Spices - food background - flat lay - Stock-Fotografie

10 ungewöhnliche Gewürze und wie man sie verwendet

Salz und Pfeffer sind Standardrepertoire in den Gewürzregalen. Dabei ist die Welt der Würzmittel wesentlich umfangreicher und aufregender.

Gewürze spielten in der Geschichte Europas eine ebenso bedeutende wirtschaftliche wie auch politische Rolle. Sie waren vor allem während des Mittelalters und in der frühen Neuzeit extrem wertvoll. Neben ihren natürlichen Gehalt an Geschmacks- und Geruchsstoffen, weswegen sie als würzende oder geschmacksgebende Zutaten bei der Zubereitung von Speisen und Getränken aller Art eingesetzt werden, sagt man ihnen auch gewisse Heilkräfte nach. Wir haben 10 ungewöhnliche Gewürze für euch, die ihr so noch nicht kennt, aber unbedingt einmal ausprobiert haben solltet.

Der sizilianische Zucker: Sumach

Sumach wird vor allem in der Orientalischen Küche verwendet. Dafür wird es mit Salz gemischt. Es stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum und wird aus der roten Sternfrucht des immergrünen Färberbaums gewonnen.

Sumach wird eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. So soll es etwa magenschonend sowie verdauungsfördernd wirken, weswegen es vor allem gerne zu fettreichen Speisen gereicht wird. Der Geschmack ist angenehm säuerlich und leicht fruchtig.

Ground Sumac Spilled From A Spice Jar - Stock-Fotografie

Sumach ist ein rotes Gewürz. Es ist vor allem bekannt in Vorder- und Zentralasien oder im Mittelmeerraum. 

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Der schweflige Geruch von Kala Namak

Kala Namak oder auch Schwarzsalz genannt, kommt vor allem in der indischen Küche zum Einsatz. Es besteht überwiegend aus Natriumchlorid und hat einen schwefligen Geruch, der an faule Eier erinnert. Zahlreiche Veganer nutzen das Würzmittel, um Ei-Alternativen geschmacklich zu verfeinern. Zudem werden Speisen wie Chutneys, Raitas (eine Beilage auf Joghurtbasis) und alle Arten von Früchten mit dem Salz gewürzt.

Indian Black salt,Kala namak in wooden bowl Indian cuisine,Romania - Stock-Fotografie

Kala Namak nicht jede Nase überzeugen, die meisten Gaumen bei der richtigen Verwendung hingegen schon.

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Paradieskörner: Die getrockneten Samen der Aframomum melegueta

Paradieskörner, die auch Guineapfeffer oder Meleguetapfeffer genannt werden, stammen aus dem Gebiet vom tropischen Westafrika bis Uganda und Angola. Die getrockneten Samen der Aframomum melegueta haben einen pikant-scharfen, aber nicht brennenden Geschmack, wodurch sie sich besonders gut in Schmorgerichten eignen. In der europäischen Küche werden sie heute kaum verwendet, abgesehen von einigen wenigen altertümlichen Rezepten für Biere, Lebkuchen oder Würste.

Black pepper grains - Stock-Fotografie

Paradieskörner finden überall dort Verwendung, wo eine pfeffrige Schärfe und raffinierte Würze gewünscht sind.

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Die ausdauernde krautige Pflanze Galgant

Galgant ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Ingwergewächse zählt. Er ist auf der Insel Hainan heimisch und wird dort sowie in ganz Südostasien und Thailand angebaut. Galgant riecht würzig und schmeckt bitter aromatisch sowie schwach brennend. Er ist Bestandteil von Gewürzmischungen wie beispielsweise Curry oder Leberwurstgewürz. Der gemahlene Wurzelstock wird auch als Laospulver bezeichnet. Neben der Anregung der Verdauung wirken die Inhaltsstoffe krampflösend sowie bakterien- und entzündungshemmend.

Galgantrhizom (Alpinia galanga) - Stock-Fotografie

Galgant wird hierzulande vor allem in getrockneter, pulverisierter Form angeboten. In Asia-Läden findet man das Gewürz aber manchmal auch als frische Wurzel. 

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Die immergrünen Berberitzen

Berberitzen gehören mit 400 bis 600 Arten zu den artenreichsten Gehölzgattungen überhaupt. Sie sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Berberitzengewächse und auch unter dem Namen Sauerdorn bekannt. Die meisten Arten sind im gemäßigten Ostasien und im Himalaya verbreitet, allerdings sind zwei bis vier Arten auch in Europa heimisch. Alle Pflanzenteile, bis auf die reifen Beeren, sind mehr oder weniger giftig. Die Beeren haben einen säuerlichen Geschmack und werden unter anderem zum Kochen von Reis verwendet. Sie passen aber auch zu Lamm, Geflügel und Joghurt.

