Filmkritik zu "Halloween Ends": Finaler Teil mit Jamie Lee Curtis
Jamie Lee Curtis holt zum finalen Schlag gegen den Serienslasher Michael Myers aus. Ultrabrutaler Hardcore-Horror.
Zum Finale hat sich Laurie Strode die Haare frisch machen lassen. Im letzten Teil der Slasher-Trilogie – einer direkten Fortsetzung von John Carpenters Horror-Klassiker „Halloween“ von 1978 – will sie mit neuer, blonder Föhnfrisur optimistisch in die Zukunft blicken.
Wieder gespielt von Jamie Lee Curtis, dem wackeren Final Girl aus dem Original, hat Laurie Strode all die grausigen Serienmorde von Michael Myers, dem Mann mit der weißen Maske, mit Mühe überlebt. Nun wohnt sie, Jahre nach dem Ende von „Halloween Kills“, mit ihrer Enkeltochter Allyson in netter Hausgemeinschaft und versucht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Bis schließlich das Böse zurückkehrt.
Das clevere Spiel mit den Regeln des Horror-Genres gehört mittlerweile zum Standard: „Nicht das Baby stirbt im Horrorfilm, sondern der Babysitter“, sagt ein altkluger Bub zu seinem Aufpasser. Was folgt, sind in der Tat gruselige Schreckmomente.
Nach seinem effektvollen Intro wühlt sich Regisseur David Gordon Green lustvoll durch die Gedärme der Kleinstadt Haddonfield, dem Schauplatz der Mordserie. Überall nur Schrottplätze, Müllhalden und Ratten. Auch die Bewohner der Stadt sind widerwärtig: Fürchterliche Eltern, grausame Kinder, präpotente Chefs. Sie alle sterben ultrabrutale Tode, gespickt mit sadistischen Ekeldetails, genießbar nur für Fans von Hardcore-Horror.
Während nie klar war, warum Michael Myers zum Killer wurde, findet er jetzt einen Nachahmer mit guten Gründen. An dieser Stelle biegt der Schlitzerfilm überraschend Richtung unangenehmes Melodram ab. Mit einer fatalen Liebesromanze nimmt er Anlauf für den blutigen Schock-Down zwischen Laurie Strode und Michael Myers. „Halloween Ends“ bleibt hoffentlich kein leeres Versprechen.
INFO: USA/GB 2022. 111 Min. Von David Gordon Green. Mit Jamie Lee Curtis, Andi Matichak.
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