Summer Love Report: So lieben Österreicherinnen und Österreicher

Die ersten Schmetterlinge im Bauch, Einstellung zu Gleichberechtigung oder guter Sex. So steht es um die Beziehungen der Österreicher.

Wie eng fühlen sich die Menschen mit ihrem Partner, ihrer Partnerin verbunden? Wie haben sie sich gefunden? Der Online-Partnervermittler Parship hat wieder einmal die Beziehungen der Österreicherinnen und Österreicher unter die Lupe nehmen lassen - mit teils witzigen, teils erstaunlichen Ergebnissen. Für die aktuelle, repräsentative Studie wurden knapp 700 in Partnerschaft lebende Österreicherinnen und Österreichern zwischen 18 und 75 Jahren befragt.

Singles sind in Österreich eher die Ausnahme, sind doch sieben von zehn Österreicherinnen und Österreichern im Altern von 18 und 75 Jahren in einer Beziehung. Die Mehrheit davon lebt mit dem bzw. der Liebsten im selben Haushalt (89 %), ist verheiratet (61 %), hat gemeinsame Kinder (63 %) und ist seit über 10 Jahren zusammen (62 %). In den letzten zwei Jahren lernten sich 57 Prozent der Paare online kennen.

 

Zwei Drittel wollen für den Rest des Lebens zusammenbleiben

Was früher üblich war, ist heute schon fast die Ausnahme: Über berufliche Kontakte, Freunde oder beim Weggehen verlieben sich immer weniger. Die ersten Schmetterlinge im Bauch spürten zehn Prozent aller Paare schon beim ersten online bzw. telefonischen Kontakt, weitere 27 Prozent berichten von Liebe auf den ersten Blick. Den Liebsten bzw. die Liebste einzigartig macht die Tatsache, ihm bzw. ihr vollkommen zu vertrauen (71 %) sowie das Wissen, dass sie bzw. er auch in schwierigen Zeiten unterstützend da ist (68 %). Ob sich die Befragten vorstellen können, für den Rest ihres Lebens zusammenzubleiben? Zwei Drittel antworten darauf mit einem uneingeschränkten „Ja“. 

Mehrheit sind Eltern, die seit zehn Jahren zusammen wohnen

Paare, die verheiratet sind, Kinder haben und seit über zehn Jahren im selben Haushalt leben, bilden seit Jahren die Mehrheit von Österreichs Partnerschaften. Was sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gewandelt hat, ist die Art und Weise, wie sich Paare kennenlernen. Vor 2001 – also vor dem Aufkommen der Online-Partnersuche – verliebten sich die meisten beim Ausgehen, über Freunde oder berufliche Kontakte. Aktuell bestätigen 57 Prozent der Befragten, die sich in den letzten zwei Jahren verliebt haben, ihren Partner online gesucht und gefunden zu haben. Die ersten Schmetterlinge im Bauch spürten 20 Prozent aller Online-Paare bereits beim ersten online bzw. telefonischen Kontakt.

Pandemie als Verstärker

Caroline Erb, Psychologin bei Parship.at: „Die hohe Erfolgsrate bei der Online-Partnersuche wurde vermutlich durch die Pandemie verstärkt, da es in Zeiten von Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen für Singles weniger Möglichkeiten gab, jemanden kennenzulernen. Dieser Trend zeichnete sich schon vor Corona ab und setzt sich nun scheinbar fort. Für die meisten Menschen ist es heutzutage vollkommen normal und selbstverständlich, im Internet nach der Liebe zu suchen.“

Die befragten Personen sind ihren Partnern tief verbunden. Zwei Drittel haben die Absicht, mit dem aktuellen Partner „für immer und ewig“ zusammenzubleiben. Selbst bei den unter 30-Jährigen bestätigt das mehr als die Hälfte. Um die emotionale Verbindung zu beschreiben, betonen die meisten die Wichtigkeit von Vertrauen und Geborgenheit. Beim Liebsten bzw. bei der Liebsten fühle man sich „zu Hause“, so 67 Prozent der Befragten. Darüber hinaus sei der Partner bzw. die Partnerin für mehr als die Hälfte auch der beste Freund bzw. die beste Freundin und bringe einen regelmäßig zum Lachen. Dass die bessere Hälfte rundum glücklich macht, sagen zumindest 47 Prozent.

