Wie Jamie Dornan dem Image von "Fifty Shades of Grey" entkommen will
Der Nordire setzt mit dem "Pa" in "Belfast" seiner Stadt und ihren Menschen ein Denkmal – "Fifty Shades of Grey" war gestern.
Die Schauspielerei hat er im Blut. Seine Großtante war Greer Garson (1904–1996, Oscar 1943), die Glamour-Göttin aus London, die der legendäre Studioboss Louis B. Mayer (MGM) nach Hollywood importiert hatte.
Doch Jamie Dornan (39), lustigerweise im nordirischen Holywood als Sohn eines Belfaster Gynäkologen zur Welt gekommen, wurde gar nicht so plötzlich berühmt. Sieben Jahre vor "Fifty Shades of Grey" hatte er Nebenrollen wie in Sofia Coppolas "Marie Antoinette". TV-Serien folgten.
Seit Ende der "Fifty Shades"-Trilogie versucht er, dem SM-Image zu entkommen. Nun, als Vater in Kenneth Branaghs für sieben Oscars nominiertem Filmdrama "Belfast", das vor wenigen Tagen auch in Österreich anlief, gelingt ihm das. Dornan, Ex-Model, Ex-Folksänger und Ex-Lover von Keira Knightley, ist seit 2013 mit Filmkomponistin Amelia Warner (39) verheiratet (drei Töchter: 8, 5 und 3 Jahre). Das Interview.
Jamie Dornan: Schon verrückt – wenn mir jemand prophezeit hätte, dass ich einen Film mache, der voller Van Morrison-Songs ist – und für den er auch noch neue Musik geschrieben hat –, hätte ich ihm das niemals geglaubt. Jedem Nordiren ist Van Morrison in die Seele geschrieben. Das ist Teil von dir, ob du es willst oder nicht. Und mit Ken Branagh ist es ähnlich. In Belfast sind wir so stolz auf die Leute, die von hier sind. Wir sind eine so kleine Stadt, da ist es etwas Besonderes, wenn es jemand so weit bringt.
In Belfast zu leben, war immer schwierig. Von Anbeginn hatte die Stadt mit Problemen politischer und religiöser Art zu kämpfen. Ich spiele "Pa" und ich kann mich gut in ihn hineinversetzen. Er muss die Familie verlassen, weil er nur woanders Arbeit findet. In weniger dramatischer Form mache ich das ja auch. Ich bin Vater dreier Mädchen und ich habe sie seit elf Tagen nicht mehr gesehen. Das empfinde ich als schmerzhaftes Opfer.
Bei diesem Film haben sie mich ein paarmal besucht, bei „Robin Hood“ nur einmal. Da bin ich von Budapest öfter mal nach Hause geflogen.
Ich mag L. A., ich bin ganz gern ein Teil der Filmindustrie, aber es ist mir auch sehr wichtig, eine Auszeit von ihr zu haben. Wir leben jetzt in den Cotswolds, zwei Stunden außerhalb von London.
Wir machen großartige Kinder, ich bin sehr zufrieden mit denen, die wir haben.
Ja, wir simsen regelmäßig. Es ist nett, wenn man aus so einem verrückten Abenteuer unbeschadet rauskommt ...
Ja, für manche Leute ist es eine Schule! (lacht) Wir haben da definitiv etwas Monumentales durchgemacht, und wir werden deshalb bis ans Lebensende Freunde bleiben.
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