Studie: Gemeinsames Filmeschauen festigt die Beziehung

Gemeinsam einen Liebesfilm schauen und anschließend mit dem Partner über den Inhalt sprechen soll der Beziehung gut tun.

Lovestory. Kürzlich bin ich auf eine Studie aus den USA gestoßen, die meine Aufmerksamkeit gewonnen hat. Reden auf Umwegen würde ich das nennen: Gemeinsam einen Liebesfilm schauen und anschließend mit dem Partner über den Inhalt sprechen. Das soll gut für eine Beziehung sein, heißt es. Psychologen der Universitäten Rochester und California Los Angeles beobachteten 174 verlobte oder frisch verheiratete Paare und teilten sie in 3 Gruppen. Ein Teil erhielt ein Kommunikationstraining, wo man lernte, über Probleme in der Beziehung zu sprechen. Ein Teil bekam bloß Informationen darüber, wie man die Beziehung aufregend hält, ein dritter Teil (Kontrollgruppe) gar nichts davon. Die Paare der zweiten Gruppe sollten nun zusätzlich romantische Filme schauen.

Nach dem Film sollten sie eine halbe Stunde über den Inhalt und den Bezug auf ihre Beziehung sprechen. Man fand heraus: Die Rate der Paare, die sich trennten, lag in den beiden ersten Gruppen bei 13 Prozent, in der Kontrollgruppe bei 24 Prozent. Die Film-Therapie senkte die Scheidungsrate also genauso gut wie das Kommunikationstraining. Ronald Rogge, Hauptautor der Studie, war über den starken Effekt doch überrascht. Gemeinsame Filmabende bekommen dadurch wieder einen positiven Touch, waren sie doch lange Zeit verschrien, weil sie wären doch ein unkommunikativer Beziehungstöter. In der richtigen Anwendung wohl doch nicht. Was schön ist: Hollywood-Romanzen haben also sehr wohl etwas mit der Realität zu tun. Also setzen Sie sich auf die Couch und genießen Sie den Film

Die Paare dieser genannten Studie schauten übrigens Filme wie „Vom Winde verweht“, „Anna Karenina“, „Magnolien aus Stahl“ oder auch „Schlaflos in New York“. Welchen Film würden Sie mit ihrem Partner oder Ihrer Partnerin schauen?

Yvonne Widler

Über Yvonne Widler

Nach ihrem Wirtschafts- und anschließendem Journalismus-Studium hat Yvonne Widler mit Kollegen das mehrmals preisgekrönte Online-Magazin "paroli“ gegründet und fungierte als dessen Chefredakteurin. Im Mai 2014 wechselte sie in das Gründungsteam von NZZ.at, wo sie zuerst das Projektmanagement übernahm und später als Chefin vom Dienst und Ressortleiterin für gesellschaftspolitische Themen tätig war. Seit April 2016 ist sie beim KURIER, mit Jänner 2021 übernahm sie die Ressortleitung der "Lebensart". 2017 erhielt sie den Prälat-Ungar-Preis für den Artikel "Gedanken von unheilbar kranken Menschen". Ein Jahr später wurde sie mit dem Dr. Karl-Renner-Publizistikpreis ausgezeichnet - für ihre Aufarbeitung des Schicksals eines Heimkindes.

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