Kritik

"Kleo" bei Netflix: Jella Haase auf den Spuren von "Kill Bill"

Eine ehemalige Stasi-Killerin geht auf Rachefeldzug.

Die netten Kinderlieder, die Kleo summt, trügen. Denn währenddessen bereitet sie schon den nächsten Mord vor.

„Kleo“ (ab Freitag) bei Netflix zu sehen, handelt von einer ehemaligen Stasi-Killerin auf Rachefeldzug. Die gleichnamige Protagonistin (gespielt von Jella Haase, „Fack ju Göhte“) ist Ende der 80er treue DDR-Agentin und erledigt im Auftrag des Staates – und ihres eigenen Opas – Feinde aus dem Westen.

Eines Tages wird sie völlig unvermittelt festgenommen und landet im Gefängnis. Kleo wird gequält, verliert ihr Kind. Als die Mauer fällt, kommt sie frei – und sinnt auf Rache.

Mit wechselnden Perücken, bunten Verkleidungen und äußerst fantasievollen Mordmethoden macht sie sich auf die Suche nach jenen, die ihr Unrecht getan haben – von Deutschland über Mallorca bis nach Chile.

Das erinnert nicht zufällig an „Killing Eve“ und „Kill Bill“. Regisseurin Viviane Andereggen hat die Serie selbst als Mischung aus beidem beschrieben. Man könnte noch „Deutschland 83“ von Amazon Prime Video hinzufügen. „Kleo“ vereint all das: Es ist eine furiose Ostalgie-Agenten-Rächer-Komödie, bei der man sich stets unterhalten fühlt, aber auch nie wirklich überrascht.

Als Showrunner fungieren Hanno Hackfort, Richard Kropf und Bob Konrad – auch bekannt unter dem Kürzel HaRiBo. Das Trio zeichnete bereits für die Drehbücher von „4Blocks“, „You Are Wanted“, „Labaule und Erben“ und „Para – Wir sind King“ verantwortlich. Flotte Serien, nicht unbedingt subtil.

Jella Haase hat als Kleo sichtlich Spaß am Wechsel zwischen kindlicher Naivität und völliger Empathielosigkeit, Dimitrij Schaad („Känguru-Chroniken“) gibt als ihr BRD-Kontrahent einen nervtötenden Taugenichts. Mehr Spaß macht da DJ Thilo (Julius Feldmeier), der bei Kleo einzieht und glaubt, dass Aliens ihn auf eine Mission geschickt haben, um Techno zu verbreiten. Ganz so kurios ist die Auflösung dann doch nicht – zumindest kommt sie ohne Außerirdische aus. 

Nina Oberbucher

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