Glas mit getrockneten iranischen Berberitzen aus nächster Nähe - Stock-Fotografie

Dass man die dunkelroten, länglichen Mini-Beeren des Gemeinen Berberitzen-Strauchs essen kann, wissen bei uns die wenigsten. 

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Der unverwechselbare Geschmack von Cajun

In Louisiana hat die Küche der französischstämmigen Siedler einen einzigartigen Geschmack. Daran beteiligt ist das Cajun-Gewürz. Die Mischung besteht aus mehreren Gewürzen: Schwarzer Pfeffer, Cayennepfeffer, Salz, edelsüßer Paprika, Knoblauchpulver, Majoran und Thymian. Auch Kreuzkümmel und Lorbeer können sich dazugesellen. Das Gewürz schmeckt sehr kräftig und ist leicht scharf, weswegen es sich vor allem für deftige Gerichte eignet.

Cajun herbs - Stock-Fotografie

Mildes Cajun-Gewürz passt gut zu Gemüse, Salat, Tofu sowie Reis- und Nudelgerichten.

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Die fruchtige Paste: Rosenharissa

Harissa ist eigentlich eine scharfe Gewürzpaste, die vor allem im arabischen Raum Anklang findet. Sie besteht aus frischen Chilis, Kreuzkümmel, Koriandersamen, Knoblauch, Salz und Olivenöl. Sie eignet sich, um Fisch, Ofengemüse, Reis oder auch Lamm zu würzen. Rosenharrisa ist eine fruchtige, mittelscharfe Version der beliebten Paste. Mit ihr werden vor allem Steaks, Rösterdäpfel und auch Pastagerichte verfeinert.

Traditionelle maghrebinischen scharfe Paprika-Sauce Paste Harissa. adjika - Stock-Fotografie

Rosenharissa ist eine wichtige Zutat in der nordafrikanischen Küche. Die Zugabe von Rosenblättern verleiht eine besondere Süße und mildert den Chili-Kick.

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Gado Gado: Das indonesische Erdnussgewürz

Gado Gado stammt aus der indonesischen Küche und ist ein Gemüsesalat mit einer scharfen Erdnusssauce. Die an diesem Gericht inspirierte Gewürzmischung, besteht aus Erdnüssen, Salz, Kurkuma, Palmzucker, Chili, Zitronengras, Knoblauch, Pfeffer, Cumin, Ingwer, Galgant, Muskat und Nelken. Sie eignet sich besonders gut, um Salate oder Nudelgerichte den gewissen Pfiff zu verleihen oder aus ihr eine Erdnusssauce herzustellen. Dafür einfach Kokosmilch aufkochen und das Gewürz nach Belieben unterrühren.

Indonesian traditional salad with peanut dressing usually called Gado-gado - Stock-Fotografie

Gado Gado ist ein Gemüsesalat mit einer scharfen Erdnusssauce aus der indonesischen Küche.

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Die karibische Gewürzmischung Jerk

Ein typisch karibisches Aroma besitzt das Jerk Gewürz. Wesentliche Bestandteile der Mischung sind Piment, Pfeffer, Chili und Zimt, welche mit verschiedenen anderen Kräutern und Gewürzen kombiniert werden können. In der Regel rührt man Jerk zu einer Marinade an. Es eignet sich aber auch für die Verwendung als Dry Rub – dann wird es vor dem Grillen in das Fleisch eingerieben. Ebenso kann es auch zum Verfeinern von Gemüse-, Erdäpfel- oder Tofu-Gerichten verwendet werden.

Jerk Seasoning Verschüttet aus einem Gewürzglas - Stock-Fotografie

Jerk wird traditionell zum Würzen von Fleisch, Huhn und Schwein verwendet.

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Chakalaka: Ein Hauch Afrika

Einen Hauch Südafrika erhalten Speisen durch Chakalaka. Die am afrikanischen Gericht inspirierte Gewürzmischung ist eine geeignete Ergänzung für Reisgerichte, Gemüse aber auch Fisch und Fleisch. Sie hat einen fruchtigen, aber auch rauchigen Geschmack. Zimt, Kardamom, Nelken und Cumin sowie Chili und Ingwer geben ihr einen einzigartigen Duft und die nötige Schärfe.

Würziger Chakalaka auf Brot - Stock-Fotografie

Chakalaka ist eine afrikanische Würzsauce. In Anlehnung an das südafrikanische Gemüse-Relish verleiht das Gewürz mit ihrer angenehm pikanten Schärfe Eintöpfen, Dips, Gemüse, Fleisch und Fisch außergewöhnliche Geschmacksnuancen.

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Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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