Laut Studie: So starten die meisten Beziehungen
Liebe auf den ersten Blick passiert viel seltener als man denkt. Forscher fanden nun heraus, wie die meisten Beziehungen entstehen.
Ist man auf der Suche nach einer Beziehung, gibt es unzählige Möglichkeiten, die große Liebe zu finden: Tinder, Parship oder Bumble, Online-Dating erlebt nach wie vor einen Boom. Das Kennenlernen wird erleichtert, die Auswahl an potenziellen Partnern ist schier endlos. Laut Forschern aus Kanada könnte man auf Online-Dating aber zum Teil verzichten - die meisten Beziehungen entstehen nämlich aus Freundschaften.
68 Prozent waren befreundet
Rund 2000 Personen nahmen an der Studie der Wissenschaftler teil. Die Forscher fanden heraus, dass bereits knapp 70 Prozent der Paare vor der Beziehung befreundet waren. Die Hälfte der Studienteilnehmer war auch der Meinung, dass dies der beste Weg sei, um eine Partnerschaft einzugehen.
Grenzen verschwimmen
Bei den über 20-Jährigen sowie innerhalb der LGBTQ+-Community liegt der Prozentsatz sogar noch höher: 85 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie vor der Beziehung mit ihrem zukünftigen Partner befreundet gewesen sind. Das Fazit der Forscher ist klar: Die Grenzen zwischen Romanze und Freundschaft verschwimmen sehr häufig. Für einige Teilnehmer gehören sogar Händchenhalten, gemeinsame Urlaube oder Kennenlernen der Eltern zu ganz normalen, platonischen Beziehungen dazu.
Zwei Arten von Intimität
In ihrer Studie thematisieren die Forscher außerdem den Aspekt von Intimität. Sie unterschieden zwei Arten: Zum einen gibt es freundschaftliche Intimität, die auf gegenseitigem Verständnis, kameradschaftlicher Liebe und emotionaler Nähe basiert. Bei dieser Art von Intimität geht es vor allem um langfristige Bindungen. Bei nicht platonischen Beziehungen dreht sich alles um leidenschaftliche Intimität, bei der ganz klar die Romantik und positive Erregung laut Wissenschaft im Vordergrund steht. Ganz klar lassen sich diese Arten von Nähe aber nicht trennen, bekräftigten auch die Forscher aus Kanada bisherige wissenschaftliche Studien.
Friends with benefits
Die Wissenschaftler untersuchten außerdem, wie viele zukünftigen Partner zuvor "friends with benefits" waren. Das Ergebnis war durchaus überraschend, in Anbetracht der Tatsache, dass dieses Modell teilweise verpönt ist: Ganze 42 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie eine solche Beziehung zu ihrem künftigen Ehepartner gehabt hatten, bevor es "ernst" wurde. Die Probanden wurden in diesem Zusammenhang zum Beispiel gefragt, wie lange die "Freunde"-Phase dauerte, bis man sich sexuell annäherte oder ob sie manche Freundschaften bereits mit der Intention eingingen, dass daraus mehr werden könnte.
Freundschaft vor Beziehung wenig erforscht
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Psychologen bisher die weitverbreitetste und beliebteste Form der Beziehungsanbahnung offenbar weitgehend übersehen haben. Obwohl zwei Drittel der fast 2000 Teilnehmer vor der Beziehung befreundet war, konzentrierten sich nur 18 Prozent der Studien, die wir in unserer Literaturrecherche gefunden haben, tatsächlich auf diese Methode", schreiben die Wissenschaftler in ihrem Forschungsbericht.
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