
Bom apetite, Porto: eine Stadt voller Aromen
Das neue Kochbuch von Sylvie Da Silva liest sich als kulinarische Lieblingserklärung an die portugiesische Hafenstadt
Koriander, Piri-Piri oder Zimt waren zur Zeit der Seefahrer beliebte Gewürze, die in Porto gehandelt wurden. Kaum verwunderlich, dass sie bis heute die mediterrane Küche des südlichen Gastro-Mekkas prägen. Kochbücher über die portugiesische Küche gibt es wie Sand am Meer. Doch das neue Buch „Porto – Das Kochbuch“ von Sylvie Da Silva kann weit mehr. Alle Rezepte sind einfach, rustikal und schmackhaft und bilden die vielen Gewürze und Aromen der jahrhundertealten Hafenstadt ab. Wenn man sich auf die mediterrane Küche Portugals einlässt, entdeckt man unmittelbar ihre typische Mischung aus Land- und Meeresküche.
Das Meer steht immer im Mittelpunkt
Ohne Meer geht in der Küche Portugals ohnehin gar nichts. Das Lieblingsgericht der Autorin ist übrigens „Carne de Porco à la Alentejana“, Herzmuscheln mit Schweinefleisch, und ihr liebster Fisch ist der Kabeljau in den unterschiedlichsten Variationen. Die Rezeptauswahl setzt auf bewährte Klassiker wie Caldo Verde (Grünkohlsuppe), Stockfischkrapfen und Meeresfrüchte. „Arroz de marisco“ nennt sich ein feines Reisgericht aus Langusten, Gambas, Garnelen und Taschenkrebsbeinen (siehe Bild rechts). Aber es gibt auch traditionelle bodenständige Fleischgerichte aus dem Landesinneren mit Schweine-, Rind-, Schaffleisch und Wild. Neben über fünfzig modernen und traditionellen Rezepten der portugiesischen Küche erzählt die Autorin Geschichten rund um die Essenskultur der Hafenstadt Porto. Bebildert werden diese Erzählungen mit Fotos, die Einblicke in die kulinarische Szene und die Atmosphäre der Stadt geben. Über ihre kulinarische Entdeckungsreise und die Rezepte hinaus, gibt die in Frankreich lebende Autorin mit portugiesischen Wurzeln spannende Einblicke zu Land und Leuten und in die vielfältigen Facetten des einheimischen Portweins.

Arroz de pato: Reis mit Ente in portugiesischem Rotwein
©Aimery CheminUrlaub in der Konserve
Was wäre Porto ohne den weltberühmten gleichnamigen Wein? Ihn gibt es in vier Arten: Tawny als Cuvee von fünf- bis siebenjährigen Weinen; Ruby als jungen Wein, nicht älter als zwei Jahre; Vintage als große Jahrgangsweine und die trockene weiße Variante, die gut zu Wurst- und Käseplatten passt. Dass die Portugiesen gerne und gut essen, ist bekannt, wird doch jeder noch so kleine Anlass genutzt, um sich zu treffen, zu plaudern und gemeinsam zu speisen. Möchte man sich die portugiesische Küche aus dem Urlaub mit nach Hause nehmen, empfiehlt die Autorin hochwertige Fischkonserven, vakuumierten Stockfisch aus Kabeljau oder Oktopus und Tintenfisch. Und einen Rat möchte sie noch mitgeben: „Anspruchsvoll sein und Einfachheit anstreben.“

„Arroz de marisco“: ein Reisgericht aus Langusten, Gambas, Garnelen und Taschenkrebsbeinen
©Aimery CheminInformationen zum Buch:
Porto – Das Kochbuch von Sylvie Da Silva Authentische Rezepte und Impressionen aus Portugals faszinierender Hafenstadt; 192 Seiten; Südwest Verlag, € 24,70
Kommentare