Familienwanderung mit Kids: Der Ötscherbär bringt Sie zu tollen Ausflugszielen.
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Wandern mit Kindern - geht das? Unser Ausflug mit dem Ötscherbär

Kann man mit zwei Fünfjährigen schon wandern gehen? Und viel wichtiger: Macht das auch Spaß? Ich habe es ausprobiert und bin mir sicher: Mein Fazit wird einige überraschen.

Als Mama oder Papa kennt man das Dilemma: Es steht schon wieder der nächste Feiertag oder das Wochenende an und man muss sich überlegen, was man mit den Kids unternimmt. Immerhin wollen diese meistens Action und Abenteuer. Und wenn man so einen bewegungsliebenden Lausbuben hat wie ich, dann muss auch noch eine ordentliche Portion Laufen, Klettern oder Springen mit am Programm sein. Da klingt eine Familienwanderung in der Nähe von Wien doch wie das perfekte Ausflugsziel, oder? Ich habe mich mit meinem Sohn Tobias (5), meiner lieben Freundin Anita sowie ihrem Sohn Fabian (5) auf den Weg gemacht und es einfach einmal ausprobiert.

Mit dem Erlebniszug nach Kirchberg an der Pielach

Kennen Sie das auch? Eine Stunde Autofahrt und man hört zum gefühlt fünfhundertsten Mal: „Wann sind wir endlich dahaaaa?“ Diesmal nicht, denke ich mir, und suche nach einer Möglichkeit, mit dem Zug zu fahren. Und da finde ich tatsächlich einen, der extra auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet ist: der Erlebniszug Ötscherbär. Spielebereich, Cabriowaggon, Buffetwagen - ich bin schnell überzeugt. Jetzt fehlt nur noch das Ziel: Eine Wanderung soll es sein, die nicht zu lange dauert und auch nicht zu herausfordernd für die Kids ist. Der „Tut gut“-Familienwanderweg klingt perfekt: Die Wanderung dauert nur ca. 30 Minuten, inklusive einem Waldlehrpfad, Bienenschaukasten und schönem Ausblick. Was will man mehr? Also: Auf nach Kirchberg an der Pielach! Von dort aus soll die Wanderung nämlich direkt starten. Die Tickets für den Ötscherbär sind mit ein paar Klicks online schnell gekauft - plus Sitzplatzreservierung. Jetzt geht es los!

Was ist der Ötscherbär?

Der Erlebniszug Ötscherbär färt auf der der 84 Kilometer langen Strecke der Mariazellerbahn: von der Landeshauptstadt St. Pölten durch das malerische Pielachtal und den Naturpark Ötscher-Tormäuer bis ins Mariazellerland. Es gibt unzählige Stationen, wo Sie aussteigen können und tolle Ausflugsideen auf Sie warten. Laufend gibt es auch spezielle Themenfahrten wie beispielsweise die Sternschnuppenfahrt oder der Märchen-Lesezug. Spaß für Groß und Klein garantiert!

 

Hier geht's zum Ötscherbär

Die Fahrt mit dem Ötscherbär: Ein Erlebnis an sich

Der Ötscherbär startet in St. Pölten und soll nach ungefähr 45 Minuten unser Ziel Kirchberg erreichen. Als ich Tobias von unserem Vorhaben erzähle, ist er begeistert: Zugfahren, juhu!“ Und auch Fabian kann es kaum erwarten. „Wo ist denn unser Zug?“ fragt er, als wir am Bahnhof St. Pölten ankommen. Aber bevor ich antworten kann, haben die beiden den Ötscherbär schon selbst entdeckt: Der Bären-Zug schaut für die Kids mit seinen lustigen Motiven schon von außen toll aus. Aber auch drinnen werden unsere Erwartungen weit übertroffen: Es gibt einen eigenen Spielebereich mit Büchern, Autos, Bausteinen und noch jeder Menge anderer Spielsachen. Die Zugbegleiter:innen teilen Malbücher und Stifte aus, wir Mamas schauen inzwischen aus dem Fenster und genießen die schöne Aussicht. 

So entspannend war Zugfahren echt noch nie! Später schaffen wir es sogar ganz locker, die Kinder vom Spielebereich kurz wegzulocken und das Cabrio-Flair im Aussichtswagen zu erleben. Wir freuen uns über das schöne Wetter und die tolle Landschaft, spüren den leichten Wind in unseren Haaren. Die Burschen sprechen das aus, was wir uns denken: „Wow, so cool!“ Ebenso top: Neben dem Spiele- und Cabriowaggon gibt auch noch einen extra Radwagen für all jene, die Ausflüge mit dem Fahrrad planen (Reservierung ist erforderlich) sowie einen Buffetwagen mit regionalen Schmankerl. Alle Waggons werden übrigens von einer über 100 Jahre alten Elektrolokomotive gezogen - sie ist eine der ältesten Elektro-Schmalspurlokomotiven weltweit.

