Toskana: Kochkurs in der Trattoria La Stellata mit Chefkoch Salvatore Quarto.
Italien

In der Toskana Nudeln wuzeln und in der Therme kuren

Pasta kochen lernt man am besten in Italien . Zudem kann man sich im Thermalwasser suhlen, Golfen oder Clooneys Lieblingslokal in Pitigliano suchen.

Auf der Terrasse des La Stellata Country Restaurants wartet der Chefkoch Salvatore Quarto auf seine Schülerinnen. Rund um die Trattoria schmiegen sich die Fairways des 18-Loch-Golfkurses der Terme di Saturnia. 1.400 Olivenbäume verteilen sich auf dem hügeligen Gelände des berühmten Thermen-Resorts im Süden der Toskana. Mit dem hauseigenen Olivenöl werden die regionalen Speisen des Hotel-Restaurants veredelt.

Die Zutaten für den Nudelteig liegen schon auf dem langen Holztisch bereit. Pici Cacio e Pepe steht auf dem Speiseplan.

"Macht eine Mulde ins Weiß- und Hartweizenmehl und gießt Wasser hinein. Wer will, gibt zwei Eier dazu", erklärt der Patrone und ergänzt: "Wir Süditaliener lassen die Eier weg." Dann heißt es schnell kneten, bis der Teig fest ist.

Der Pastateig für die Pici Cacio e Pepe.

©Gurmann Maria

Dünne Nudeln mit den Händen gewuzelt 

Nach zweieinhalb Stunden Rastzeit ist der Teig elastisch und bereit für die Weiterverarbeitung. Kleine Portionen werden mit beiden Händen Stück für Stück zu jeweils einer dünnen Nudel gerollt. Das ist Handarbeit. Padrone Salvatore hat ein strenges Auge auf das Ergebnis, das bemehlt auf einem Blech liegt und darauf wartet, in Salzwasser gekocht zu werden.

Rund um die Trattoria La Stellata schmiegt sich der Golfkurs der Terme di Saturnia.

©Gurmann Maria

Geriebenen Pecorino mit einem Schöpflöffel vom Kochwasser cremig rühren und pfeffern. Fertig ist die Cacio e Pepe-Sauce, die sich geschmeidig über die handgewuzelten Nudeln schmiegt. Zwischen den "Mhhs" und "Ahhs" der Gäste erzählt Chef Salvatore, wie lange Pecorino reifen muss, warum Safran als gastronomisches Gold bezeichnet wird und was das Geheimnis für eine köstliche Aquacotta Maremmana (Toskanasuppe mit Ei) ist.

Immer der Nase nach

Nach dem Schlemmen müssen Kalorien abgebaut werden. Die einen entscheiden sich für eine Runde auf dem Golfplatz, die anderen für eine Radtour auf den Hügel in die kleine Stadt Saturnia. Wie immer auf Reisen in Italien, schmeckt der Caffè doppio hier doppelt so gut. Einfach entspannen und den Kinder zusehen, wie sie lachend über den von alten Häusern eingerahmten Hauptplatz hüpfen.

Der Hauptplatz von Saturnia in der Toskana.

©Gurmann Maria

Immer der Nase nach reicht, um den Rückweg zur Therme zu finden. An den Schwefelgeruch gewöhnen sich die Gäste schnell. Siebzig Prozent sind Stammgäste, die meisten von ihnen Italiener, die das heilende Quellwasser schätzen.

Terme di Saturnia mit dem riesigen Außenpool, Wassertemperatur 37,5 Grad.

©terme di saturnia

Die lange Reise des Heilwassers beginnt mit dem Regen, der an den Hängen des Monte Amiata fällt. Es fließt vierzig Jahre lang unterirdisch und sprudelt schließlich als natürliche heiße Quelle aus der Erde.

Terme di Saturnia.

©terme di saturnia

Die Quelle befindet sich in der Terme di Saturnia und wird seit mehr als hundert Jahren in dem Fünf-Sterne-Resort als Heilmittel für allerlei Krankheiten genutzt. In dem überdimensionalen Außenbecken dümpeln die Gäste entspannt auf Poolnudeln. Der Geist wird frei, die Haut seidig weich, der Blutdruck sinkt.

Pitigliano, die mittelalterliche Stadt auf dem Tuffsteinfels.

©Gurmann Maria

Eines steht noch auf der Must-do-Liste: Pitigliano, die kleine Stadt, die majestätisch auf einem hohen Tuffsteinfels thront. Kein Wunder, dass sich Adam Sandler und George Clooney diese mittelalterliche Stadt als Drehort für "Jay Kelly" ausgesucht haben. "Hostaria del Ceccottino" ist dort übrigens das Lieblingslokal der beiden Hollywoodstars. Buon appetito!

Hollywoodliebling George Clooney, Stammgast in der Hosteria del Ceccottino in Pitigliano

©Hostaria del Ceccottino

Ausflüge

Pitigliano: George Clooney war während des Filmdrehs mit Adam Sandler Stammgast der Hostaria del Ceccottino in dem wunderschönen Bergdorf. Von der mittelalterlichen Stadt sieht man den Monte Amiata, ein 1.738 Meter hoher erloschener Vulkan.

Piazza S. Greorio VII mit der Hostaria del Ceccottino in Pitigliano.

©Gurmann Maria

Golfen: Abwechslungsreich und sehr gepflegt sind die 18 Löcher des Terme di Saturnia Golf Clubs, Greenfee: 80–100 €

Golf Terme di Saturnia in der Toskana.

©Gurmann Maria

Weinverkostung: Stefano Formiconi führt durch seine Weingärten und erzählt  bei der Weinverkostung in der Villa Corano über seine Pionierarbeit in der Maremma. Und sein eigenes extra virgin Olivenöl gibt es auch ab Hof. villacorano.it 

Die Familie von Stefano Formiconi führt das Weingut Cilla Corano am Fuße der Felsenstadt Pitigliano.

©Gurmann Maria

Infos

Anreise Direktflug nach Rom (etwa mit Austrian), dann 1,5 Std. mit dem Auto (Thermen-Shuttle),CO2 -Kompensation hin/retour 15 €,
via atmosfair.de

Terme di Saturnia Kuren, Detox, Spa, Golf, Radausflüge, ein riesengroßes Thermalwasserbecken mit 37,5 Grad. 124 Zimmer und Suiten, 7 Nächte ab 1.800 €, termedisaturnia.it/de

Kochkurs Chefkoch Salvatore Quarto zeigt den Hotelgästen in der Trattoria La Stellata, wie traditionelle Pasta in der Toskana und der Maremma zubereitet wird, lastellata.it/en

Maria Gurmann

Über Maria Gurmann

In Wien geboren, in Wien verwurzelt, auf der ganzen Welt zu Hause. Seit 1984 Redakteurin beim KURIER, erst Wirtschaftsressort, dann Sonntag-Ressort, jetzt Ressort Lebensart/Reise. Der Erfolg meines Berufs ist Neugier. Empathie ist mein Zauberwort. Humor mein Problemlöser. An meine Sucht – ja, ich bin Nachrichtenjunkie - hat sich die Familie gewöhnt. Und der Wissensdurst ist nach Interviews mit mehr als 450 interessanten Menschen noch immer nicht gestillt.

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