Fünf Kino-Highlights, auf die wir uns dieses Jahr noch freuen können
Tom Cruise sei Dank, man geht wieder ins Kino. Vorhang auf für Filmjuwele, die uns 2022 noch erwarten - vom Psychothriller mit Harry Styles bis zum Actioner mit Brad Pitt.
Tom Cruise hat das Kino gerettet. Oder zumindest - bei aller Schwarzmalerei, die unter Cineasten herrscht, weil Streaming-Portale wie Netflix inzwischen meist die erste Adresse für Filmemacher sind: wiederbelebt. Und ja, das heißt schon was. Mit Überschallgeschwindigkeit im Kampfjet, die Ray-Ban auf der Nase und mit zähnebleckendem Siegergrinsen hat Hollywoods Vorzeigeheld der alten Tante Kino neues Leben eingehaucht: 1,1 Milliarden US-Dollar hat „Top Gun: Maverick“ weltweit bislang eingespielt, ein schwindelerregender großer Erfolg, und das als Fortsetzung für einen Film, der vor 36 Jahren lief.
Schnell machte sich unterm Publikum ein Motto breit: ein Film sei das, den man im Kino gesehen haben muss. Und Cruise sagt es selbst, in einer staatstragend anmutenden Ansprache, die vor der Ausstrahlung im Saal gezeigt wird: „We made it for the big screen. And we made it for you, the fans.“
Man geht also wieder ins Kino, Tom Cruise sei Dank. Und was die Filmfans noch dieses Jahr an weiteren tollen Streifen erwartet, ist auch nicht von schlechten Eltern. Wir haben fünf beste Gründe herausgepickt, für die es sich lohnt, das Patschenkino gegen prickelnde Popcorn-Atmosphäre einzutauschen:
„Bullet Train“ mit Brad Pitt
Seine letzten Gefechte fanden vor allem im Gerichtssaal statt, bei der juristischen Auseinandersetzung mit seiner Ex Angelina Jolie um das Sorgerecht seiner Kinder. Nun ist er back in Action auf der großen Leinwand: In „Bullet Train“ gibt Brad Pitt einen vom Pech verfolgten Auftragskiller, der eigentlich nur in Ruhe einem – gemäß seinem Wunsch – einfachen Job nachgehen will (man kennt das ja).
Doch dann kommt alles anders, und er sieht sich in dieser Actionkomödie mit einer Gruppe anderer Killer konfrontiert. Die haben zwar andere Ziele, aber scheinen doch irgendwie miteinander verbunden. Und das alles in einem japanischen Hochgeschwindigkeitszug. Der Trailer kündigt ein knallbuntes, wahnwitziges Spektakel an, mit fliegenden Fäusten und schnellen Pointen. Regie führte mit David Leitch ein Macher von „John Wick“. Der Streifen ist auch ein eingeleiteter Abschied: Pitt soll nur noch in vier Filmen zu sehen sein, „Bullet Train“ ist einer davon - dann soll Schluss sein mit der Karriere.
"Bullet Train" Filmstart: 5. 8. 2022
„Die Känguru-Verschwörung“
Das anarchistischste Tier seit Alien „Alf“ ist wieder zurück im Kino. Nachdem vor zwei Jahren die Verfilmung der „Känguru-Chroniken“ von Kabarettist Marc-Uwe Kling trotz Pandemie beachtliche Erfolge verbuchen konnte, kommt nun die Fortsetzung ins Kino und verspricht weitere Gags rund um Marc-Uwe und seinen Mitbewohner, das vorlaute Kommunisten-Känguru.
Die Story: Die beiden wetten um ihre Wohnung, dass es ihnen gelingt, Marias Mutter – eine Klimakrisen-Leugnerin - zu retten. Auf einem Roadtrip zu einer Conspiracy Convention geraten sie dann mit allerlei schrägen Fanatikern aneinander. Dabei werden Aluhut-Verschwörungstheoretiker genüsslich durch den Kakao gezogen.
Auch im Film: die vergnügliche Szene aus den Büchern, bei dem das Känguru vom Sicherheitspersonal am Flughafen drangsaliert wird, seinen Beutel aufs Band zu legen – entgegen dessen Beteuerungen, dass dieser ja angewachsen sei. Regie führte diesmal Känguru-Autor Marc-Uwe Kling höchstpersönlich.
