Spielen, aber richtig: Worauf man beim Kauf von Sexspielzeug achten sollte

Sie surren und saugen, sie sorgen für viel Spaß: Sex Toys sind beliebt. Doch vor Kurzem warnten US-amerikanische Wissenschaftler vor gesundheitsschädlichen Stoffen im Spielzeug für Erwachsene.

Es wird eng – überhaupt, wenn es um Sex Toys geht. Sie sind uns nahe, wenn sie im Namen der Lust in Betrieb genommen werden. Hautnah – und meist auch in Kontakt mit empfindlichen und durchlässigen Schleimhäuten. Dass das manche Risiken birgt, ist vielen Herstellern mittlerweile bewusst, aber bei Weitem nicht allen. US-amerikanische Wissenschaftler der Duke-University haben nun davor gewarnt, dass viele Sexspielzeuge, die auf dem Markt erhältlich sind, nicht auf etwaige Gesundheitsrisiken geprüft werden und sie potenziell gefährliche Materialien und Chemikalien enthalten. Manche beeinflussen sogar die Fruchtbarkeit, speziell die Weichmacher. Außerdem würden durch die mechanische Reibung Mikroplastikteilchen abgegeben – auch nicht gerade prickelnd.

Nun, weder will man Spaßverderber sein, noch geht es hier darum, eine Horror-Toy-Story zu schreiben, womöglich mit dem Titel "Das böse Surren und Saugen“. Dass es Spielzeug für Erwachsene gibt, ist schön und gut. Und dass immer mehr Menschen eine ganze Palette davon besitzen und damit lustvolle Stunden verbringen, ebenfalls. Doch gerade, weil es dabei um das so wesentliche Thema Selbstliebe geht – das Sex-Toy-Hersteller noch dazu intensiv propagieren – sollte man beim Kauf besonders achtsam sein. Das betonen auch Konsumentenschützer immer wieder. Im Jahr 2019 ergab etwa ein gemeinsamer Test von "Konsument“ und "Stiftung Warentest“, dass gar nicht wenige Toys mit problematischen Schadstoffen belastet und daher nicht für den Kontakt mit gut durchbluteten Schleimhäuten geeignet sind. Durch sie können Schadstoffe in den Körper gelangen. Und nein – Missverständnis – da ist dann die Wertung "befriedigend“ eher kein sehr großer Lust-Garant.

Nun, weder will man Spaßverderber sein, noch geht es hier darum, eine Horror-Toy-Story zu schreiben, womöglich mit dem Titel „Das böse Surren und Saugen“. Dass es Spielzeug für Erwachsene gibt, ist schön und gut. Und dass immer mehr Menschen eine ganze Palette davon besitzen und damit lustvolle Stunden verbringen, ebenfalls.

Dildos aus Holz und Glas

Doch was tun, wenn man trotzdem seinen Spaß haben möchte? Ganz einfach: hinschauen und sich hinsichtlich der verwendeten Werkstoffe informieren. Das geht auch beim Online-Kauf. Was zählt, ist das richtige Material: zum Beispiel medizinisches, zertifiziertes und daher körperfreundliches Silikon. Oder so genannter ABS-Kunststoff, sehr glatt, sehr gleitfähig, frei von Weichmachern und angenehm robust. Gummi, PVC (das Weichmacher enthält), sind No-Gos – und ja, Toys aus solchen Materialien gibt es nach wie vor, aber seltener. Latex ist heikel, wegen der Allergiegefahr. Soll das Spielzeug aus elegantem Metall sein, dann aus chirurgischem Stahl und selbstverständlich nickelfrei – ideal für Hypersensible.

Und schließlich wären da noch Sextoys aus natürlichen Materialien, wie zum Beispiel Glas. Solche Dildos sind nicht nur kleine Skulpturen, sondern haben auch sonst allerlei Vorteile. Man kann sie kühlen, man kann sie wärmen und mit unterschiedlichen thermischen Reizen experimentieren. Jedes Gleitmittel harmoniert damit, sie sind abwaschbar, hypoallergen – und bruchsicher. Auch nicht unspannend, vor allem aber nachhaltig hübsch: Toys aus Stein oder Keramik, glatt, poliert, robust, unkompliziert. Und dann wäre da noch das Thema "Holz“, bei dem eine österreichische Drechslerei die Nase vorne hat. Im schönen Oberösterreich, nahe Schärding, wird Holz-Spielzeug für Damen hergestellt, wasserfest verleimt, gebohrt und gedrechselt. Jedes trägt einen eigenen Männernamen und steht für eine Eigenschaft. Vibrator Vitus, der "Willkommene“, Modell Vinzenz, der "Siegreiche“, Bernhard, „stark wie ein Bär“ und Vibrator "Andreas“, der Standhafte. Er gilt als Verkaufshit – kein Wunder bei dem Slogan: "Durch seine Penisform ist deine Ekstase in greifbarer Nähe“. Na dann: Klopf Holz.

Lust-Impulse

Manchmal braucht es nur einen kleinen Anstoß oder eine Idee, damit Weiterentwicklung stattfinden kann. In diesem Sinne entwickelte Sexcoach Nicole Siller Impulse für ein lebendiges Liebes- und Sexleben. Mit Möglichkeiten und Werkzeugen, mit denen man bewusster und freudiger seine Beziehungen gestalten kann. Die ersten drei Impulse gibt es derzeit zum Vorteilspreis von  106,80 € bei lebendich.at

Gabriele Kuhn

Über Gabriele Kuhn

Seit 1995 an Bord des KURIER - erst 14 aufregende Jahre lang als Ressorleiter-Stv. im Freizeit-Magazin, dann als Leiterin des Ressorts Lebensart. Seit 2017 Autorin. Kolumnistin. Interessens- und Know-How-Schwerpunkte: Medizin, Lifestyle, Gesundheit. Und Erotik. Die ironische Kolumne "Sex in der Freizeit" gibt es seit 2002. Damit's nicht fad wird, schreibe ich seit Anfang 2012 die Paar-Kolumne "Paaradox" gemeinsam mit Ehemann und Journalist Michael Hufnagl. 2014 wurde Paaradox zum Lesekabarett - mit Auftritten im Rabenhof und auf vielen Bühnen Ostösterreichs.

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