Lizz Görgl: Warum man Talent zum Glück braucht

Die Sängerin und Ski-Doppelweltmeisterin über ihre neue Single, Demut und wie man mit Rückschlägen umgeht.

Als zweifache Weltmeisterin (Abfahrt, Super-G) hat sie Sportgeschichte geschrieben. Jetzt glänzt Lizz Görgl als Sängerin. Und kommt am 30. September zum Event freizeit.live (alle Infos darüber hier) - bei dem unsere Leser ihr all die Fragen stellen können, die ihnen dazu immer schon auf der Zunge gebrannt haben. Auch zu ihrer neuen Single mit dem bezeichnenden Titel „Wie schön des Leben is“.

Was ist derzeit schön in Ihrem Leben?

Glück bedeutet für mich, zentriert zu sein. Etwa Zeit mit meinen Neffen zu verbringen. Zu sporteln. Oder im Wald zu spazieren.

Dankbarkeit und Demut sind wichtige Themen für Sie.

Sie sind für uns alle wichtig. Es ist leichter, sich über andere aufzuregen, als die einfachen Dinge im Leben zu fokussieren und wertzuschätzen.

Sie machen eine Ausbildung zum systemischen Coach. Was war der Antrieb dafür?

Ich interessiere mich schon lange für Psychologie. Coaching kann ich gut mit meiner sportlichen Vergangenheit und meinen Erfahrungen verbinden. Dabei steht der systemische Ansatz eigentlich konträr zum Fokus im Sport, wo es darum geht, direktiv schnelle Lösungen zu finden. Der neue Blickwinkel öffnet einen für Toleranz, Mitgefühl und Verständnis. Es erfüllt mich, Menschen zur Selbstverantwortung anzustoßen und zu unterstützen, eigene Antworten auf ihre Themen zu finden.

Sie gelten als Perfektionistin. Immer noch?

Das hat sich nivelliert, wenngleich es meine Haltung und mein Anspruch ist, alles zu geben, wenn etwas in mir dafür brennt. Dann ordne ich mich einem Ziel unter.

Braucht man Talent zum Glück?

Ja, etwa um sein Glück als solches zu erkennen und auch mit Selbstfürsorge seinen Weg zu gehen.

Wie geht man am besten mit Rückschlägen um?

Wenn man Blödsinn gemacht hat: es akzeptieren und analysieren. So habe ich es selbst auch immer gehalten. Ehrlich zu sich sein, sich nicht über das Problem definieren. Durch die Situation und Emotion durchgehen, annehmen und damit arbeiten. So ist man immer handlungsfähig.

Ihr Lebensmotto?

Probier’s aus – wie einer meiner Songtitel.

Welche Parallelen verbinden Skizirkus und Showbusiness?

Beide benötigen viel Training und Leidenschaft. Sport und Musik sind Sprachen, die jeder auf der Welt versteht und die verbinden. Wenn ich singe, dann folge ich meinem Herzen – aus innerer Erfüllung heraus und aus Freude.

Alexander Kern

Über Alexander Kern

Redakteur KURIER Freizeit. Geboren in Wien, war Chefredakteur verschiedener Magazine, Gründer einer PR- und Medienagentur und stand im Gründungsteam des Seitenblicke Magazins des Red Bull Media House. 12 Jahre Chefreporter bzw. Ressortleiter Entertainment. Schreibt über Kultur, Gesellschaft, Stil und mehr. Interviews vom Oscar-Preisträger bis zum Supermodel, von Quentin Tarantino über Woody Allen bis Jennifer Lopez und Leonardo DiCaprio. Reportagen vom Filmfestival Cannes bis zur Fashionweek Berlin. Mag Nouvelle Vague-Filme und Haselnusseis.

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