Erb: „Das Gefühl persönlicher Zufriedenheit sollte sich aus mehreren Faktoren zusammensetzen und nicht allein von der Partnerschaft abhängen. Eine freudvolle und unterstützende Beziehung ist allerdings ein sehr wichtiges Fundament, um diverse Herausforderungen des Lebens gemeinsam besser meistern zu können. Eine tiefe emotionale Verbundenheit gibt Halt und wirkt sich auch positiv auf andere Lebensbereiche aus.“

Was den Partner oder die Partnerin auszeichnet

Unterschiede nach Geschlecht und Alter gibt es bei der Frage, was den Partner bzw. die Partnerin auszeichnet. Frauen schätzen es besonders, dass sie der Partner zum Lachen bringt (53%, Männer 39%). Männer hingegen finden ihre Liebste attraktiv und sexy (52%, Frauen 30%). Ältere Liierte ab 50 schwärmen von dem bzw. der besten Reisebegleiter/in (42%, Jüngere rund 30%). Geschätzt wird zudem, dass der Partner bzw. die Partnerin in der Öffentlichkeit zu einem steht (43%) und – sofern es gemeinsame Kinder gibt – ein/e wunderbare/r Vater bzw. Mutter ist (60%).

Liebe und Sex 

Für drei Viertel der Paare ist Sex in der aktuellen Partnerschaft wichtig, 32 Prozent sogar sehr wichtig. Dabei spielt Sexualität bei Männern (83%) eine größere Rolle als bei Frauen (69%) und ist für Jüngere (82% der unter 30-Jährigen) wichtiger als für Ältere (64% der über 60-Jährigen). Erb: „Die Zahlen bestätigen zwar gängige Klischees, aber sie zeigen auch, dass
Sexualität bei allen Befragten, unabhängig davon, ob sie weiblich, männlich, jung oder alt sind, eine bedeutende Rolle spielt. Sex und Intimität sind eine wichtige Grundlage für eine erfüllte Partnerschaft.“ Jedoch geben rund zehn Prozent an, kaum bzw. keinen Sex mehr zu haben.

Wann ist der Sex aber am besten, auch nach vielen Jahren Beziehung? Frauen genießen ihre Sexualität am meisten, wenn sie entspannt sind (41%, Männer 36%), sie eine große emotionale Nähe zum Partner spüren (37% vs. 29%) und wenn es keine Alltags- oder Haushaltspflichten zu erledigen gibt (26% vs. 19%). Männer hingegen schwärmen von schönen intimen Momenten bei sturmfreier Bude (30%, Frauen 21%), einem spontanen Quickie an einem ungewohnten Ort (27% vs. 20%) und am Morgen nach dem Aufwachen (22% vs. 14%). Der oft gepriesene Versöhnungssex scheint überbewertet zu sein, er führt nur bei acht Prozent der Befragten zu intimen Glücksmomenten.

Liebe und Einstellungen zu bestimmten Themen

Sind sich glückliche Paare immer einig? Das ist gar nicht notwendig, zeigt die Studie. Viele Paare stimmen in Fragen rund um die Pandemie, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Alkoholkonsum oder Nachhaltigkeit überein, doch es scheint Raum für unterschiedliche Werte und Einstellungen zu geben. So teilt nur rund ein Drittel der Paare „voll und ganz“ die gleiche Meinung bezüglich Kindererziehung, Umgang mit Geld, Ernährung oder Handynutzung. Erb dazu abschließend: „Unterschiedliche Ansätze und Meinungen können eine Partnerschaft durchaus bereichern. Wichtig sind eine respektvolle Kommunikation auf Augenhöhe und ein wertschätzender Umgang miteinander, der auch Raum für Individualität und eine gute Diskussionskultur zulässt.“

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