10 Tipps, wie man Wäsche umweltfreundlich waschen kann

Ökotest hat aufgeschlüsselt, wie man beim Wäschewaschen den eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren kann. Hier sind zehn Tipps, wie man die Umwelt bei jedem Waschgang schont.

Kleidung zu waschen, ist eine kleine Wissenschaft für sich. Der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, erleichtert die Tätigkeiten im Haushalt dabei nicht unbedingt. Wie der Mensch eben so ist, schreckt er im ersten Moment vor zu kompliziert erscheinenden Dingen zurück. Zu ungewohnt. Zu anstrengend oder einfach zu sehr an alte Muster gewöhnt. Doch in Zeiten des Klimawandels und Protestaktionen vieler junger Menschen, die um ihre Zukunft fürchten, sollten wir alle schauen, wie wir uns an der Rettung des Planeten beteiligen können. Das beginnt schon im bei Kleinigkeiten im Haushalt – wie eben dem Wäschewaschen. Deswegen haben wir zehn Tipps für euch, wie ihr bei jedem Waschgang die Umwelt schonen könnt.

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1. Ein nachhaltiges Waschmittel wählen

Verschiedene Formen von Kunststoffverbindungen sind üblich bei Waschmitteln. Das hilft ihnen, bestimmte Produkteigenschaften zu erzielen - wie etwa eine erhöhte Waschkraft oder weniger Schaumbildung beim Waschgang. Ökotest hat Color-Waschmittel getestet. Das Einsenden der zahlreichen Produkte ins Labor hat gezeigt, dass es eine Handvoll Waschmittel gibt, die ohne Kunststoff auskommen. Warum es wichtig ist, diese bevorzugt zu nutzen, sollte niemanden überraschen: Über Abwässer und Klärschlämme geraten die Kunststoffe in die Umwelt und richten dort Schaden an. Schaut also beim nächsten Waschmittel-Kauf auf die Inhaltsstoffe und greift lieber zu jenen, die auf Kunststoffe verzichten.

2. Sparsame Dosierung des Waschmittels

Nicht nur die Wahl des Waschmittels ist entscheidend, auch die Menge schlägt sich in der Ökobilanz nieder. Es gilt: Dosiert das Waschmittel so sparsam wie möglich. Laut Ökotest reicht meisten die Menge aus, die auf der Packung als Dosierangabe für "leicht verschmutzte Wäsche“ angegeben ist. Übrigens: Eine Überdosierung macht die Wäsche nicht sauberer – sie verschlechtert lediglich die Umweltbilanz beim Waschen.

3. Einsparen unnötiger Produkte und Waschgänge

Nach Möglichkeit sollte auf Weichspüler und Hygienespüler sowie auf das Vorwäsche-Programm verzichtet werden. Mit den heutigen Waschmitteln ist eine Vorwäsche so gut wie nie notwendig. Weichspüler stellen grundsätzlich eine überflüssige Umweltbelastung dar. Die in ihm enthaltenen Zusätze, können nicht nur viel Chemie fassen, sondern auch Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe, die Hautreizungen und allergischen Reaktionen auslösen können. Laut Ökotest stellen einige Bio-Weichspüler eine Ausnahme dar. Hygienespüler wiederum töten zwar Keime ab, enthalten aber laut den Verbraucherzentralen häufig quartäre Ammoniumverbindungen, die auch den Mikroorganismus in Kläranlagen oder Wasserorganismen schaden können.

4. Waschmittel-Baukastensysteme nutzen

Wer Waschmittel einkauft, hat immer die Qual der Wahl: Pulver, flüssig oder doch Pods? Am umweltfreundlichsten ist die Verwendung von Pulver, da Flüssigwaschmittel oft mehr Chemie enthalten. Das belastet wiederum die Kläranlagen und Gewässer. Relativ neu auf dem Markt sind Waschblätter. Die erinnern an Esspapier und werden mit der Wäsche in die Trommel gegeben. Die Waschblätter punkten mit besonders wenig Umverpackung, können aber nicht wirklich dosiert werden – außer man schneidet sie in Stücke. Ökotest empfiehlt an dieser Stelle Baukastensysteme. Da konventionelle Waschmittel häufig automatisch Fleckenentferner und Enthärter enthalten. Fleckentferner benötigt man jedoch nur für stark verschmutze Wäsche, Enthärter je nach Wassergrad gar nicht. Bei einem Baukastensystem kann man beides je nach Bedarf zugeben und die Umwelt damit rücksichtsvoller behandeln.

