40 Jahre "Rabbit": Verliebt in einen Vibrator

Vor 40 Jahren kam in den USA der "Rabbit" auf den Markt – ein Vibrator, der Frauen doppelt beglückte. Berühmt wurde er durch die Serie "Sex and the City".

"Hasen-Spielzeug mit Perlen“ – so lautete das Codewort zufrieden lächelnder Damen einst, wenn sie sich über ihren "Rabbit" (was übersetzt eigentlich "Kaninchen" bedeutet) unterhielten. Ein knapp 23 Zentimeter langer Vibrator, der im Jahr 1984 in den USA auf den Markt kam. Der Sextoy-Klassiker ist also 40 Jahre alt.

Seine Technologie schien damals einzigartig – beim "Rabbit" handelt es sich, so die Fachsprache, um einen "Dual Action"-Vibrator. Heißt: Er sorgt für doppeltes Vergnügen, und zwar so: Ein Teil des Zauberstabs – in Form eines phallischen, rotierenden Schafts – stimuliert den G-Punkt. Ein weiterer die Klitoris, mit zwei Mini-Dingern, die optisch an die Ohren von Hasen oder Kaninchen erinnern. 

Im Schaft befinden sich außerdem kugelförmige Perlen in der Mitte, die beim Einschalten mitrotieren. Oh- und Ah-Effekte garantiert. Lanciert wurde die genitale Sensation von der Firma Vibratex, ein Familienunternehmen mit Sitz in Kalifornien, das bereits in den frühen 1980er-Jahren begann, Rabbit-Vibratoren aus Japan zu importieren. 

Firmenchefin Shay Martin beschrieb das Produkt in einem Interview so: "Der Rabbit ist auch für seine berühmten Ohren bekannt. Diese Ohren sind im exakt richtigen Winkel positioniert, um die Klitoris zu stimulieren, ohne den Kaninchenkopf zusätzlich nach unten drücken zu müssen ..." Es handle sich aus ihrer Sicht um einen Vibrator, der zu jeder Frau passt. Allerdings waren Sextoys damals noch nicht wirklich salonfähig, wenig Genaues wusste man außerdem über das Thema "Meine Klitoris, meine Lust."

Er sorgt für doppeltes Vergnügen, und zwar so: Ein Teil des Zauberstabs – in Form eines phallischen, rotierenden Schafts – stimuliert den G-Punkt. Ein weiterer die Klitoris, mit zwei Mini-Dingern, die optisch an die Ohren von Hasen oder Kaninchen erinnern. 

Surrende Hausfreunde

Doch dann kam Rabbits großer Auftritt – in der neunten Episode der ersten Staffel der HBO-Serie "Sex and the City". Sie trug den Titel "Der Hase und die Schildkröte", darin war zu sehen, wie Miranda den Freundinnen in einem einschlägigen Laden ihre neue Errungenschaft ans Herz legte: "Meine Damen, ich möchte euch ,The Rabbit’ vorstellen."

Die konservative Charlotte gab sich schockiert: "Dafür gebe ich kein Geld aus, ich spare Sex für jemanden, den ich liebe.“ Wenig später stellte sie fest, dass das Ding nicht nur pink ist, sondern auch ein "kleines Häschen hat, mit kleinem Gesicht, wie Peter Hase". Bäm – und schon hatte sie sich in den Vibrator verliebt. Charlotte sagte Dates ab, um Zeit mit ihrem Rabbit zu verbringen. 

In einer Yoga-Szene der Serie meinte sie zu Carrie, der neue Vibrator sei so fantastisch, dass sie nicht genau wüsste, ob sie jemals wieder mit einem Mann Sex haben würde. Eine bessere Werbung gibt’s kaum – der Gamechanger. Bereits wenige Tage später stiegen die Verkaufszahlen des surrenden Hausfreunds steil an. Im damals bekanntesten Sexshops San Franciscos, "Good Vibrations", standen Frauen Schlange, um einen Rabbit zu kaufen. Viele Experten sind heute noch davon überzeugt, dass SATC mit seinen offenen Gesprächen "unter Frauen" über Dates, Selbstbefriedigung, Orgasmen und One Night Stands zum gesellschaftlichen Wandel in Sachen Sexualität beitrug. Vibratoren mutierten zum selbstverständlichen Accessoire – auch für eher prüde Frauen wie Charlotte.

Aber was wurde aus "Rabbit"? Er ist gekommen, um zu bleiben. Mittlerweile gibt es das doppelte Vergnügen in allen nur denkbaren High-Tech-Variationen. Und auch "Vibratex" setzt nach wie vor auf „Rabbit Habit, die Legende“. Das allerdings in der zeitgemäßen Version: geräuschlos, mit individueller Bewegungssteuerung, vier Intensitäten, fünf Vibrations- und fünf Rotationsmustern. Kundenzufriedenheit nach wie vor garantiert – einfacher formuliert: Er hoppelt immer noch.

Zauberhaft

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Gabriele Kuhn

Über Gabriele Kuhn

Seit 1995 an Bord des KURIER - erst 14 aufregende Jahre lang als Ressorleiter-Stv. im Freizeit-Magazin, dann als Leiterin des Ressorts Lebensart. Seit 2017 Autorin. Kolumnistin. Interessens- und Know-How-Schwerpunkte: Medizin, Lifestyle, Gesundheit. Und Erotik. Die ironische Kolumne "Sex in der Freizeit" gibt es seit 2002. Damit's nicht fad wird, schreibe ich seit Anfang 2012 die Paar-Kolumne "Paaradox" gemeinsam mit Ehemann und Journalist Michael Hufnagl. 2014 wurde Paaradox zum Lesekabarett - mit Auftritten im Rabenhof und auf vielen Bühnen Ostösterreichs.

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