Rotes Tor Spitz an der Donau
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Ausflug in die Wachau: Die besten Geheimtipps für einen Tagesausflug

Sie erstreckt sich auf rund 35 Kilometern Länge entlang der Donau, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als eine der schönsten Gegenden Österreichs: die Wachau. Ich habe das Juwel während der Marillenblüte bei einem Tagesausflug erkundet. Wie es mir gefallen hat, erfahren Sie hier.

Wenn es im Frühling langsam wärmer wird, die Bäume ausschlagen und die Blumen zu blühen beginnen, zieht es die Menschen wieder nach draußen in die Natur – auch mich. Als Wienerin hatte ich große Sehnsucht, der Stadt zu entfliehen und das Frühlingserwachen dort zu erleben, wo es am schönsten sein soll: zur Marillenblüte in der Wachau. Doch wie kommt man öffentlich am besten in das Tal an der Donau? Und welche Orte sind besonders sehenswert? Begleiten Sie mich bei meinem Ausflug in die Wachau, lassen Sie sich von meiner Reiseroute inspirieren, entdecken Sie die schönsten Sehenswürdigkeiten und natürlich auch meine Geheimtipps in der Wachau.

Rundfahrt mit den Öffis: So einfach geht's

Um die idyllischsten Gegenden der Wachau zu erreichen, muss man sicher mit dem Auto anreisen, dachte ich mir, als ich die Region für meinen Ausflug als Reiseziel auserkor. Zu meiner Überraschung durfte ich aber feststellen, dass die Anfahrt auch mit den Öffis alles andere als kompliziert ist: Von Wien-Heiligenstadt aus erreicht man Krems an der Donau auf direktem Wege in nur 50 Minuten. Die Stadt ist ein wunderbarer Ausgangspunkt für einen Ausflug zu den schönsten Orten in der Wachau. Krems bietet nicht nur zahlreiche Unterkünfte für all jene, die von weiter her anreisen, sondern ist auch von den umliegenden Bundesländern aus mit dem Zug gut zu erreichen. Am Bahnhof Krems können Sie in die Wachaubahn umsteigen, die Sie direkt ins Herz des Weltkulturerbes Wachau bringt und die einzelnen Orte zwischen Krems und Emmersdorf miteinander verbindet.

Bevor meine Freundin, mein Hund Archie und ich uns in die Wachaubahn mit ihren großen Panoramafenstern begaben, die zwischen uraltem Mauerwerk, Weingärten und blühenden Böschungen verkehrt, haben wir noch einen kleinen Umweg gemacht und die Kulturstadt Krems erkundet. Vom Bahnhof aus kann man nämlich gemütlich zu Fuß zur nächsten Haltestation der Wachaubahn spazieren und den Weg über die Kunstmeile nehmen, vorbei am Karikaturmuseum und an der Landesgalerie Niederösterreich. Wir haben uns auf dem Kremser Uni-Gelände noch einen Kaffee geholt und dann ging es auch schon los – von der Haltestelle „Krems Campus – Kunstmeile“ mitten in die traumhaft schöne Wachau.

Hier Ticket für die Wachaubahn sichern

Geheimtipp 1: Für die einen makaber, für die anderen faszinierend: Direkt an der Kunstmeile liegt auch die Justizanstalt Stein, das zweitgrößte Gefängnis Österreichs, in der so manche Schwerverbrecher:innen ihre Strafe verbüßen. Waschechte True-Crime-Fans kennen den Hefen vielleicht aus dem einen oder anderen Krimi-Podcast. 

Teil 1 unserer Reise: Panoramafahrt mit der Wachaubahn

Unsere Tickets für die Wachaubahn hatten wir schon vorab online gebucht, da die Wachau während der Marillenblüte ein beliebtes Ausflugsziel bei den Österreicher:innen ist. Es lohnt sich also, die Reiseroute im Vorhinein zu planen. Wir haben es nicht bereut, das Auto zuhause stehen gelassen zu haben, denn die Aussicht aus dem Zug über die malerische Landschaft ist spektakulär: das glitzernde Wasser der Donau, die sanften, von Weinreben bewachsenen Hügel, die schnuckeligen Städtchen und so manch eine Ruine, die während der Fahrt an einem vorbeiziehen, haben uns staunen lassen. Begeistert war auch der Hund: Schon nach kurzer Zeit war die Scheibe angeschmiert (an dieser Stelle eine Entschuldigung an die Niederösterreich Bahnen!), weil der gute Archie seine Nase gegen die Scheibe gepresst hat, um alles sehen zu können.

Geheimtipp 2: Weinliebhaber:innen können entlang der Strecke das eine oder andere Juwel entdecken – etwa das Weingut Simon Gattinger, die Domäne Wachau oder das Weingut Jamek.

Teil 2: Wandern in Spitz an der Donau

Nach rund einer halben Stunde Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht: Spitz an der Donau. Dort warten verschiedene Wander- und Spazierrouten auf Besucher:innen, etwa auf den Tausendeimerberg, zur Ruine Hinterhaus oder zum Roten Tor. Wir entschieden uns für Letztere. Vom Bahnhof aus führt der Weg durch das verschlafene Städtchen Spitz, vorbei an der Pfarrkirche mit dem bunt gekachelten Kirchturmdach und an einigen blühenden Marillenbäumen, die einen herrlichen Duft verströmen, bevor es schlussendlich zwischen den Weinreben den Hügel hinauf geht. Normalerweise würde man für die Strecke maximal 1,5 Stunden brauchen – wir waren gute zweieinhalb Stunden unterwegs, da wir so oft stehen geblieben sind, um den Ausblick zu genießen. Besonders ganz oben vom Roten Tor aus ist der Ausblick über Spitz, die Weinterrassen und die Donau einfach phänomenal. Nach einer kleinen Verschnaufpause, bei der wir gemütlich in der Sonne gesessen sind, sind wir den Rückweg durch das Mieslingtal (das war gar nicht so mies, wie der Name vermuten lassen könnte) angetreten.

