Jim Carrey ist aber nicht immer fröhlich, er leidet auch unter Depressionen

Jim Carrey wird 60: Sein Erfolgsgeheimnis und was ihn glücklich macht

Der König der Grimassen über sein inneres Monster und von wem er sein Talent geerbt hat.

Schauspieler James Eugene Carrey stammt aus Newmarket, Kanada, einem Kaff außerhalb von Toronto, wo er in kleinen Clubs die Leute erheiterte, bevor er 1990 für die Comedyshow „In Living Color“ entdeckt und vier Jahre später mit “Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv“ zum Star wurde.

1998 machte er einen Film, der wie eine Prophezeiung war – „Die Truman Show“. Carrey, der heute Montag 60 wird, ist das jüngste von vier Kindern und entdeckte sein Talent mit sieben Jahren, als er seine Mutter mit Imitationen von John Wayne, Sammy Davis Jr. und Jack Nicholson (84) zum Lachen brachte und Tiere nachahmte.

Er hat eine 34-jährige Tochter Jane und einen 11-jährigen Enkel, Jackson.

Was ist das Geheimnis eines erfolgreichen Lebens?

Jim Carrey: Ich schaue nie zurück. Eine Riesenportion meines Hirns ist lustig und will nur Spaß haben.

Sie haben vor einem Jahr Ihre Autobiografie „Memoiren und Falschinformationen“ herausgebracht. Was war der Grund, dass Sie es geschrieben haben?

Nicht, um noch berühmter zu werden, das kann ich Ihnen versichern. Ich wollte und will die Menschheit erheitern, sie für kurze Zeit aus ihren Sorgen holen. Im Buch geht es um inneres Gleichgewicht und um die Absurdität des Promilebens. Ich nehme mich selbst auf die Schaufel. Sie können mehr über mich durch dieses Buch erfahren, als wenn sie die Fakten meines Lebens auf Wikipedia lesen.

Sie schreiben unter anderen, dass Sie die Rollen, die Sie gerade spielen, nicht ablegen können, bis das Projekt vorbei ist. Wie bleiben Sie dabei geistig gesund?

Ich bleibe geistig nicht gesund, das ist die Sache mit Schauspiel. Das ist das Opfer, das du bringst, du lässt dich in die schmerzhaftesten Tiefen von Einsamkeit, Zorn, Freude und Glück fallen. Es ist seltsam. Aber ich finde Freude in meiner Arbeit und in der Zusammenarbeit mit anderen kreativen Köpfen.

Viele Komiker haben zwei Seiten, eine Art Jekyll & Hyde-Situation. Spüren Sie das auch?

Ja, aber mein Monster ist ein guter Mr. Hyde. Ich will wirklich nur die Menschheit erheitern.

Welche berühmten Leute haben Sie als junger Mann imitiert?

Dick Van Dyke und Jerry Lewis. Ich liebte Jerry Lewis. Er war der beste Filmclown aller Zeiten. Und ich imitierte Charaktere aus der “The Carol Burnett Show“, ich wollte schon als 10-Jähriger in diese Show und habe sie mit Briefen und Anfragen bombardiert. Sie haben mich abgelehnt, obwohl ich ihnen versicherte, dass ich 120 Menschen imitieren kann. Ihr Fehler, haha!

Haben Sie Ihr Talent von Ihren Eltern geerbt?

Ja. Mein Vater war der Mensch, der überzeugt war, dass Lachen die Heilung für alles ist. Er war der, der mir das vorgelebt hat. Er hatte perfektes Timing. Meine Mutter war die Künstlerin, von ihr habe ich meine Liebe fürs Malen.

Wie gehen Sie als Komödiant mit der Cancel Culture um?

Das ist ein Problem, weil wir Komödianten aus der Hüfte schießen, bei uns kommt alles aus dem Bauch und aus der Sekunde heraus. Du willst niemandem wehtun, aber du machst natürlich Witze über die kleinen Schwächen von anderen. Nicht bösartig, sondern gutartig. Aber da draußen sitzen Millionen von Leuten, die Facebook als Waffe entdeckt haben. Die durch Social Media auf einmal gehört werden und sich auslassen. Das ist manchmal gut und oft schlecht. Diese Power ist gleichzeitig berechtigt und unberechtigt, fair und unfair. Ich mache mich ja auch über mich selbst lustig, denn ich finde, wenn wir dieses Talent verlieren, dann ist es wirklich das Ende der Welt. Dann ist die Menschheit Geschichte.

Was macht Sie glücklich?

Nicht Ruhm und Preise, das kann ich ehrlich sagen. Ich wache jeden Morgen sehr früh aus, fahre mit dem Rad oder den Rollerblades durch Beverly Hills, sage Danke für die guten Dinge in meinem Leben, aber auch für die Lektionen meines Lebens, die manchmal hart sind, aber durch die ich lerne, ein besserer Mensch zu werden. Ich sage Danke für alles, was ich habe, für den Moment, die Sonne, die Menschen um mich herum. Ich unterhalte mich mit Obdachlosen, die mir erzählen, dass 2026 die Welt endet. Und ich sage ihnen, dass die Welt für mich schon lange geendet hat. Dann fahre ich nach Hause und mache Frühstück. Ich habe praktisch einen Tag für mich, bevor mein Tag beginnt. Ich gehe an alles was ich tue mit Dankbarkeit heran.

Kommentare