Foals: Die Band um Sänger Yannis Philippakis (Bildmitte) liefert Optimismus und Lebensfreude

Party- statt Krisenstimmung: Neues Album der Foals

Die zum Trio geschrumpfte britische Band liefert Leichtbekömmliches für den Sommer.

Es ist Sommer. Und dazu braucht es die passende Musik. Also Musik, mit der es sich zu langen heißen Nächten, schwülen Tagen und feucht-fröhlichen Abenden ganz cool abhängen, feiern und schwitzen lässt. Natürlich kann man da auch auf tranig-schmalzige Balladen setzen, aber die Stimmung will ja aufgehellt und nicht gedimmt werden: Die Welt ist ohnehin schon finster genug.

In diesem Zusammenhang kommt das neue Album der Foals wie die lang ersehnte Abkühlung nach einer Woche mit Temperaturen über 30 Grad. Die inzwischen zum Trio geschrumpfte Band legt mit „Life is yours“ nämlich eine Platte vor, die von Anfang bis zum Ende nur eines möchte: gute Laune verbreiten. Entstanden sind die elf neuen Songs in einem Londoner Keller während des coronabedingten Lockdowns vergangenen Winter. Kein Wunder also, dass der Großteil der neuen Tracks die Sonne anbetet, sich die Band klanglich und thematisch an einen besseren Ort transportiert. „In diesen düsteren Momenten wurden die Songs zu Fenstern, zu Teleskopen in eine Zukunft, in der die Welt wieder zum Leben erwacht ist, die Sonne scheint und die Leute wieder in die Clubs und Konzerte strömen“, erinnert sich Sänger Yannis Philippakis. Gemeinsam mit Jack Bevan und Jimmy Smith serviert der 36-Jährige nun aufgedrehte und gerne im 4/4-Takt gehaltene Drums mit Percussions aus der Konserve, zappeligen Gitarren und eskapistischen Botschaften: „Life is yours / Break away“, fordert der Sänger Yannis Philippakis etwa im Titeltrack des Albums.

Im gefälligen „2001“ packt Philippakis seine Kopfstimme aus und besingt die Mittagssonne zu funky angerissenen Gitarren. Das auf westafrikanischen Gitarren-Grooves aufbauende „Flutter“ ist eine lässige Slow-Disco-Nummer, „The Sound“ ein guter House-Track. Das macht Spaß, ist hierzulande aber erstmals nicht live erlebbar: Was geht, Festivalveranstalter?Marco Weise

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