Neue Erkenntnisse: Was tatsächlich alles in der Brombeere steckt
Eine Analyse zeigt, dass die besonderen sekundären Pflanzenstoffe in der sauren Frucht sogar gegen Krebs eingesetzt werden könnten
Brombeeren sind gesund. So weit, so bekannt. Wie die meisten Beeren sind sie ballaststoffreich, kalorienarm, verfügen über viele Mineralstoffe und die Vitamine C und B. Das Rosengewächs gilt als eine der ältesten Heilpflanzen. Gegen Durchfälle hilft ein Tee aus den Blättern, als Mundspülung lindert die dunkelrot-violette Frucht Rachenentzündungen.
Wie gesund die saure Beere aber tatsächlich ist und was wirklich in ihr steckt, hat nun eine Analyse aus Spanien ergeben, die im Foods Journal veröffentlicht wurde.
Extrem viele Terpenoide
Erstmals konnten bei der Untersuchung der chemischen Zusammensetzung 31 Terpenoide konkret ermittelt werden, die mit 64 Milligramm pro Gramm Fruchtextrakt in einer äußerst großen Vielzahl vorhanden sind.
Über diese Inhaltsstoffe war vorher wenig bekannt. Die sekundären Pflanzenstoffe schützen die Nervenzellen vor oxidativen Schäden, bremsen die Aktivität von Tumorzellen und wirken entzündungshemmend und antibakteriell.
Tumorwachstum bremsen
Auch die enthaltene Tormentinsäure leistet als Antioxidans Beachtliches. Der Extrakt reduzierte freie Radikale effizienter als das viel gepriesene Wundermittel Quercetin – zumindest bei Untersuchungen mit Ratten. Bestätigt wurde in der Studie auch die Aktivitätshemmung von Dickdarmkrebszellen in Tumoren.
Das Fazit der Studienautoren: „Die Ergebnisse belegen, dass Brombeerfrüchte eine spannende Quelle für bioaktive Stoffe sind, die bei der Vorbeugung und Behandlung verschiedener Krankheiten nützlich sein können, vor allem jene im Zusammenhang mit oxidativem Stress.“
Selbst pflanzen
Wer Brombeeren in seinem Garten will, der kann sie fast zu jeder Jahreszeit einsetzen, wie Martin Freimüller sagt. In seiner „Stadtgärtnerei“ in Wien-Floridsdorf (brombeeren.at) baut er die Sträucher an und verkauft die Früchte während der Saison, die von Anfang Juli bis Anfang August dauert: „Mittlerweile gibt es die Sträucher im Topf zu kaufen, sodass man sie immer aussetzen kann.“
Bei der Wahl des Standorts gilt: „Je sonniger der Strauch steht, desto süßer und vollmundiger schmecken die Früchte. Deshalb sind ein sonniger oder maximal halbschattiger Platz – zumindest einen halben Tag lang ist es sonnig – ideal.“ Sorten gibt es mittlerweile unzählige. „Am besten man wählt eine stachellose Brombeere. Eine allgemeine Empfehlung kann man nur schwer abgeben – am besten besprechen Sie mit ihrem Gärtner, bei dem Sie den Strauch kaufen, welche Sorte für den Boden passt. Für einen lehmigen Untergrund ist eine andere Sorte geeignet als für einen sandigen“, weiß der Stadtgärtner. Vom Anbau wilder Brombeeren rät er hingegen ab.
Himbeeren und Co.
Das Schöne an den fast schwarzfarbenen Beeren: Sie sind nicht nur gesund, ihr Anbau ist auch einfach. „Wenn Sie wollen, dass sich die Sträucher nicht zu sehr ausbreiten, müssen Sie die starken Wurzelausläufer ausgraben.“ Gallmilbe und Rutenkrankheit können die Freude an dem Obst jedoch verleiden: „Hier helfen Netzschwefel und Kupfer – beides darf auch im Bioland eingesetzt werden.“
Noch einfacher als Brombeeren sind Himbeeren zu pflegen: „Da die Früchte immer nur an den einjährigen Trieben wachsen, reicht es, die Ruten nach der letzten Ernte im Herbst ganz zurückzuschneiden.“ Bei Ribiseln und Stachelbeeren ist es wichtig, jedes Jahr die älteren Äste herauszuschneiden: „So erneuern sich die Sträucher immer wieder und tragen mehr Früchte.“
Regionale Superfoods
Regionale Nährstoffpakete können mit exotischen Superfoods à la Avocado, Acai, Chia und Quinoa allemal mithalten. Kirschen, rote Weintrauben und Holunderbeeren liefern gefäßschützende Antioxidantien.
Selbiges tun Heidelbeeren, die darüber hinaus noch reich an Magnesium sind, einem Mineralstoff, der das Demenzrisiko senken könnte. Leinsamen liefern gesunde Omega-3-Fettsäuren, die das Herz gesund halten. Und sie sind reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen.
Ebenso vollgepackt mit ungesättigten Fettsäuren, die auch Entzündungen im Körper entgegenwirken können: Walnüsse. Mit ihrem zwölfprozentigen Eiweißanteil kann Hirse proteinreiches Quinoa locker ersetzen.
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