SMS, WhatsApp und Co.: Wie die Art zu schreiben, das Alter verraten kann
Wem Rechtschreibung und Grammatik wichtig ist, verrät wohlmöglich mehr über seinen Jahrgang, als ihm lieb ist. Wie sich die Kommunikation der Generationen unterscheidet.
Heutzutage gibt es zahlreiche Messenger-Dienste, die es uns erleichtern, auch auf größerer Distanz mit anderen Personen in Kontakt zu bleiben. Das sich der Sprachduktus dabei von Generation zu Generation unterscheidet, sollte in Anbetracht der Jugendsprache selbsterklärend sein.
Doch zwischen den Generationen gibt es einen größeren Unterschied als gedacht. Laut Teilen der Gen Z und Gen Alpha sei dieser so prägnant, dass wir anhand der Textnachrichten erkennen können, wie alt der Absender ist.
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Die veränderte private Unterhaltung
"Vollständige Sätze sind eine Sache der Schule und wir sollten den Schulkram in der Schule lassen“, heißt es auf TikTok. Die Userin @nicolepellegrin0, die nach 2012 geboren wurde und somit zur Generation Alpha gehört, erklärt in ihrem viralen Video, ihren Standpunkt zum Thema Rechtschreibung und Grammatik.
Im Video zugeschalten, sind ihre Freundinnen. Diese schließen sich dem Standpunkt an. Auch in Sachen Textform. So sei laut den TikTok-Nutzerinnen eine normale SMS zu professionell. "Ich schreibe nur eine normale SMS, wenn ich verärgert oder wütend bin.“
Automatische Großschreibung als verräterisches Indiz
Doch die jüngere Generation stört sich nicht nur an SMS oder der Einhaltung grammatikalischer Regeln. Auch Großbuchstaben passen laut ihnen nicht zu einer privaten Unterhaltung. So glauben Teile der Gen Z und Alpha, dass kleine Buchstaben besser aussehen würden als Großbuchstaben, weswegen sie darauf verzichten. Davon ist auch die TikTok-Nutzerin @dannikakilgore_ überzeugt.
Das verräterischste Detail beim Schreiben ist allerdings die Feststelltaste. Laut diverser TikTok-Videos neigen ältere Menschen dazu, ihre Textnachrichten in Großbuchstaben zu schreiben. Digital Natives decodieren diese Nachrichten allerdings als aggressiv und laut – fast so, als würde sie jemand schriftlich anschreien. "Erwachsen werden bedeutet, dass es vielleicht an der Zeit ist, mit dem Tippen in Kleinbuchstaben aufzuhören. Es ist das Ende einer Ära“, so Hannah Million auf TikTok.
Eine Frage der Gelassenheit?
Experten interpretieren die durchgezogenen Kleinschreibung der jüngeren Generationen allerdings anders. Laut Noël Wolf, Sprach-, Kultur- und TikTok-Expertin des Sprachlernprogramms Babbel, neige die Gen Z eher dazu, kleine Buchstaben zu verwenden, weil sie sich "lässiger und entspannter“ anfühlen und sich zum Posten im Internet eignet.
Gegenüber Metro sagte sie: "Das Eintippen von Kleinbuchstaben ist oft schneller und einfacher als das Einfügen grammatikalisch erwarteter Großbuchstaben, was der Schnelllebigkeit der Online-Kommunikation entspricht.“ Weiter heißt es: "Insgesamt ist die Vorliebe der jüngeren Generation für Kleinbuchstaben eine Kombination aus kulturellen Veränderungen, Benutzerfreundlichkeit und dem Wunsch, eine entspannte und individuellere Online-Präsenz zu schaffen.“
Wie sich die private, aber auch im Internet stattfindende Kommunikation in den kommenden Jahren noch verändern wird, werden wir mit Sicherheit spätestens auf TikTok erfahren.
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