Warum Alfred Hitchcock mit dem MGM-Löwen Leo im Cabrio fuhr

So berühmt konnten die Stars gar nicht sein: Greta Garbo, Clark Gable, Buster Keaton und alle James Bonds mussten warten, bis Leo fertiggebrüllt hatte. Schließlich ist er auch das bekannteste – und am längsten dienende Maskottchen der Filmgeschichte.

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Wie sagte Film-Tycoon Louis B. Mayer im mit dem Oscar prämierten Film „Mank“ so schön? „Wir haben nur einen Star: Leo, den Löwen“.

Metro-Goldwyn-Mayer wird 100 Jahre alt

Am 17. April feiert das einst so stolze und mittlerweile von Amazon übernommene Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer den 100. Geburtstag. Leo wacht noch länger auf der Leinwand. Schon 1916 war er in den Filmen von Samuel Goldwyn zu sehen, bevor dieser mit Metro Pictures und Mayers fusionierte.

Leo waren eigentlich acht Löwen. Und die meisten hießen nicht wirklich Leo. Der erste in einer langen Reihe war Slats. Er war der einzige Riesenkater, der wegen des Stummfilms nicht brüllte. Eine Legende besagt, dass er nach den Dreharbeiten für das Logo wütend wurde und seinen Trainer und zwei andere Personen tötete.

Das ist eine spannende Geschichte, sie ist aber nicht wahr. Sein Trainer überlebte Leo, der 1936 starb. Und so unfreundlich wird er auch nicht gewesen sein. Immerhin ließ der Löwenbändiger das Tier auf seinem Grundstück begraben, wie das Magazin Mental Floss berichtete.

Löwe war die Lieblingsmannschaft

Dass ein Löwe zum Logo wurde, hat sicher etwas mit der Macht des Unternehmens zu tun. Aber vor allem mit persönlichen Vorlieben: „Studiopublizist Howard Dietz orientierte sich an der Leichtathletikmannschaft seiner Alma Mater, den Lions“, schreibt das New Yorker Columbia College auf seiner Homepage.

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Slats berühmtester Nachfolger hieß Jack. Er war der zweite MGM-Löwe und der erste, der brüllte – auch wenn das Geräusch anfangs extra aufgenommen wurde und vom Band kam.

Sein Kopf zierte bis 1956 über 100 Filme und spielte auch in einigen, wie Tarzan neben Johnny Weissmuller, selbst mit. Über Jack gibt es auch eine spannende Geschichte. So hätte er während der Aufnahme gar keine Laute von sich gegeben. Als aber zwei Bankräuber auf dem Weg zu ihrem Versteck den Drehort kreuzten, soll er die bösen Buben in die Flucht geschlagen haben. Einen soll er sogar tödlich verletzt haben. Wie bei Slats: gut erfunden.

Nicht weniger prominent ist Leo, der wirklich Leo hieß. Er hütete von 1957 bis 2021 die Filmanfänge. Zwischen 1966 und 1968 pausierte er. Da wurde er durch einen grafisch stilisierten Löwenkopf ersetzt, wie in „2001: Odyssee im Weltraum“.

Werbung für Hitchcock

Leo ist auch auf Fotos mit Alfred Hitchcock zu sehen. Einmal dirigiert der Regisseur das Tier vom Regiestuhl heraus, dann serviert er ihm Tee. Auf einem anderen flieht er mit Leo im Cabrio aus dem MGM-Studio. Die Fotos sollten „Der unsichtbare Dritte“ bewerben, den einzigen Film Hitchcocks für MGM.

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Seit 2021 ist der Löwe computeranimiert. Tierschützer werden es begrüßen. Immerhin muss sich kein Wildtier stressen.

 Für Stress sorgte vor einigen Jahren ein Bild auf Twitter, das zeigen sollte, wie die Aufnahmen für den Löwen gemacht worden sein sollen. Das Tier wäre für die Aufnahmen sediert und auf einer Barre festgezurrt worden. Faktenchecker verschiedener Medien rückten aus und befanden: Das ist falsch.

Es handelte sich um einen Löwen namens Samson aus einem israelischen Zoo, der in einen Computertomographie-Scan geschoben wurde.