"The Watcher" auf Netflix: Der Albtraum vom Eigenheim
Naomi Watts und Bobby Cannavale ziehen in ihr vermeintliches Traumhaus – und bekommen verstörende Briefe.
Der Schein der Vorstadtidylle trügt oft – vor allem in Serien, die im Halloween-Monat Oktober erscheinen. „The Watcher“ (Netflix) erzählt in sieben Episoden von einer New Yorker Familie und ihrem (Alb-)Traum vom Eigenheim, basierend auf wahren Begebenheiten.
Naomi Watts und Bobby Cannavale spielen das hübsche Ehepaar Dean und Nora Brannock, das meist in Creme- und Beigetönen gekleidet ist und ein Auge auf ein großzügiges Haus in Westfield geworfen hat: Ein Ort unweit von New York, der damit wirbt, besonders sicher zu sein.
Doch kaum sind die Brannocks mit ihren zwei Kindern an der Adresse 657 Boulevard eingezogen, erhalten sie einen gruseligen Brief.
„Jemand hat das Haus in den 1920ern beobachtet und jemand anderer in den 1960ern. Nun ist meine Zeit gekommen“, steht darin. Es geht um die Kinder der Familie, um „junges Blut“. „Wer ich bin? Jeden Tag fahren hunderte Autos vorbei. Vielleicht bin ich in einem von ihnen.“
Die Brannocks alarmieren die Polizei, kaufen Kameras und Alarmanlagen. Doch weitere Briefe samt Drohungen folgen – und die ganze Stadt wirkt verdächtig: Das schräge Ehepaar von nebenan, das seine bunten Liegestühle mit Blick aufs Haus der Brannocks aufgestellt hat. Der junge Mann, der die Überwachungskameras installiert hat (und für Deans Begriffe seiner 16-jährigen Tochter viel zu nah kommt). Oder die aufgedrehte Immobilienmaklerin, die das Paar ständig zum Verkauf drängt: „Sell, sell, sell!“
Genau das war auch für Familie Broaddus – so der echte Name – gar nicht so einfach. Als sich die Sache mit den anonymen Briefen herumsprach, wollte niemand mehr in das Traumanwesen ziehen.
Serienschöpfer Ryan Murphy („American Horror Story“) und Ian Brennan („Glee“) haben die wahre Geschichte – das New York Magazine veröffentlichte 2018 einen ausführlichen Artikel – ordentlich ausgeschmückt. Mit dabei ist ein hochkarätiger Cast – Mia Farrow, Richard Kind und die famose Jennifer Coolidge, die die trinkfeste Maklerin spielt. Herausgekommen ist eine schön anzusehende, spannende und zum Binge-Watching verleitende Hochglanzproduktion.
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