Familientreffen bei "This Way Up" (Canal+): Aine (Aisling Bea, l.) und Shona (Sharon Horgan, r.) mit ihrer Mutter Eileen (Sorcha Cusack, M.)

"This Way Up": Zwei Schwestern zwischen Fremdscham und "Fleabag"

Das britische Comedy-Drama "This Way Up" wurde mit Phoebe Waller-Bridges "Fleabag" verglichen.

Ein bisschen mehr Luxus hätte schon sein können, beschwert sich die junge Irin Aine beim Auschecken. Auf den Bildern auf der Website war schließlich ein Jacuzzi zu sehen. Die Dame am Empfang ist irritiert: Es handelt sich hier schließlich nicht um ein Spa – sondern eine Klinik.

Aine war wegen eines „winzigen Nervenzusammenbruchs“ dort – und muss nun zurück in den Alltag finden. Davon erzählt die sechsteilige Comedy-Drama-Serie „This Way Up“ (Canal+) mit viel schwarzem Humor, aber auch Empathie.

Geschrieben wurde die Serie von der irischen Komikerin Aisling Bea, die auch die Hauptrolle spielt – und gemeinsam mit Sharon Horgan („Catastrophe“, „Bad Sisters“) als besorgte große Schwester Shona überzeugt.

Die beiden streiten sich köstlich, um sich dann wieder zu vertragen und gegenseitig auf den Arm zu nehmen. Aine arbeitet als Lehrerin und unterrichtet Englisch als Fremdsprache. Ihren Schülern droht sie bei fehlender Hausaufgabe mit sofortigem Brexit, bei ihrer Schwester versucht sie sich mit schwindeligen Ausreden einzuschleichen. Einmal behauptet sie, in ihrer Wohnung gebe es Ratten, um bei Shona übernachten zu können.

Doch die hat eigene Baustellen: Ihr Freund Vish (Aasif Mandvi) will, dass sie bei ihm einzieht. Bei seinen Eltern hängt aber immer noch ein Foto von seiner Ex-Frau. 

„This Way Up“ dreht sich um (Geschwister-)Liebe und mentale Gesundheit, bewegt sich zwischen wunderbaren Fremdschäm-Szenen und tragischen Momenten. Vergleiche zu Serien wie „Fleabag“ und „Catastrophe“ liegen auf der Hand. „This Way Up“ hat aber einen eigenen Charme – der vor allem der Dynamik zwischen den zwei Protagonistinnen zu verdanken ist.

Nina Oberbucher

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