Interview: Pia Hierzegger über das Sterben und ihren neuen Film

Schauspielerin Pia Hierzegger über „Ivo“, ihren Hang zum Minimalismus und ihr Image als Frau, die niemals lacht.

Es ist ein berührendes Thema, dem sich der Film „Ivo“ (aktuell im Kino) angenehm unaufgeregt nähert. Die Handlung: Die Palliativpflegerin Ivo fährt täglich in die Haushalte ihrer Patienten und erleichtert ihnen die wenige Zeit, die ihnen noch bleibt. Ihre Patientin Solveigh (Pia Hierzegger) ist auch eine Freundin. Auch zu Solveighs Mann hat sie eine spezielle Beziehung, sie schlafen miteinander. Als ihre letzten Kräfte nachlassen, bittet sie Ivo, ihr beim Sterben zu helfen. Bei der Berlinale kam der Film mit seinen starken Darstellerleistungen sehr gut an. Zum Interview treffen wir Pia Hierzegger im Filmcasino in Wien.

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Die Freundschaft zwischen einer Sterbenden und einer Pflegerin, dazu eine Dreiecksgeschichte und das Thema Sterbehilfe. Hatten Sie Lust auf große Tragödie?

Anfangs gab es ein Treatment, danach erarbeiteten wir und Regisseurin Eva Trobisch in Improvisationen die Dialoge. Die kamen ohne Kitsch aus, da habe ich gesagt, das interessiert mich. Außerdem wollte ich mit ihr arbeiten. Ich hatte also eher auf die Umstände des Films Lust, als auf die Schwere des Themas. Aber so wie es erzählt wird, fand ich es gleich super.

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Interessierten die Themen Sie schon vorher?

Man interessiert sich zwar intellektuell für den Tod, aber eigentlich will man damit nichts zu tun haben. Der Tod, hofft man insgeheim, soll nur die anderen treffen. Man muss erst akzeptieren lernen, dass man selber nicht unverwundbar ist. Mit dem Thema Sterbehilfe habe ich mich zuvor nicht sehr auseinander gesetzt. Mit Pflege sehr wohl, weil es auch in der Verwandtschaft Thema wird.

Wie haben Sie sich auf Ihre Rolle als Sterbenskranke vorbereitet?

Alexander Kern

Über Alexander Kern

Redakteur KURIER Freizeit. Geboren in Wien, war Chefredakteur verschiedener Magazine, Gründer einer PR- und Medienagentur und stand im Gründungsteam des Seitenblicke Magazins des Red Bull Media House. 12 Jahre Chefreporter bzw. Ressortleiter Entertainment. Schreibt über Kultur, Gesellschaft, Stil und mehr. Interviews vom Oscar-Preisträger bis zum Supermodel, von Quentin Tarantino über Woody Allen bis Jennifer Lopez und Leonardo DiCaprio. Reportagen vom Filmfestival Cannes bis zur Fashionweek Berlin. Mag Nouvelle Vague-Filme und Haselnusseis.

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