20 Fakten über den Bond-Star Roger Moore

Der 2017 verstorbene Bond-Darsteller hätte heute Geburtstag. Welchen Vertrag Roger Moore für das Agenten-Spielen forderte und welchen Satz er als Agent nie gesagt hat.

Er war zwölf Jahre lang  in sieben Bonds der Spion ihrer Majestät. Anders als seine Kollegen legte Roger Moore seine Rolle eher augenzwinkernd an, was ihm nicht wenige übel nahmen. Doch das mag ihm egal gewesen sein. Waren diese sieben Filme die Zeit seines Lebens?, wurde er einmal gefragt. „Mein Bankberater ist davon überzeugt“, antwortete er trocken.

Privat mag er wie sein Bond gewesen sein – immer etwas witzelnd. Ob es Stuntszenen gegeben habe, vor denen er sich gefürchtet habe? „Ja, die Liebesszene mit Grace Jones.“ 

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Heute, Samstag, wäre der im Mai 2017 verstorbene Schauspieler 96 Jahre alt. Die freizeit  hat zu diesem Anlass spannende und amüsante Fakten zu seinem Leben und Wirken gesucht. Und auch  gefunden.

1. Beginn der Karriere: Seine erste – kleine – Rolle hatte er in Gabriel Pascals „Caesar and Cleopatra“ (1945). Namentlich scheint er aber hier nicht auf. 

2. Vodka-Martini: Laut  IMDB bestellte Moores Bond niemals seinen Vesper-Martini mit den Worten „Geschüttelt, nicht gerührt.“ Auch den Aston Martin ist er niemals gefahren. Dafür etwa einen 2 CV. 

3. Miss Moneypenny: Moore kannte Lois Maxwell, die in den ersten 14 Bonds (und damit auch in jenen mit ihm) die Miss Moneypenny spielte, bereits aus gemeinsamen Studientagen an der Royal Academy of Dramatic Arts. 

4. Ausgezeichnet: Obwohl seine Darstellung nicht bei allen Fans gut ankamen, wurde Moore 2004 in einer Academy-Award-Umfrage mit klarer Mehrheit zum besten Bond gewählt.

5. NYC: In den 1950ern modelte er für Strickmode und romantische Foto-Love-Storys, bevor er in New York einen Vertrag für  TV-Produktionen von MGM bekam. „At MGM, RGM (Roger George Moore) was NBG (no bloody good)“, soll er gesagt haben. 

6. Zigarren, Zigarren, Zigarren: Als Roger Moore den Bond 1973 mit „Live and Let Die“ antrat, hatte er einen der kühnsten Verträge der Branche in der Tasche. Er hatte unlimitierte Lieferungen von Zigarren gefordert. Nicht nur für James Bond, sondern auch für sich als Privatmann. Die Marke seines Vertrauens? Montecristo! Als Bond verzichtete er auch auf Zigaretten, die Sean Connery noch rauchen musste, weil Ian Fleming den Spion als Kettenraucher beschrieben hatte. Der Ur-Bond liebte auf der Leinwand weiße Morlands – Balkan & Turkish Blend Cigarettes mit drei goldenen Streifen am Filter. 

7. Wer kommt nach Daniel Craig? Als Daniel Craig überlegte,  sich lieber die Handgelenke aufzuschlitzen, als noch einmal den Bond zu spielen, gab Moore 2016 zwei Empfehlungen für die Verkörperung des Agenten ab: Aidan Turner und Tom Hiddleston. Nur eine Frau könne nie Bond sein – das habe Fleming so nicht geschrieben. „Das wäre eine Jane Bond, hätte aber nichts mit James Bond zu tun.“ 

8. Erfolglos mit Comics: Der Sohn eines Polizisten wollte eigentlich Künstler werden. Er entschied sich aber dagegen, nachdem er als Schulabbrecher mit 15 Jahren den Job eines Cartoon-Zeichners verloren hatte.  

9. Goldene Himbeere: Für seine Rolle als mehr oder wenig furchteinflößender „Chef“ im Film „Spiceworld“ wurde er gar für den Negativ-Filmpreis der Goldenen Himbeere nominiert. Immerhin nur nominiert. Die Spice Girls selbst bekamen den Preis verliehen.  

