Beziehungen: So wichtig ist das Nachspiel beim Sex

Sex ist nicht nur die reine Penetration. Es gehört auch ein Vor- und Nachspiel dazu. Wie wichtig vor allem Letzteres ist, zeigen Untersuchungen.

Körperliche Nähe ist ein menschliches Grundbedürfnis. Sie wirkt sich positiv auf die körperliche Gesundheit aus, und ist eine Wohltat für die Psyche. Es gibt inzwischen zahlreiche Untersuchungen, die das Thema näher beleuchten und die Wichtigkeit von Intimität ins Feld rücken.

Doch Sex ist nicht nur der Akt der Penetration. Für ein gelungenes Liebesspiel bedarf es mehr – wie etwa ein Vor- und Nachspiel. Vor allem für die weibliche Lust sind diese Faktoren unerlässlich. Wie Erkenntnisse aus der Sexualwissenschaft zeigen, verläuft die Erregungskurve bei Frauen flacher und langsamer als bei Männern. Dadurch brauchen sie wesentlich mehr Zeit, um den Orgasmus zu erreichen.

Der Orgasmus ist aber nicht das Ende des Liebesspiels. Wie Studien aufzeigen, sind Paare umso glücklicher, je mehr sie nach dem Akt miteinander kuscheln oder auf andere Weise ihre Zuneigung ausdrücken.

Was euch erwartet:

  • Ablauf der Studie
  • Die Bedeutung von Post-Sex
  • Was heißt das für Liebespaare?
  • 10 Fakten über Sex, die nicht alle wissen

Was Forschende getan haben…

Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, haben Forschende die Rolle der Zuneigung nach dem Sex in Bezug auf die Beziehungszufriedenheit untersucht. Sie wollten herausfinden, ob die Dauer und Qualität der Zuneigung nach dem Sex die Verbindung zueinander fördern. 

Daher haben sie in zwei Studien den Zusammenhang zwischen zärtlichem Verhalten nach dem Sex und der Beziehungszufriedenheit getestet. 

Die Bedeutung von "Post-Sex“

Die erste Studie war eine Querschnittsumfrage unter 335 Personen in Liebesbeziehungen, bei der die Teilnehmenden Fragen zu ihrem Post-Sex-Verhalten beantworten mussten. Hier stellten die Wissenschaftler fest, dass die Dauer der Zuneigung nach dem Sex zu einer höheren Zufriedenheit führte. 

In der zweiten Studie, eine tägliche Erfahrungsstudie mit Pärchen samt Nachbeobachtungszeit von drei Monaten, konnten sie den Effekt ebenfalls nachweisen. Die Teilnehmenden berichteten drei Wochen lang täglich über ihr sexuelles Verhalten. Nach drei Monaten untersuchten die Forscher schließlich den Zusammenhang zwischen Post-Sex und der Beziehungszufriedenheit und stellten auch hier eine Steigerung dieser fest.

Die Ergebnisse galten für Männer und für Frauen. Allerdings stellten die Wissenschaftler einen Unterschied bei den Geschlechtern fest. So war der Zusammenhang zwischen der Dauer der Zuneigung nach dem Sex und der Beziehungszufriedenheit bei Frauen stärker ausgeprägt. Somit legen die Untersuchungen nahe, dass Intimität nach dem Liebesakt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Beziehung spielt. 

10 Fakten über Sex

1. Die ideale Raumtemperatur für Sex liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Wenn es kühler wird, kann der Testosteronwert sinken und die Lust schwinden. 

2. Der Orgasmus der Männer ist kürzer als der von Frauen. Während Frauen eine Dauer von 15 Sekunden erreichen können, hält das Gefühl bei Männern nur für etwa fünf Sekunden an. 

3. Männer haben morgens am meisten Lust auf Sex, da der Testosteronspiegel hier am höchsten ist.

4. Das menschliche Gehirn kann ein Niesen nicht von einem Orgasmus unterscheiden.

5. Laut einer Umfrage denken 26 Prozent der Frauen während des Sex an den Urlaub. 

6. Wissenschaftler aus Kalifornien haben herausgefunden, dass Männer, die sich die Hausarbeit mit den Frauen teilen, um 50 Prozent mehr Sex haben.

7. Männer sehen am Tag durchschnittlich fünf Frauen, mit denen sie gerne schlafen würden.

8. Eine Umfrage zeigte, dass 70 Prozent der Frauen sich lieber für Schokolade entscheiden würden, statt für Sex, wenn sie die Wahl hätten.

9. Jeder 20. Mann ist bereits beim Sex eingeschlafen.

10. Der Erfinder des Kamasutra lebte im Zölibat. 

Was heißt das für Liebespaare?

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Paare, die auch nach dem Sex körperliche Nähe miteinander teilten, glücklicher in ihrer Beziehung sind. Das wiederum spricht dafür, wie wichtig die Zeit unmittelbar nach dem Liebesakt ist. 

Das Ergebnis knüpft an frühere Untersuchungen an, die bereits zeigten, dass besonders für Frauen das Nachspiel von Bedeutung ist. Studien zufolge gaben 87 Prozent der Teilnehmerinnen an, dass die Zeit nach dem Sex wichtiger sei als das Vorspiel. Gründe dafür sind zum einen biologischer Natur, da die sexuelle Erregung bei Frauen langsamer nachlässt und zum anderen die Stärkung des Selbstwertgefühls. Aber auch das Erfüllen von romantischen Vorstellungen spielt für Frauen eine Rolle. 

Generell sollte der Geschlechtsverkehr nicht nur auf das Erreichen des Orgasmus reduziert werden. Ein gepflegtes Vor- und Nachspiel hilft nicht nur, den eigenen Körper besser kennenzulernen, sondern fördert auch die Liebesbeziehung zum Partner. 

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