Neuer Erotik-Report: Worauf die Österreicher beim Sex stehen

Wie lieben wir - wo und warum? Der neue Report eines großen Sextoy-Anbieters zeigt, wie Menschen Sex haben und was sie inspiriert.

Monogamie, Polyamorie, One-Night-Stand, Freundschaft mit Vorzügen, Dreier, Orgie oder Solo-Sex: Die sexuellen Vorlieben der Menschen sind höchst unterschiedlich. Das zeigt der zehnte Sexreport des Sextoy-Anbieters Amorelie - eine repräsentative Onlinebefragung an insgesamt 2000 Menschen zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland, Schweiz und Österreich.

Hier die wichtigsten Ergebnisse:

Sex-Frequenz

So häufig haben Österreicher Sex: 38 Prozent haben täglich oder mehrfach pro Woche Sex, 39 Prozent mehrmals im Monat, sechs Prozent nie.

Do-it-yourself

Masturbieren, onanieren, selbst Hand anlegen: Menschen mögen das. 71 Prozent der Befragten setzen auf richtigen Solo-Sex, beglücken sich also ganz allein, 23 Prozent masturbieren mal mit, mal ohne Partner und sieben Prozent mit Partner. 27 Prozent der befragten Österreicher befriedigen sich täglich oder mehrfach pro Woche selbst. Die meisten machen es einfach zwischendurch oder vor dem Einschlafen.

Lust-Booster

Was macht Lust? 58 Prozent stehen auf Kuscheln und Körperkontakt, 56 Prozent lieben die Stimulation erogener Zonen, 42 Prozent werden von sexuellen Fantasien angeturnt, 36 Prozent setzen auf Pornos, 20 Prozent finden „Sexting“; also erotische Nachrichten reizvoll.

Sexuelle Vorlieben

Devot oder dominant: 59 Prozent mögen die Idee einer gewissen Unterwerfung, 41 Prozent dominieren lieber.

Quickie oder Slow-Sex: 67 Prozent bevorzugen Langsamkeit, 33 Prozent schnellen Sex.

Hart oder Soft: 61 Prozent mögen sanfte Erotik, 39 Prozent haben es gerne härter.

Zirka ein Drittel der Österreicher gab an, schon einmal Analsex gehabt zu haben. Jeder vierte Österreicher hat Erfahrungen mit BDSM.

Wünsche & Träume

Fast jeder Fünfte träumt von mehr Abwechslung beim Sex, jeder vierte hat sexuelle Wünsche, die er sich im Rahmen einer Beziehung nicht auszusprechen traut. Nur jeder zehnte möchte eigene Fantasien nicht ausleben.

Die häufigsten Fantasien

18 Prozent der Befragten träumen von Sex zu dritt, 26 Prozent haben ihn schon mal ausprobiert. 13 Prozent liebäugeln mit Gruppensex, 22 Prozent waren schon mal dabei. 23 Prozent würden gerne mal Rollenspiele ausprobieren, 17 Prozent taten es bereits.  24 Prozent fantasieren von Fesselspielen, 17 Prozent setzen es bereits in die Realität um.

Bevorzugte Orte der Lust

  1. In der Natur ex aequo mit „Im Hotel“
  2. Badewanne, Dusche
  3. Strand
  4. Auf dem Sofa
  5. Im Auto
  6. Auf der Waschmaschine
  7. Im Flugzeug

Alles rund um den Orgasmus

  1. In drei von vier Fällen kommt es beim Sex zum Orgasmus. 
  2. Männer erreichen häufiger als Frauen den Höhepunkt: 56 Prozent der Frauen kommen regelmäßig, bei Männern sind es immerhin 86 Prozent der Befragten.
  3. Nur etwa jede vierte Frau kann beim Geschlechtsverkehr durch reine Penetration zum Orgasmus kommen.
  4. Knapp jede dritte Frau sagt, dass sie am besten durch Masturbieren zum Orgasmus kommt. 
  5. Für mehr als die Hälfte aller Personen ist der Sex dann gut, wenn beide den Sex genießen – egal, ob es zum Orgasmus kommt oder eben nicht.
  6. Schon einmal einen Orgasmus vorgetäuscht haben etwa doppelt so viele Frauen wie Männer. Das häufigste Argument, weshalb das passiert: Man wollte die Stimmung nicht trüben, weil der Sex eigentlich schön war.

Sextoy-Praxis in Österreich

Fast zwei Drittel der Österreicher besitzen mindestens ein Sextoy. Die hierzulande am weitesten verbreiteten Sextoys sind Dildos, Auflegevibratoren und G-Spot/Rabbit-Vibratoren. 23 Prozent der Österreicher stimmen zu, dass Männer sich häufig unwohl fühlen, wenn es um das Thema „Sextoys“ geht. Und dennoch: Die Anzahl der (männlichen) Besitzer so genannter „Masturbatoren“ ist gestiegen: Während im Jahr 2022 15 Prozent angaben, so etwas zu besitzen, sind es nun 18 Prozent.

Sexuelle Orientierung

14 Prozent identifizieren sich als nicht heterosexuell, also etwa als homo- oder bisexuell. Fünf Prozent der Österreicher sagen, dass sie sich in einem Prozess befinden, bezüglich ihrer eigenen sexuellen Identität und Präferenz.

Monogamie versus Polygamie

In Österreich steht das monogame Beziehungsmodell durchaus auf dem Prüfstand: Neun Prozent der Befragten sagten, dass sie sich in einer offenen oder polyamoren Beziehung befinden. Weitere zehn Prozent denken darüber nach oder haben schon einmal über Beziehungsalternativen nachgedacht.

Gabriele Kuhn

Über Gabriele Kuhn

Seit 1995 an Bord des KURIER - erst 14 aufregende Jahre lang als Ressorleiter-Stv. im Freizeit-Magazin, dann als Leiterin des Ressorts Lebensart. Seit 2017 Autorin. Kolumnistin. Interessens- und Know-How-Schwerpunkte: Medizin, Lifestyle, Gesundheit. Und Erotik. Die ironische Kolumne "Sex in der Freizeit" gibt es seit 2002. Damit's nicht fad wird, schreibe ich seit Anfang 2012 die Paar-Kolumne "Paaradox" gemeinsam mit Ehemann und Journalist Michael Hufnagl. 2014 wurde Paaradox zum Lesekabarett - mit Auftritten im Rabenhof und auf vielen Bühnen Ostösterreichs.

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