst 14 aufregende Jahre lang als Ressorleiter-Stv. im Freizeit-Magazin, dann als Leiterin des Ressorts Lebensart. Seit 2017 Autorin. Kolumnistin. Interessens- und Know-How-Schwerpunkte: Medizin, Lifestyle, Gesundheit. Und Erotik. Die ironische Kolumne "Sex in der Freizeit" gibt es seit 2002. Damit's nicht fad wird, schreibe ich seit Anfang 2012 die Paar-Kolumne "Paaradox" gemeinsam mit Ehemann und Journalist Michael Hufnagl. 2014 wurde Paaradox zum Lesekabarett - mit Auftritten im Rabenhof und auf vielen Bühnen Ostösterreichs.

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