
Schön und essbar: Warum jetzt alle mit Magnolien kochen
Magnolienblüten sind nicht nur schön anzusehen, sie können auch als Tee zubereitet oder eingelegt werden.
Vor einigen Jahren erklärte TV-Koch Jamie Oliver bereits, wie begeistert er von eingelegten Magnolienblüten sei. Nun hat auch das Team des Vorreiter-Restaurants Noma auf Instagram gezeigt, wie es die dekorativen Blätter der Magnolie kulinarisch einsetzt.
Was viele bis heute nicht wissen: Die weiß-rosa Blütenblätter der prächtigen Magnolienbäume sind essbar – und genau jetzt in voller Blüte. In den Sozialen Medien zeigen derzeit auch immer mehr Hobbyköche, wie sie die aromatischen Blüten zubereiten, die geschmacklich an Ingwer erinnern sollen.
Schmackhaft und giftig liegen nah beieinander
Die Rinde und die Blütenmitte der Magnolie sollten nicht verzehrt werden – sie enthalten leicht giftige Stoffe und werden ausschließlich in der Naturmedizin in spezieller Dosierung verwendet. Gekocht wird ausschließlich mit den Blütenblättern, die wertvolle ätherische Öle enthalten.
Frittiert und eingelegt
Roh direkt vom Baum sind die Blütenblätter schwer zu kauen und geschmacklich nicht sehr überzeugend. Stattdessen werden sie ähnlich wie Holunderblüten in Teig getunkt und frittiert, in Essig eingelegt oder getrocknet als Tee verwendet.
Auch als Gewürz
Besonders in England, wo die Magnolienbäume schon lange beliebt sind, nutzt man die getrockneten und anschließend fein gemahlenen Blütenblätter auch als Gewürz – etwa für Salate, Desserts oder Gebäck. Auch als farbenfrohe Dekoration machen sie sich gut auf Süßspeisen.
Rezept von Jamie Oliver
Jamie Olivers Rezept für eingelegte Magnolienblüten, die laut dem Koch hervorragend zu Reis- und Nudelgerichten passen:
350 ml Reisessig mit 50 g Zucker und einer Prise Salz kurz aufkochen
über etwa 100 g frische Magnolienblätter gießen
In ein steriles Glasgefäß füllen und luftdicht verschließen
Magnolien-Tee - Zubereitung
Die Blätter lufttrocknen oder bei etwa 50 °C im Backofen schonend trocknen. Zwar verfärben sich die Blüten beim Trocknen leicht bräunlich, behalten jedoch ihr charakteristisches Aroma.
Das Noma-Team konserviert die Blüstenknospen in Salzlake oder Sirup, um sie für herzhafte und süße Gerichte zu verwenden.
Die oxidierten und damit verwelkten Blätter, die braun werden, "zerdrückt und rollt sie von Hand, um den Oxidationsprozess zu fördern. Dadurch werden Carotinoide, Lipide und Glykoside abgebaut, wodurch weitere Aromen und Geschmacksstoffe freigesetzt werden, da Enzyme die größeren Verbindungen aufspalten", erklärt das Noma die Arbeit mit Magnolien.
"Die welken Blätter werden anschließend kurz erhitzt, um die Enzyme zu denaturieren, die die Oxidation über das gewünschte geschmackliche Stadium hinaus fortsetzen können. Nach ersten Anbrennen werden die Blätter gerollt und vollständig getrocknet, bevor sie in einem luftdichten Gefäß aufbewahrt werden."
Geschichte
Der Magnolienbaum gehört zu den ältesten Blütenpflanzen der Welt – Fossilienfunde belegen, dass es bereits vor über 95 Millionen Jahren Magnolienartige gab. Er wird nicht von Bienen, sondern von Käfern bestäubt.
Ursprünglich stammt die Magnolie aus Ostasien und Nordamerika, wo sie sowohl in der traditionellen Medizin als auch in der Gartenkunst eine lange Geschichte hat. In Europa wurde sie ab dem 18. Jahrhundert populär, zunächst in botanischen Gärten, später als Zierbaum in Parkanlagen und privaten Gärten.
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