Kühe, ein Traktor & jede Menge Spaß auf dem Familienwanderweg

Die Zugfahrt vergeht wie im Flug, sodass wir hektisch unsere Sachen zusammenpacken, als es heißt: „Next Stop: Kirchberg an der Pielach“. Zum Glück schaffen wir es noch rechtzeitig, auszusteigen. Wir schlendern durch den süßen Ort und entdecken schon ein paar Gasthäuser, die zum Verweilen einladen. Im charmanten „Dirndlhof“ machen wir noch eine kurze Trinkpause, um nicht durstig unsere Wanderroute starten zu müssen - schon jetzt fühle ich mich am Land ganz und gar angekommen. Die frische Luft, die netten Leute, die uns herzlich begrüßen: Die Atmosphäre hier ist perfekt. 

Wir starten am Friedhofsweg, spazieren gemütlich am Bienenschaukasten und Nützlingshotel vorbei und beobachten den Traktor, der gerade die Wiese mäht - der beste Duft des Sommers steigt uns in die Nase. Die Buben laufen voraus, sammeln Pusteblumen und klettern am Naturrastplatz auf die am Boden liegenden Baumstämme. Wir gehen an einem kleinen Bach vorbei, können neugierige Kühe begrüßen und machen am Bankerl eine kurze Jausenpause. Die Aussicht ist den ganzen Weg über genial und das Grün für unsere Augen, die primär das Stadtleben in Wien kennen, eine wahre Entspannung.

Tipps für einen Tagesausflug in Kirchberg

  • Anreise mit der Mariazellerbahn von St. Pölten nach Kirchberg
  • Besuch des Modellbahnmuseums „Bahn im Bahnhof“
  • Spaziergang durch den Ort „Kirchberger Dirndlrunde“ mit Skywalk
  • Einkehr in einen Gastbetrieb in Kirchberg
  • Sehenswert: Funcourt, Freibad, Wander- und Radwege, Andreaskirche
  • Rückfahrt mit der Mariazellerbahn nach St. Pölten, stündlich

Spielzeug benötigen wir den ganzen Ausflug über keines, und auch das typische Kids-bei-Laune-Halten“ - auf das wir Eltern normalerweise trainiert sind ;-) - ist heute unnötig. Am Ende des Weges beeindruckt uns der Skywalk mit seinem Ausblick weit über den Ort Kirchberg hinaus. Das Fenster am Boden macht uns noch einmal bewusst, wie weit oben wir stehen. So schön ist Niederösterreich!, denke ich, als wir beschließen, dass wir uns jetzt etwas richtig Gutes zum Essen verdient haben. Wir machen eine Pause im Gasthaus Mahrer, wo Tobias und Fabian ihr lang ersehntes Schnitzel bekommen, während Anita und ich uns den Spargelklassiker gönnen. Die Buben haben - wie geht das? - immer noch Energie, weshalb wir noch einen Abstecher auf den Spielplatz ganz in der Nähe machen. Hier powern sich die beiden richtig aus. Das Wetter ist so schön, dass wir unseren Besuch im Modellbahnmuseum auf das nächste Mal verschieben und uns noch ein Eis beim Dirndlhof holen.

Am späten Nachmittag setzen wir uns in die Mariazellerbahn, die stündlich vom Bahnhof neben dem großen Spielplatz abfährt, und sind in einer Dreiviertelstunde wieder in Wien. Unser Gefühl: Die Kids werden heute ins Bett fallen und richtig gut schlafen. Wir hatten tatsächlich einen schönen, sehr entspannten Tag. Mein Fazit ist somit eindeutig: Zugfahren und Wandern mit zwei Fünfjährigen ist super, solange man die richtige Route und die richtige Anfahrt wählt!

Wir planen schon unseren nächsten Ausflug - diesmal allerdings mit einer längeren Fahrt mit dem Ötscherbär. Die lustige Zugfahrt verging viel zu schnell und war das absolute Highlight für die Kinder. Seit Neuestem höre ich auch nicht mehr „Wann sind wir endlich da?“ beim Autofahren, sondern „Mama, wann können wir endlich wieder wandern gehen?“ Diese Frage kann ich aber zum Glück leicht beantworten: sehr bald!

Alle Infos zur Mariazellerbahn & dem Ötscherbär finden Sie hier

Tamara Gaider

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