Neuer Stipsits-Krimi: Das Komplott mit den Eiern
Der dritte Krimi von Thomas Stipsits spielt wieder in Stinatz – und soll bereits im kommenden Jahr im Südburgenland verfilmt werden
Eigentlich ist er ja ein Steirer. Aber weil Thomas Stipsits bereits in jungen Jahren seine Liebe zu Stinatz (dem Heimatort seines Vaters; Anm.) und damit zum Burgenland entdeckte, ist er quasi so gut wie pannonisch assimiliert. Beweis dafür ist sein Haus in Hackerberg, einem Nachbarort von Stinatz.
Dort ist der gebürtige Leobener aber nur selten. Vielleicht auch deshalb, weil das Südburgenland neuerdings ein ganz gefährliches Pflaster zu sein scheint.
Denn nicht nur die Journalistin Martina Parker hat unlängst einen neuen Krimi aus dem Südburgenland veröffentlicht, auch Stipsits wandelt mit seinem neuen Krimi „Eierkratz-Komplott“ literarisch und kriminalistisch im Süden.
Nämlich – wie könnte es auch anders sein – in Stinatz. Die knapp 1.400 Einwohner zählende Gemeinde scheint ein wahres Sammelbecken für Kreativität zu sein. Kommen doch neben dem „Wahlstinatzer“ Stipsits auch Willi „Ostbahn-Kurti“ und Kabarettist Lukas Resetarits aus dem kleinen Ort im Bezirk Güssing.
„Ich war jede Ferien dort“, sagt Stipsits über diese damals „andere, wunderbare Welt“, wo er einen großen Teil seiner Kindheit verbracht hat.
„Viele Freundschaften existieren bis heute. Ich habe dort viele kroatische Bräuche kennengelernt und auch die ganz eigene Sprachmelodie von dort. Stinatz hat sich einen Inselcharakter bewahrt, diese Ruhe, diese Eigenständigkeit. Die Mentalität erinnert mich an Menschen auf griechischen Inseln“, sagt das Multitalent, das sich nach einem Burn-out vier Monate lang von der Bühne zurückgezogen hatte.
„Eierkratz-Komplott“
Dass es „immer einen Weg zurückgibt“, beweist Stipsits mit seinem neuen Buch, nach „Uhudler-Verschwörung“ und „Kopftuchmafia“ bereits sein drittes Werk, das in Stinatz spielt. Mentalität und Brauchtum sind das eigentliche Zentrum der Krimis. Baba Sifkovits, die Mutter von Gruppeninspektor Sifkovits (Stipsits: „Den habe ich ja schon ein bisschen für mich selber geschrieben“) ist Teil der „Kopftuchmafia“, des Umschlagplatzes für Dorftratsch, und in „Eierkratz-Komplott“ auch gleich erste Mordverdächtige.
"Meine Oma hat das Eierkratzen beherrscht"
Denn ausgerechnet mit ihrem Eierkratzer wird jemand umgebracht. Eierkratzen ist eine alte Stinatzer Kunsthandwerkstechnik. „Die Mutter im Krimi ist im Prinzip meine Oma. Die hat das Eierkratzen wirklich beherrscht und bis vor zwei Jahren auch betrieben."
Stinatz hat aber noch mehr Bräuche zu bieten. Wie etwa die Stinatzer Hochzeit, die bereits zum immateriellen Kulturerbe ernannt wurde, oder der Binkerl-Ball, der es Stipsits besonders angetan hat. Ob sich seine Fans auf weitere Krimis aus Stinatz freuen können? „Der dritte hat mir jedenfalls wieder sehr viel Spaß gemacht – quasi eine Reise in die Kindheit“, sagt Stipsits.
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