Filmkritik zu "Black Adam": Helden und Superhelden
Dwayne „The Rock“ Johnson als DC-Antiheld „Black Adam“ wechselt ins Marvel-Universum
von Gabriele Flossmann
„Die Welt braucht einen Helden“, schrieb Hollywood-Star Dwayne Johnson – besser bekannt als Muskelpaket „The Rock“ – auf Twitter. Dass er mit diesem Helden sich selbst meinte, versteht sich von selbst. Nicht umsonst wird Dwayne Johnson hartnäckig als möglicher US-Präsidentschaftskandidat gehandelt – als demokratischer Fels in der von Trump bewegten Brandung rund um das Weiße Haus.
Die Widersprüche von „The Rock“ gegen diese Gerüchte werden jedenfalls seltener. Ob sich gerade die furiose Rolle als ägyptischer Sklave auf Rachefeldzug im Marvel-Universum dazu eignet, ist allerdings fraglich. Denn bisher war „Black Adam“ der Antiheld der Welt der DC-Comics.
Die Handlung von „Black Adam“ schert sich nur insofern um die unüberschaubar gewordenen Marvel-Comic-Vorgaben, als es für die Entwicklung des „Helden“ nötig ist. Irgendwann verliert man den Überblick: Ist das eine Komödie? Ein Actionreißer? Ein Abenteuerfilm? Ein alt-ägyptischer Gaunerstreifen?
Der Film folgt Black Adam, wie er lernt, auf das – nicht nur für ihn neue – Marvel-Universum zu reagieren. Auch für den Ex-Bond-Darsteller Pierce Brosnan als „Doctor Fate“ ist alles neu. Für beide Stars ist dies der erste Superhelden-Film.
Als sich Black Adam mithilfe seiner Superkräfte am Zauberer Shazam wegen seiner 5.000 Jahre im Gefängnis rächen will, zieht er die Aufmerksamkeit der Organisation „Justice Society of America“ auf sich. Sie versucht, Black Adam beizubringen, wie sich ein ordentlicher Superheld zu verhalten hat. Black Adam zeigt sich gelehrig. Einem Sequel dieser 200 Millionen Euro teuren Special-Effects-Schlacht steht also nichts im Wege. Wenn man sich als Zuschauer ein „More of the Same“ antun will.
INFO: USA 2022. 124 Min. Von Jaume Collet-Serra. Mit Dwayne Johnson, Sarah Shahi, Viola Davis.
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