Ist Sex Sport? Das sagt die Wissenschaft
Spanische Forscher haben verschiedene Studien durchforscht und sind zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen.
Ist Sex Sport? Und wenn ja, was bewirkt er in unserem Körper außer einem Glücksgefühl? Dieser Frage wollte ein spanisches Forschungsteam auf den Grund gehen, indem es vorhandene Studien durchforstet hat.
Die kurze Antwort lautet: Sex ist eine moderate Bewegung. Am offensichtlichsten ist, dass sexuelle Aktivitäten das Herz beschleunigen und dabei Energie verbraucht wird. In den Studien, in denen die Teilnehmer Tracker trugen, lag die Herzfrequenz im Durchschnitt zwischen 90 und 130 Schlägen pro Minute und erreichte Spitzenwerte zwischen 145 und 170 Schlägen pro Minute. Die Herzfrequenz von Frauen war tendenziell niedriger als die von Männern.
Kalorienverbrauch
Der durchschnittliche Kalorienverbrauch während des Geschlechtsverkehrs schwankte ebenfalls stark, abhängig von der Position der Personen, ihrem Geschlecht und weiteren unbestimmbaren Faktoren, z. B. ob sie zu Hause oder unter Beobachtung im Labor waren. In einer Studie erreichte der Gesamtenergieverbrauch während einer einzigen sexuellen Aktivität 130 Kalorien, während er in einem anderen Experiment bei Männern bei 101 Kalorien und bei Frauen bei 69 Kalorien endete.
Herzinfarkt selten
Aber Achtung: Überstrapazieren sollte man seinen Körper dabei nicht, denn bei den Männern, die während oder kurz nach dem Sex einen Herzanfall erlitten, wurden Wiederbelebungsversuche tendenziell später gestartet als in den anderen Situationen - vielleicht weil die Partner es nicht fassen konnten oder weil es ihnen peinlich war.
Beruhigend ist allerdings, dass Herzinfarkte während oder kurz nach dem Geschlechtsverkehr relativ selten sind, wie Zahlen aus London zeigen. Von 6.847 tödlichen plötzlichen Herzstillständen, die zwischen 1994 und 2020 an ein Pathologiezentrum überwiesen wurden, ereigneten sich nur 17 während oder fast unmittelbar nach dem Sex. Allerdings waren von diesen 17 Betroffenen sechs Frau, die relativ jung waren - im Durchschnitt 38 Jahre.
Tröstlich ist: Je häufiger ein Paar Sex hat, desto geringer wird das Risiko, dass einer der beiden einen Herzinfarkt erleidet.
Sex vor Wettkämpfen
Und mit noch einem Mythos räumt das spanische Team auf: Haben Sportler eine halbe Stunde bis zwei Tage vor einem sportlichen Wettbewerb Sex, lindert das die Leistungsfähigkeit weder bei Frauen noch bei Männern. Sie steigert sie aber auch nicht.
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