Geheimtipp 3: Wer sich noch ein Picknick mit regionalen Köstlichkeiten für die Rundwanderung einpacken möchte, hat auf dem Weg zumindest getränketechnisch dazu die Chance: Kurz nach der Pfarrkirche kommen Sie am Weingut Höllmüller vorbei. Dieses hat vor dem Eingang einen Weinkühlschrank aufgestellt, bei dem Sie sich neben lokalen Weinen wie Riesling, Grüner Veltliner oder Muskateller auch mit Mineralwasser oder Marillensaft eindecken können. So können Sie Ihren Ausflug sogar mit einer Weinverkostung kombinieren!

Wenn Sie die Zeit der Marillenblüte in der Wachau erleben wollen, empfehlen wir, vorab die Öffnungszeiten der Lokale zu überprüfen oder sich eine Jause mitzunehmen, da im März noch nicht alle Buschenschanken und Heurigen geöffnet sind. Wir haben bei einem Kaffee und einem gespritzten Marillen- und Traubensaft im Café Mariandl gegenüber der Kirche Energie getankt und uns kurzfristig dazu entschieden, mit einem früheren Zug wieder retour zu fahren und am Weg noch bei einer weiteren Haltestelle auszusteigen: in Dürnstein.

Teil 3: Hoch hinaus auf die Burgruine Dürnstein

Dürnstein gilt nicht umsonst als einer der schönsten Orte der Wachau. Schon von weitem können Sie aus den Fenstern der Wachaubahn die Burgruine Dürnstein auf dem Felsen über der Stadt sowie den blauen Kirchturm des Stifts Dürnstein erblicken, die als Wahrzeichen der Gemeinde gelten. In der pittoresken Stadt mit ihren Kopfstein gepflasterten Gässchen war an diesem sonnigen Wochenende viel los. Spontan entschieden wir uns dazu, die Gunst der Mittagsstunde zu nutzen, um den kurzen Anstieg zur Burgruine zu erklimmen, während die meisten Ausflügler:innen Mittagessen waren, und hatten den Weg so fast für uns allein. Oben angekommen wurden wir mit einer traumhaften Aussicht für den steilen Aufstieg belohnt und wir konnten so nochmal eine neue Perspektive auf die Wachau erhaschen.

Geheimtipp 4: Die Burgruine Dürnstein ist auch für einen Ausflug mit Kindern absolut empfehlenswert. Berühmt wurde diese durch den englischen König Richard Löwenherz, der hier während einem seiner Kreuzzüge gefangen gehalten wurde. Die Geschichte ist entlang des Weges mit Schautafeln und Kunstinstallationen illustriert. So wird der Weg für Kinder zum unvergesslichen Erlebnis.

Dürnstein blauer Kirchturm

Den blauen Kirchturm des Stifts Dürnstein können Sie schon von weiter Ferne erspähen. 

©k-digital / Rebecca Chromy-Kiss

Teil 4: Rückfahrt und Essen

Mit der Wachaubahn machten wir uns auf den Rückweg nach Krems. Während wir uns in den Sitzen der Bahn zurückgelehnt und die müden Beine ein wenig entspannt haben, konnte Archie immer noch nicht genug kriegen und beobachtete weiterhin jedes Detail akribisch aus dem Zugfenster. Unser letzter Stopp in Krems führte uns direkt in ein rustikales Wirtshaus, wo wir uns ein wohlverdientes Schnitzel mit einem feinen Glaserl Wein aus der Region gegönnt haben – der perfekte Ausklang für einen fantastischen Ausflug in der Wachau.

Mein Resümee

Obwohl wir unseren Ausflug in die Wachau im Vorhinein ein bisschen besser planen hätten können, sodass wir schon früher einkehren hätten können, hat sich der Tag angefühlt wie ein Kurzurlaub und wir haben jeden Moment in vollen Zügen genossen. Eines steht fest: Wir kommen wieder. Da die Städte in der Wachau nicht weit auseinander liegen, bietet sich das Weltkulturerbe Wachau auch für Ausflüge mit dem Fahrrad an. Falls Ihnen die Distanz zu weit ist, können Sie Ihre Entdeckungsreise mit dem Rad ganz einfach mit einer Fahrt der Wachaubahn kombinieren. Wir waren jedenfalls sehr angetan von der Bahn, mit der wir so viel Schönes an einem Tag sehen konnten, und haben eine Kombination aus Radtour und Zugfahrt durch die Wachau schon jetzt auf unsere Bucketlist gesetzt.

Wachaubahn Saison 2024

bis 30. April – jeden Samstag, Sonntag und Feiertag

von 1. Mai bis 3. November – täglich

Advent von 7. bis 22. Dezember – jeden Samstag, Sonntag und Feiertag

Rebecca Chromy-Kiss

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