Mary McCartney: Köchin und Fotografin der Stars
Mary McCartney ist eine gefeierte Fotografin und Köchin. Dabei kocht sie gerne befreundete und verwandte Stars wie die Beatles, Cameron Diaz und Woody Harrelson ein.
Queen Elizabeth II. war 23.226 Tage, 16 Stunden und 30 Minuten lang Königin. Damit hat sie die Amtszeit ihrer Ururgroßmutter Victoria übertroffen. Der Palast gab deshalb ein neues Porträtfoto der Monarchin in Auftrag. Das historische Foto schoss Mary McCartney.
Sie ist aber nicht nur eine gefeierte Fotografin. Sie ist auch Filmemacherin und Fernsehköchin. In ihrer Sendung „Mary McCartney Serves It Up“ lädt sie Freunde ein, um mit ihnen über das Kochen zu sprechen. Und zu diesen Freunden gehören Kaliber wie der Musiker Mark Ronson oder die Schauspielerin Kate Hudson.
Mit den Stars ist sie auf Du und Du. Und verwandt. Ihre Schwester ist die Designerin Stella McCartney und ihr Vater der Beatle Paul. Gerade hat sie beim Taschen Verlag das Buch „Feeding Creativity“ veröffentlicht. Für das hat sie Promis wie Oscargewinnerin Michelle Yeoh, ihre Kollegin Cate Blanchett, Woody Harrelson oder den Künstler Jeff Koons getroffen und für sie gekocht. Dazu hat sie diese porträtiert.
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Alle kredenzten Gerichte sind vegetarisch. Das hat sie von ihren Eltern. Mit ihrem Vater und ihren Geschwistern propagiert sie bei den Briten den Meat Free Monday, den fleischlosen Montag. Mutter Linda war eine Vorkämpferin für Tierrechte und Vegetarismus. Vater Paul kam 1968 mit ethischem Vegetarismus in Berührung. Während einer kurzen, aber einflussreichen Zeit studierten die Beatles Meditation in Nordindien. Dort lernten sie das Ahimsa-Prinzip kennen. Demnach dürfen Lebewesen nicht verletzt oder getötet werden. Nicht alle mögen sofort Feuer und Flamme gewesen sein. Ringo Starr brachte einen Koffer voll Baked Beans mit, falls ihm das Essen nicht schmeckte.
Paul McCartneys strenge vegetarische Ernährung hat oft für Schlagzeilen gesorgt. Zum Beispiel, als er in Japan wegen Marihuana-Besitzes im Arrest saß und auf seine Auslieferung wartete. Die New York Times berichtete damals, dass der Ex-Beatle fleischlose Kost serviert bekam.
„Alle sagten, es war Mums Idee, dass sie Dad zwang, mit dem Fleischessen aufzuhören“, erklärte die Tochter einmal der Times. Aber falsch gedacht. „Sie machten das als Team.“ Ihre Eltern hätten Rezepte diskutiert. Die Mutter habe sie inspiriert. Aber auch der berühmte Vater. „Er ist gut in der Küche. Er wäre ein hervorragender Sous-Chef.“
Nie mehr Ratatouille
Aber es war ein langer Weg, bis die familiären Experimente mit gefülltem Gemüse oder fleischlosen Ragouts auch wirklich schmeckten. „Ich dachte, ich könnte nie wieder Ratatouille oder Gemüsecouscous essen“, sagte sie einmal.
„Natürlich machten sich die Menschen über Mama und Papa lustig, weil sie Vegetarier waren.“ Menschen hätten ihre Mutter verspottet, weil sie keine Musikerin war und altes Gewand trug. „Doch das wirkliche Problem war, dass sie nicht die Frau war, die sich die Menschen für Paul McCartney vorstellten. Sie wollten eine, die auf Chichi-Partys ging. Aber Mum interessierte sich mehr fürs Tierefüttern auf der Farm.“ Auch in ihrem neuen Kochbuch verrät McCartney neben Rezepten einige Gustostückerln. Etwa, dass der erste Versuch des Blechkuchens für Cameron Diaz daneben ging. Er verbrannte, weil sie vom vielen Tratschen zu abgelenkt waren.
Sie bekocht auch die verbliebenen Beatles McCartney und Ringo Starr. Beide würden sich nur selten sehen „Aber wenn sie es tun, ist es magisch. Mehr als 60 Jahre Freundschaft, da ist so viel Liebe da. Das ist, als ob sie niemals getrennt wären.“ Es sei eine Freude, für den Vater zu kochen. „Das ist einfach, und ich mach das immer. Bei Ringo ist es komplizierter, er ist allergisch auf Zwiebel und Knoblauch. Ich habe Kellner in Panik verfallen sehen.“ Den ehemaligen Pilzköpfen servierte sie eine cremige grüne Pasta mit Spargel, Erbsen und gerösteten Brotbröseln.
Und auch wenn sie bei Stars ein und aus geht und ihr Handwerk versteht, manchmal ist sie doch nervös. Etwa beim Schauspieler Stanley Tucci. Der liebt nämlich nicht nur die italienische Küche, sondern hat auch eine preisgekrönte TV-Sendung: „Searching for Italy“. Bei so einem darf man nicht mit irgendetwas ankommen. McCartney entschied sich für etwas Einfaches: Polenta, die nicht jedermanns Sache ist. Und es dürfte geschmeckt haben. Auch wenn er auf dem Foto etwas skeptisch schaut.
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