"Dear Edward" auf AppleTV+: Leben nach der Katastrophe

Drama-Serie mit Taylor Schilling und Connie Britton über die Folgen eines Flugzeugabsturzes.

Für die einen sollte es eine gewöhnliche Geschäftsreise sein, für die anderen ein Kurzurlaub, für manche gar der Beginn eines neuen, aufregenden Lebensabschnitts in einer anderen Stadt. Doch der Flug von New York nach Los Angeles endet in einer Katastrophe – das Flugzeug stürzt ab, es gibt nur einen einzigen Überlebenden: den 12-jährigen Edward, der mit seiner Familie an die Westküste übersiedeln sollte.

Die Drama-Serie „Dear Edward“ (ab heute, Freitag, bei AppleTV+ zu sehen) erzählt von den Auswirkungen der Tragödie auf die Hinterbliebenen, die sich – zumindest teilweise – in einer von der Airline bezahlten Trauergruppe treffen.

Im Mittelpunkt steht Edward (Colin O’Brien), der schwer traumatisiert ist, weder schlafen noch essen kann und plötzlich von Wildfremden auf der Straße umarmt wird oder ungefragt Geschenke und Briefe bekommt. Seine Tante Lacey (Taylor Schilling aus „Orange Is The New Black“), deren Kinderwunsch viele Jahre unerfüllt blieb, muss sich plötzlich um einen Teenager kümmern, während sie selbst um ihre Schwester trauert.

Die gut betuchte DeeDee (großartig: Connie Britton, „Nashville“, „White Lotus“) entdeckt, dass ihr verstorbener Mann ein Doppelleben geführt – und ihr einen Berg an Schulden hinterlassen hat.

Die junge Adriana (Anna Uzele) hat beim Flugzeugabsturz ihre Großmutter, eine angesehene schwarze Kongressabgeordnete, verloren und fühlt sich nun verpflichtet, in deren Fußstapfen zu treten.

Das sind nur ein paar der Protagonisten, deren Geschichten in „Dear Edward“ (deutscher Titel: „Der Morgen davor und das Leben danach“) behandelt werden. Sie alle drehen sich um unterschiedliche Wege, mit Trauer umzugehen und in ein normales Leben zu finden. Der Cast ist wunderbar, die vielen parallel laufenden Handlungsstränge können jedoch etwas unübersichtlich werden. „Dear Edward“ suhlt sich zudem zu sehr in bedeutungsschweren emotionalen Momenten – bei zehn Episoden bräuchte es etwas Ausgleich.

Nina Oberbucher

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