Modedesignerin Marina Hoermanseder: "Heute ist alles erlaubt"
Die Österreicherin über Herbst-Trends, Kreativitätsflauten und den Vibe ihrer Wahlheimat Berlin.
Die Wienerin Marina Hoermanseder ist als gefragte Designerin bestens im Geschäft. Bei freizeit.live am 30. 9. (alle Infos dazu hier) freut sie sich auf Fragen der Leser.
Ich wollte orthopädische Korsetts nachbauen, bei denen die Schnalle ein logisches Verschlusselement darstellt. Das hat mich zu meiner ersten Kollektion inspiriert. Die Schnalle ist mein größter Wiederkennungswert. Und gekommen, um zu bleiben.
Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben. Inspirieren können mich Bücher und Filme ebenso wie Outfits cooler Menschen in Berlin. Grundsätzlich inspiriert mich weniger Abstraktes, dafür Objekte umso mehr.
Nach jeder neuen Kollektion, die ich herausbringe, herrscht erst einmal Kreativitätsflaute. Ich muss den Kopf wieder frei bekommen. Das gelingt mir, indem ich mit der bestehenden Kollektion innerlich abschließe. Erst dann entwickle ich Elan für Neues. Zugleich kann ich stets auf der Schnalle aufbauen, sie mit neuen Mustern, Farben, Materialien ergänzen. Ich muss nie bei Null beginnen.
Am besten nicht nur Schwarz, Braun oder Blau. Ich finde, man kann gerne auch im Herbst Farbe bekennen. Und den Barbiecore-Trend pflegen, um sich das Sommergefühl weiter zu erhalten. Mit einem großen pinken Mantel liegt man diesen Winter jedenfalls nicht verkehrt. Ich liebe Pink! Alles, was mit einer rosa Welt zu tun hat, begrüße ich sehr.
Wenn man verstanden hat, dass heute alles erlaubt ist. Niemand sollte andere dafür verurteilen, worin sie sich wohlfühlen.
Ich liebe Berlin. In der Kunst ist alles legitim, niemand wird verurteilt. Gerade am Anfang meiner Karriere war das sehr wichtig für mich. Berlin stellt keine Fragen, Berlin lässt dich machen.
Recht entspannt. Ich genieße das Wechselspiel von Familie und Beruf, arbeite auch von zuhause. Während ich stille, kann ich nebenbei etwa auch Emails beantworten.
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