Die "weird girl aesthetic": Ist das Anti-Fashion?

Der TikTok Trend „weird girl aesthic“ mischt die Modewelt auf. Was verbirgt sich hinter dem Wunsch „weird“ auszusehen?

Wie so gut wie jeder Trend geht auch der Ursprung des „weird girl aesthic“-Trends auf Prominente zurück. Um genau zu sein auf Bella Hadid. Hätte diese Modebewegung einen Anführer, wäre es mit Sicherheit das amerikanische Model. Mit ihrem wilden Mix aus Farben, Texturen, Designern und Mode-Epochen setzt sie ein klares Statement in der heutigen Modewelt.

Modischer Maximalismus

Rein oberflächlich betrachtet, erinnert die Ästhetik des „weird girl“-Looks an einen Mix aus allen ausgefallenen Kleidungsstücken, die vor allem zu Beginn der 2000er Jahre beliebt waren. Dabei werden vor allem Teile bevorzugt, die nicht wirklich zusammenpassen, aber trotzdem funktionieren.

Vor allem Accessoires sind das A und O. Seien es Armstulpen, Ohrenschützer oder Krawatten – je mehr, desto besser. Aber auch Texturen sind besonders wichtig. Der Look setzt auf nostalgische Silhouetten wie Mini- oder Midiröcke, Cargohosen oder aber auch Trainingsjacken, klobige Mary Janes oder schenkelhohe Stiefel.

Wenn man jedoch tiefer in die Materie geht, ist der Look  nicht einfach ein Maximalismus oder eine Anhäufung von Kleidung. Die „weird girl“-Ästhetik ist trotz ihrer Überladenheit dezent. Aber schrullig.

Festhalten an Erinnerungen

Der Look ist auch sehr referenziell. Es geht beispielsweise nicht darum irgendein Shirt zu kaufen, sondern das richtige aus den 2000ern. Für manche bedeutet das, dass sie eine emotionale Zeitreise machen.

Abrechnung mit der Modewelt?

Neben dem emotionalen Erinnerungswert begründen andere den Look mit einem Bruch mit der Clean-Girl-Ästhetik. Sie sehen darin die Antwort der Mode auf den Party-Girl-Chic.

Der „weird girl“- Look ist keine Anti-Fashion. Die „Girls“ lieben Mode so sehr, dass sie alles auf einmal haben wollen. Wenn man etwas von der Ästhetik der „Weird Girls“ mitnehmen kann, dann, dass es in Ordnung ist, seinen Stil nicht in einem starren Sinne zu definieren. Man muss keiner klaren Linie folgen. Mit ein wenig Kreativität und cleverem Styling funktioniert doch jeder Look.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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