Torbjørn Pedersen

Mann besucht die ganze Welt, ohne nur einmal in ein Flugzeug zu steigen

Torbjørn Pedersen sichert sich einen Eintrag in den Geschichtsbüchern als erster Mensch, der alle Länder der Erde besuchte, allerdings ohne zu fliegen.

Seine Reise begann im Jahr 2013. Der Däne Torbjørn Pedersen zog los, um jedes Land der Welt zu besuchen. Was zunächst nicht sonderlich spektakulär klingt, entpuppt sich zu einem Abenteuer, dass in die Geschichtsbücher eingehen wird. Zehn Jahre hat der Däne gebraucht, sein Vorhaben abzuschließen. Zehn Jahre auf der Welt unterwegs und doch ist er kein einziges Mal in ein Flugzeug gestiegen.

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Am 10. Oktober 2013 hatte der heute 44-Jährige seinen Job, seine damalige Freundin und seine Familie zurückgelassen und hat sich auf den Weg gemacht, um jedes Land dieser Welt zu bereisen. Bevor er sich auf die Reise gemacht hatte, hat er lange in der Schifffahrt- und Logistikbranche gearbeitet.

Vor etwa zweieinhalb Monaten kam Torbjørn Pedersen auf den Malediven an, sein letztes Reiseziel, und beendete so sein Abenteuer. Nun ist er in seine Heimat zurückgekehrt, wo ihn viele bereits erwarteten. Auf Instagram schrieb der Däne: "Mehr als hundert Menschen sind gekommen, um mich an diesem historischen Tag willkommen zu heißen. Familie, Freunde, Fans, Follower.“

Auf seiner Reise hat sich Torbjørn Pedersen an selbstauferlegte Regeln gehalten. So musste er mindestens 24 Stunden in jedem Staat verbringen, durfte maximal 20 US-Dollar pro Tag ausgeben und durfte kein Flugzeug nutzen, um ans Ziel zu kommen. Sein Projekt gab er den Namen "Once Upon a Saga“.

Die Hürden seiner Reise

Während seines Vorhaben die ganze Welt zu sehen, wich er im Laufe der Jahre kaum von seiner ursprünglich geplanten Route ab. Allerdings verlief nicht alles reibungslos. So waren die Grenzen in Äquatorialguinea, eines der am schwersten zu erreichenden Länder der Welt, lange Zeit geschlossen. Nachdem er monatelang versucht hatte, ein Visum zu erhalten, ermöglichte ihm ein zufälliger Kontakt per Mitfahrgelegenheit die Überfahrt.

Der größte Störfaktor auf der Reise war die Corona-Pandemie. Pedersen musste zwei Jahre in Hongkong bleiben. Gegenüber CNN berichtete der Däne: "Wenn ich auf Hongkong zurückblicke, ist es ein bisschen paradox. Es war die schlimmste und zugleich die beste Zeit meines Lebens. Ich musste mit der Situation klarkommen.“ Erst Anfang Jänner 2022 konnte er seine Reise schließlich Richtung Pazifik fortsetzen. Sein erstes Ziel: Palau.

Doch auch in den anderen Ländern gab es Probleme aufgrund der weltweiten Pandemie. "Ich musste fast jede Regierung anflehen. Für Tonga standen wir sogar in Kontakt mit dem Gesundheitsministerium, der Marine und dem Militär“, so der heute 44-Jährige.

Aber auch in anderen Ländern gab es Schwierigkeiten. Um von der Mongolei aus nach Pakistan zu reisen, musste er insgesamt 7500 Meilen durch mehrere Länder reisen, statt den direkten Weg durch China zu nehmen. In Ländern wie Syrien, Iran, Nauru und Angola stellten Visa-Verzögerungen seine Geduld auf die Probe. Und ganz ohne krankwerden ging es auch nicht. In Ghana etwa fing er sich eine Malaria-Erkrankung ein.

Nun ist Pedersen zurück, bei seiner Ehefrau Le, der er 2016 auf dem Mount Kenya einen Antrag machte. "Aber ich bin immer noch dabei, zu verarbeiten, dass die Reise vorbei ist", verrät er CNN. Insgesamt liegen hinter ihm 3576 Reisetage und Fahrten mit 379 Containerschiffen, 158 Zügen und 351 Bussen. Nun plant Pedersen das Erlebte in einem Buch und einer TV-Dokumentation festzuhalten. 

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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