Lange Nächte, kurze Tage: So erotisch kann der Advent sein
Lust und Lichterketten: Die Vorweihnachtszeit ist eine gute Zeit – auch für das Begehren.
Ein bisschen aufgeheizt wirkt die Zeit vor Weihnachten ja immer – das betrifft auch den Bereich Erotik und Sex. Zumindest medial wird dann gerne angeregt, dass es jetzt besonders "heiß" und expansiv sexy hergehen müsse.
Auf Weihnachtsfeiern sowieso, gleichzeitig raten befragte Psychologinnen und Psychologen in Interviews dringend vom One-Night-Panscherl mit Kollegen ab, der Chef wäre hier ein noch akuteres No-Go. Krampus-Alarm. Sonst aber gilt: kuscheln und koitieren, bis das Christkind kommt. Speziell Paaren wird in der "stillsten Zeit des Jahres" genitales Kaminlodern verordnet. Mit, freilich, passenden Accessoires, allen voran: einem "sexy" Adventkalender, mit animierenden Inhalten.
Ein Prinzip, das gut funktionieren dürfte. Einschlägige Anbieter dafür gibt es mittlerweile unzählige, bei manchen Paaren ist das 24-Schlafzimmertürchen-Konzept fast schon eine Art saisonaler Beischlaf-Bewerb Was geht heute, Baby? Eine Runde mit dem neuen Analdildo oder doch ein bissl Bondage? Dann lässt man Gels gleiten, Mini-Vibratoren surren und schlüpft in tiefrote Dessous.
Begehren und Wollen leben von einem bestimmten Maß an Inszenierung und sinnlicher Vielfalt. Was das sein könnte, sollte natürlich jeder selbst für sich herausfinden, im Idealfall hört diese "Entdeckungsreise" aber nie ganz auf, sondern führt in neue Möglichkeiten, Spielarten und Lust-Dimensionen, selbst in Langzeit-Beziehungen.
Sex-Stellung "Schneekugel"?
Ebenfalls empfohlen: sich in Stellung zu bringen, nach Art der Jahreszeit. So empfiehlt etwa eine Website, die sich auf Themen wie "Familienplanung" und "Elternschaft" spezialisiert, vier Sexstellungen für die Vorweihnachtszeit, versprochen wird "Sex mit Weihnachtsfeeling".
Bei der "Schneekugel" sitzt die "Person mit dem Penis" im Schneidersitz auf dem Bett, die "Person mit Vagina" setzt sich darauf: "eine kugelige Stellung", ideal um die Becken im Takt von "Last Christmas" kreisen zu lassen.
Der "Schneehügel" wiederum ist recht sportlich angelegt, vor allem für die Person unten. Diese stützt sich im Liegestütz mit den Armen am Boden ab, der Mann steht dahinter und dringt ein. Wichtig für die "empfangende Person" sei es, das Becken zu heben. "Plank" mit Penetration also – und eine gute Übung, um Vanillekipferl-Kalorien abzubauen.
Was von all dem zu halten ist? Prinzipiell gilt ein Hoch auf die Sinnlichkeit zu jeder Jahreszeit, wenn sie aus dem Bauch und vom Herzen kommt und nicht gespielt ist. Verordnen lässt sie sich am Ende nur bedingt. Genauso wenig wie das erzwungene Innehalten in der Adventshektik, in der die meisten Menschen für sich beschließen, alles, was geht, hineinzupacken: Keks, Kaufrausch, Punsch, Party.
Aber natürlich wäre jene Zeit des Jahres, in der es spät hell und früh dunkel wird, theoretisch perfekt, um sich ein wenig mehr nach "innen" zu orientieren. In die Beziehung zu sich selbst, aber auch zueinander. Von der sinnlichen Komponente ist alles angerichtet: Duft, Feuer, Rotwein, Lichterketten. Beste Voraussetzung für Cocooning und Zärtlichkeit, aber auch, um ein bisschen zu "spielen".
Die Lust auf Sex wird erst durch die Lust am Sex bestimmt – und die gedeiht nicht auf dem Terrain des Immergleichen, sondern auch durch den Mut, sich auf Neues einzulassen und zu probieren. Begehren und Wollen leben von einem bestimmten Maß an Inszenierung und sinnlicher Vielfalt.
Was das sein könnte, sollte natürlich jeder selbst für sich herausfinden, im Idealfall hört diese "Entdeckungsreise" aber nie ganz auf, sondern führt in neue Möglichkeiten, Spielarten und Lust-Dimensionen, selbst in Langzeit-Beziehungen. Auch, wenn es unmöglich ist, wie bereits erwähnt, Menschen "Geilheit" zu verordnen, so ist es möglich, eine erotische Atmosphäre zu schaffen.
So betrachtet ist das Prinzip "Erotik-Adventkalender" gar nicht einmal so schlecht. Und, ehrlich: Wenn’s im Dezember nicht passt – dann werden die Türchen halt erst im Frühjahr geöffnet.
Untreu
Macht verändert Menschen, auch, was ihr Bindungsverhalten betrifft, zeigt eine neue Studie von der Reichman University und der University of Rochester. Die Forscher fanden einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Macht und Untreue. Mächtige Menschen sind zuversichtlicher, dass andere sie begehrenswert finden, sie haben ein größeres Selbstbewusstsein und neigen daher eher zu Flirts und Seitensprüngen.
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