10. Beste Gage: Roger Moore galt vor Bond als der bestbezahlte TV-Darsteller. Nachdem er sich in The Saint in den Sechzigern als Abenteurer Simon Templar einen Namen gemacht hatte,  spielte er mit Tony Curtis in der Detektivserie „Die 2“ (The Persuaders). Als hüftsteifer Lord Brett Sinclair, ein schottischer Playboy, löste er zum Spaß Kriminalfälle. Dabei streifte er die Gage von einer Million Pfund ein. Ein Rekord Anfang der 1970er.

11. Tochter in Bond-Film: Seine Tochter Deborah wurde ebenfalls Schauspielerin. Sie hatte einen Cameo-Auftritt in „Stirb an einem anderen Tag“. Darin gibt sie als Stewardess Pierce Brosnan einen Laufpass.

12. Angst vor Waffen: Der Mann, der im Film mit der Walther PPK Schurken ums Eck brachte, litt im wahren Leben an Hoplophobie, der Angst vor Schusswaffen. Die ging auf ein Kindheitserlebnis zurück. Sein Bruder hatte ihm mit einem Luftdruckgewehr ins Bein geschossen.  

Als Bond mit der Walther PPK, im wahren Leben hatte Roger Moore Angst vor Schusswaffen.

©mauritius images / TopFoto/TopFoto/mauritius images

13. Double: Jede Szene, in der James Bond lief, ließ Moore von einem Bodydouble spielen.  Er fand, er sähe beim Laufen bescheuert aus. 

14. Virtuell: Die Szene aus dem „Mann mit dem goldenen Colt“, in der sich ein Auto bei einem Sprung über einem Fluss korkenzieherartig dreht, wurde zuvor in einem Computermodell berechnet – zum ersten Mal in der Filmgeschichte.

15. Alter Bond: Mit 45 Jahren beim Debüt war er  in „Live and Let  Die“ 1973 der älteste aller Bonddarsteller. Als er 1985 – mit 58 Jahren – aufhörte, wurde er mit den Worten zitiert, es sei peinlich, Liebesszenen mit Frauen zu drehen, die seine Töchter sein könnten.

16: UNICEF und Peta: Über seine Freundin Audrey Hepburn fand er zur Kinderschutzorganisation UNICEF und wurde Botschafter. Dazu setzte er sich für Tierwohl ein. Wegen einer PETA-Kampagne mit ihm stellte eine Kaufhauskette den Verkauf von Stopfleber ein. Die Queen schlug ihn wegen seines wohltätigen Wirkens 2003 zum Ritter. Sean Connery war mit dieser Auszeichnung drei Jahre früher dran. 

17. Muppet Show: Miss Piggy schmiss sich einmal in der Muppet Show an Roger Moore heran. Der Arme zeigte wenig Interesse – das half nichts, die Lady schmuste ihn in dem Sketch dennoch ab. 

Roger Moore war wie Brigitte Nielsen Gast in Richard Lugners Opernball-Loge im Jahr 2012.

©Boroviczeny Stephan

18. Casanova 1: Moore war offenbar nicht nur als Bond ein Mann der Frauen, sondern auch im richtigen Leben. Der Schauspieler war ganze vier Mal verheiratet.

19. Casanova 2: „Sean war ein Killer, ich war ein Lover.“ So hätten sich die beiden Bonds voneinander unterschieden. Sein Bond wirkte nicht hart. Er war entspannter, eleganter und ironischer. Die hochgezogene Augenbraue, selbst in Momenten höchster Gefahr, wurde zu einem von Moores Markenzeichen. Mit ihm setzten die Filme auf trockenen Humor und mitunter auch auf alberne Gags. Später bezeichnete er Daniel Craig als DEN Bond schlechthin.  

20. Viel erlebt: Moore hat gegen Ende seines Lebens gleich drei Autobiografien verfasst, in denen er aus dem Nähkästchen plaudert:  „Mein Name ist Bond … James Bond“ (2009) und „Bond über Bond“ (2012), „Last Man Standing: Bekenntnisse des letzten Gentlemans“ (2016). 

Daniel Voglhuber

Über Daniel Voglhuber

Redakteur bei der KURIER Freizeit. Er schreibt dort seit Dezember über Reise, Kultur, Kulinarik und Lifestyle. Also über alles, was schön ist und Spaß macht. Er begann 2011 als Oberösterreich-Mitarbeiter in der KURIER-Chronik, später produzierte er lange unterschiedliche Regionalausgaben. Zuletzt war er stellvertretender Chronik-Ressortleiter.

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