5. XXL-Verpackungen vermeiden

Jumbo- und XXL-Verpackungen sollten lieber in den Regalen stehen bleiben, auch wenn sie mit einem (scheinbar) besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis werben. Jedoch sind diese Giga-Packungen häufig mit Füllstoffen wie bestimmte Salze angereichert, die beim Waschen keine Funktion haben, dafür aber die Umwelt unnötig belasten. Umweltschonender ist Kompaktpulver.

6. Energiesparen beim Waschen

Nachhaltig zu waschen, bedeutet nicht nur, auf umweltschonende Waschmittel zu setzen. Auch unnötige Waschgänge sollten vermieden werden. Seltener zu waschen, bedeutet naheliegenderweise, dass die Wäsche nur dann gemacht wird, wenn es nötig ist. Nicht jede Kleidung muss nach einmaligen Tragen in die Waschmaschine. Bei Pullovern und Hosen reicht oft gründliches Lüften schon aus. Beim Wäschemachen sollte außerdem die Waschmaschine möglichst voll beladen werden. So nutzt ihr Wasser, Strom und Waschmittel am effizientesten. Manch empfindlichere Kleidung – wie etwa Wolle, Seide und Spitze – können außerdem schnell und schonend per Handwäsche gereinigt werden. Außerdem empfiehlt es sich stets das Eco-Programm zu nutzen. Das Sparprogramm kommt mit weniger Wasser aus und erhitzt sich nicht so stark, bringt aber die gleiche Waschleistung.

7. Auf sparsame Waschmaschinen-Modelle setzen

Besonders sparsam sind Elektrogeräte, die eine hohe Energieeffizienzklasse aufweisen. Die kann man auf dem EU-Energielabel ablesen. Seit die Klassen für mehrere Gerätegruppen neu geordnet wurden, steht bei Waschmaschinen wieder Klasse A für die höchste Effizienz. Zudem sollte man beim Kauf auf die Angaben zum Strom- und Wasserverbrauch achten. Sie fallen umso stärker ins Gewicht, je häufiger das Gerät benutzt wird.

8. Reparatur geht vor Neukauf

Die meiste Energie verbraucht ein Haushaltsgerät in der Regel nicht, während sie betrieben wird, sondern bei seiner Herstellung. Eine besonders gute Ökobilanz haben laut Ökotest die Elektrogeräte, die 1. gebraucht gekauft werden oder 2. fachkundig repariert werden. Das Öko-Institut rät zudem, beim Neukauf ein möglichst robustes und hochwertiges Gerät zu wählen, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Übrigens: Wer seine Waschmaschine regelmäßig putzt, entkalkt und das Flusssieb reinigt, verlängert ebenfalls die Lebensdauer des Geräts.

9. Den Trockner nicht nutzen

Die Wäsche in der Wohnung zu trocken, erscheint einigen nicht reizvoll. Doch es ist umweltschonender, wenn man auf den Wäschetrockner verzichtet. Das spart Energie und schont obendrein die Textilen.

10. Mikroplastik beim Waschen vermeiden

Nicht nur aus Waschmitteln, sondern auch aus Textilien finden Plastikteilchen ihren Weg in die Umwelt – sei es als festes Mikroplastik oder in Form flüssiger Kunststoffe. Maßnahmen zur Reduktion sind:

  • Seltener Waschen
  • Plastikfreie Waschmittel
  • Verzicht auf Weichspüler
  • Einschalten des richtigen Waschprogramms
  • Nutzung von Waschbeuteln
  • Kauf von plastikfreier Kleidung

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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