Fotoausstellung: Weit mehr als 50 Schattierungen von Grau

„Michael Schmidt“ (bis 26. 6.) in der Albertina.

Er wurde als Autodidakt zu einem der bedeutendsten Fotokünstler weltweit. Nachdem er den Polizeidienst quittiert hatte, fotografierte Michael Schmidt (1945– 2014) jahrzehntelang nur in einem plakativen, hart kontrastierten Schwarz-Weiß – vor allem das Berlin der Nachkriegszeit.

Berlin nach 1945: Ein unbetiteltes Werk von Michael Schmidt zeigt seinen unvergleichlichen Reichtum an Grauwerten  

©Albertina/Schmidt

Der gebürtige Kreuzberger galt als bester Porträtist der Alltagswirklichkeit, einer Tristesse West vor der Wiedervereinigung, und sagte: „Ich betrachte die Schwarz-Weiß-Fotografie, so wie ich sie betreibe, als eine Farbfotografie.“ Und die hatte bei ihm einen bis heute unvergleichlichen Reichtum an Grauwerten aufzuweisen.

In der Pfeilerhalle widmet die Albertina bis 26. Juni dem deutschen Fotografen eine große Retrospektive mit fast 300 Arbeiten, der über Jahre beeindruckend ins Bild gesetzt hat, wie sich das Leben in Berlin in der Vorwendezeit und des Mauerfalls anfühlte.

Werner Rosenberger

Über Werner Rosenberger

Seit 1994 beim KURIER im Kultur-Ressort und Autor zahlreicher Reise-Reportagen für den FREIZEIT-KURIER. Davor hat der gebürtige Steirer zehn Jahre lang bei verschiedenen Medizin- und Wissenschaftsmedien gearbeitet, war Mitgründer und Chefredakteur einer Wochenzeitung für Ärzte, außerdem Werbetexter und Autor u. a. für GEO, Profil, Trend und Diner's Club Magazin.

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