So schmeckt's im Restaurant "Malka" im 2. Bezirk in Wien
Gastro-Kritiker Florian Holzer hat das neue Lokal "Malka" im zweiten Bezirk in Wien getestet.
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Der Kaschrut, das Regelbuch der jüdischen Speisegesetze, ist eine Wissenschaft für sich, nicht ganz frei von Widersprüchen und auf jeden Fall eine enorme Herausforderung für jeden Gastronomen.
Beschreibung
€€€
italienisch
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Insofern ist es immer wieder spannend, wenn es jemand wagt, in Wien ein koscheres Restaurant aufzumachen. So wie Avischai Davidov, Multi-Gastronom in Wiens Szene-Gastronomie, der kürzlich die – leider, aber nicht ganz unerwartet gescheiterte – "Brasserie Poldie" am Tabor übernahm.
Und welche koschere Küche wird angeboten? Die Tel Aviv-Küche, augenblicklich die wahrscheinlich lebendigste Küche des Nahen Ostens, oder traditionelle Wiener Küche, die ja zum nicht geringen Teil durch die jahrhundertelange Koexistenz jüdischer und nicht-jüdischer Bevölkerung in Wien entstand?
Weder noch, sondern italienische Kost. Und da leider nicht die wilden, authentischen Rezepturen des jüdischen Roms, sondern eine Italo-Allerweltsküche, wie man sie in jedem Flughafenrestaurant bekommt.
Welche Speisen angeboten werden
Insalata Caprese, Tarte Tatin und Carpaccio vom weißen Fisch, am interessantesten von den Vorspeisen noch die Parmigiana, mit einem Kampfpreis von knapp 20 Euro für einen Melanzani-Auflauf aber leider unbestellbar.
Auch die Preisgestaltung der unaufregenden Ricotta-Spinat-Ravioli mit sämiger Rahmsauce war nicht ganz verständlich (19,50 €), das etwas trocken gebratene Goldbrassenfilet auf Blattspinat war okay, aber auch nicht mehr (29,50 €). Einheimisches Publikum – welchen Glaubens auch immer – wird man so nicht locken können. Aber das ist offenbar auch nicht der Plan.
Bewertung
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