"Die Känguru-Verschwörung" Filmstart: 25. 8. 2022
„Don’t Worry Darling“ mit Harry Styles
Einen vielversprechenden Psychothriller scheint Olivia Wilde vorzulegen. In ihrer zweiten Regie-Arbeit erzählt die Schauspielerin von Alice (Florence Pugh), die in den 1950er Jahren mit ihrem Mann Jack (Sänger Harry Styles) in einer künstlich anmutenden, an die „Stepford Wives“-Welt anmutenden Firmenstadt namens Victory ein scheinbar sorgenfreies Leben als Hausfrau führt. Merkwürdige Zwischenfälle sorgen für Risse in der – wir ahnen es – vermeintlichen Idylle, ihr Gatte verbirgt ein dunkles Geheimnis und Chris Pine als „CEO“ der Gemeinschaft verheißt nichts Gutes. Was ist die „Mission“ des unheimlichen Kollektivs? Und wird es Alice gelingen, die Stadt zu verlassen?
Der Trailer verspricht enigmatischen Psychothrill, eindringliche Bilder zwischen Realität und Einbildung, und viel erotische Zweisamkeit. Party-Talk zum Film: Vor Styles hätte Shia LaBeouf die Hauptrolle spielen sollen, wurde von Wilde jedoch gefeuert, weil er in eine Missbrauchskontroverse um FKA Twigs verwickelt ist. Und: Wilde und Styles sind seit den Dreharbeiten privat ein Paar.
"Don't Worry Darling" Filmstart: 23. 9. 2022
„Amsterdam“ mit Christian Bale und Margot Robbie
Endlich naht der neue Film von David O. Russell. Der Regisseur ist zwar kein einfacher Zeitgenosse, fing sich ob seines Gebarens 1999 am Set von „Three Kings“ von George Clooney persönlich eine Watsche ein oder zuckte bei einer Probe für „I Heart Huckebees“ 2004 aus und lieferte sich Schreiduelle mit Lily Tomlin. Aber er ist eben auch ein kongenialer, fünffach Oscar-nominierter Filmemacher und steckt hinter einfallsreichen, hochklassigen Kino-Erfolgen wie „The Fighter“ oder „American Hustle“.
Mit „Amsterdam“ läuft im November das nächste stargespickte Drama an. Christian Bale! Margot Robbie! Robert De Niro! Und da haben wir noch gar nicht Rami Malek, John David Washington („Tenet“), Anya Taylor-Joy („Das Damengambit“), Matthias Schoenaerts, Mike Myers, Zoe Saldaña, Chris Rock oder Taylor Swift erwähnt. Um was es geht, beschreibt der Filmverleih als „ein romantisches Krimi-Epos, in dem sich drei enge Freunde im Zentrum eines der schockierendsten Geheimkomplotte der amerikanischen Geschichte wieder finden.“
"Amsterdam" Filmstart: 3. 11. 2022
„Avatar 2: The Way of Water“
Sie sind blaue Wesen mit gelben Augen und spitzen Ohren und sorgten in James Camerons 3-D-Geniestreich „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ für einen bis 2009 nie dagewesenen Erfolg: 2,78 Milliarden US-Dollar spielte das Spektakel aus realen und computeranimierten Szenen an den Kinokassen an: der erfolgreichste Film aller Zeiten.
Nun, nach 13 Jahren, erhält der Film eine Fortsetzung. Aus dem Original werden etwa wieder Sam Worthington und Zoe Saldaña dabei sein, neu sind Kapazunder wie Kate Winslet und Edie Falco („Die Sopranos“) oder – hört, hört! – Vin Diesel. Jake und Neytiri haben eine Familie gegründet und leben jetzt bei einem Stamm an den Küsten des Mondes Pandora. Doch auch in ihrer neuen Heimat sind sie nicht gefeit vor alter Gefahr und sie müssen Kämpfe ausfechten und Tragödien ertragen, um ihr Glück zu schützen. Der zweite Teil bleibt nicht die einzige Fortsetzung: Part drei ist bereits fertig und 2028 soll schließlich der fünfte und letzte Teil die Filmreihe abschließen.
"Avatar 2: The Way of Water" Filmstart: 14. 12. 2022
Über Alexander Kern
Redakteur KURIER Freizeit. Geboren in Wien, war Chefredakteur verschiedener Magazine, Gründer einer PR- und Medienagentur und stand im Gründungsteam des Seitenblicke Magazins des Red Bull Media House. 12 Jahre Chefreporter bzw. Ressortleiter Entertainment. Schreibt über Kultur, Gesellschaft, Stil und mehr. Interviews vom Oscar-Preisträger bis zum Supermodel, von Quentin Tarantino über Woody Allen bis Jennifer Lopez und Leonardo DiCaprio. Reportagen vom Filmfestival Cannes bis zur Fashionweek Berlin. Mag Nouvelle Vague-Filme und Haselnusseis.
Kommentare