Marillenknödel von Thomas Dorfer

Spitzenkoch Thomas Dorfer verrät: Wie die perfekten Marillenknödel gelingen

Was man bei der Zubereitung beachten sollte und warum Marillenknödel manchmal säuerlich schmecken.

Mal sind sie zu sauer, mal zu letschert: Bei Marillenknödel kann man leider einiges falsch machen. Wir haben daher den Kärntner Spitzenkoch Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher (Mautern an der Donau) befragt, wie die perfekten Marillenknödel gelingen. 

Zunächst sollte man sich die Sorte anschauen, so Dorfer im Gespräch mit freizeit: "Frühsorten, wie zum Beispiel die Rosalie, eignen sich nicht, da sie mehr Säure haben." Auch von der französische Sorte Bergeron sollte man besser die Finger lassen, da sie zu hart für die Marillenknödel sind. 

Was euch in der Geschichte erwartet:

  • Welche Marillen sich eignen
  • Welche Fehler man vermeiden soll
  • Wie man den Teig und die Brösel zubereitet

Welche Marillensorte ideal ist

"Die richtige Wachauer Marille, die ungarische Beste, eignet sich ideal. Hier hat man eine gute Balance zwischen Süße und Säure. Mit anderen Marillen muss man damit rechnen, dass sie nicht ganz so perfekt werden." Ein weiterer wichtiger Punkt: "Die Marillen dürfen nicht zu weich sein, weil sie beim Kochen sonst aufplatzen", so Dorfer. Sehr weiche Marillen sind eher für die Marillenmarmelade geeignet. 

Spitzenkoch Thomas Dorfer

Der Kärntner Spitzenkoch Thomas Dorfer

©Thomas Dorfer, Landhaus Bacher Mautern

Was man beim Teig beachten muss

Ob Kartoffelteig, Brandteig oder Topfenteig: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten Marillenknödel zuzubereiten. Dorfer macht sie in der Regel mit Letzterem: "Wir fügen zudem Weizengrieß hinzu." Je nach Größe verwendet der Spitzenkoch bis zu 70g Teig. Wenn die Marillen kleiner sind, nimmt er weniger Teig. Denn die Teighülle soll nicht zu dick sein.

Ins Wasser, indem die Knödel gekocht werden, kommen zudem Salz, Zucker, Zitrone, Vanille und ein Schuss Rum. Wichtig dabei: Der Topf darf nicht zu klein sein und man sollte genügend Kochwasser verwenden, damit die Knödel schon sieden können. Das Wasser soll zwar kochen, aber nicht zu stark quellen. Als Nächstes werden die Knödel geformt, mit Mehl bestäubt und ins zart kochende Wasser eingekocht. Nach ca. 20 Minuten holt man sie aus dem Topf. 

Wie man die Brösel zubereitet

"Die Brösel werden bei uns zweimal geröstet. Zuerst werden sie im Backrohr vorgeröstet (bis sie goldbraun sind), dann werden sie in einem Topf mit Butter und Feinkristallzucker erneut geröstet." Wichtig sei dabei, dass die Brösel nicht zu hell, sondern schön knusprig und goldbraun sind. Anschließend werden sie mit ausreichend zerlassener Butter und Staubzucker serviert. 

Das Rezept für den Topfenteig

Das Rezept für 4 Personen

Zutaten für die Marillenknödel: 12 reife Wachauer Marillen – am besten die Sorte „Ungarische Beste“, 12 Stück Würfelzucker

Zutaten für den Topfenteig: 140 g Butter140 g Grieß140 g Mehl2 Eidotter2 Eiklar500 g Topfen, etwas Salz

Zubereitung für den Topfenteig: 1 / Für den Topfenteig die Butter schaumig rühren. Eidotter einrühren, nach und nach Grieß, Eiklar und Salz unterrühren. Abwechselnd Mehl und Topfen dazugeben und so lange rühren, bis ein glatter Teig entsteht. Zu einer Rolle mit einem Durchmesser von mindestens 7 cm formen und in eine Klarsichtfolie einwickeln. Den Teig 30–60 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.

Zutaten für den Butterbrösel200 g Butter400 g Brösel80 g Kristallzucker20 g Vanillezucker

Zubereitung für den Butterbrösel: 1 / die Butter schmelzen. 2 / Kristallzucker, Brösel und Vanillezucker einrühren und auf kleiner Flamme oder im Rohr langsam goldbraun rösten. Nach Wunsch etwas Zimt zugeben.

Mein Tipp für mehr Abwechslung: Der beschriebene Topfenteig eignet sich für jede Art von Fruchtknödeln. Damit lassen sich auch herrliche Pfirsich-, Erdbeer- oder Zwetschkenknödel zaubern.

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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