"Die Ringe der Macht": Was kommt nach Masked Sauron Mittelerde?
Wie gut ist "Die Ringe der Macht"? Vier Fragen nach dem großen Staffelfinale.
Die laut inoffiziellen Angaben teuerste Serienstaffel aller Zeiten ist beendet. Die Fantasy-Welt steht noch, aber das „Herr der Ringe“-Prequel "Die Ringe der Macht" hat doch rege Fan-Diskussionen ausgelöst. Das ist zumindest eines der Ziele, die Amazon-Gründer Jeff Bezos mit dem Megaprojekt erreichen wollte.
Aber wie gut kam die erste Staffel an?
Auf der Filmbewertungsseite Rotten Tomatoes ergibt sich ein zwiespältiges Bild. Bei den ausgewerteten Kritiken zählte man immerhin 85 Prozent positive Urteile, beim Publikum aber lediglich 39 Prozent. Das kann Bezos nicht gefallen.
Das sagen wir
Die Staffel ließ sich in der ersten Hälfte viel Zeit, um das Werkel im Zweiten Zeitalter von Mittelerde in Gang zu setzen. Einige wurden ungeduldig. Aber schließlich sollte man zu den vielen Charakteren auch Freundschaft schließen können. In Folge 6 ging es dann richtig zur Sache. Die Númenórer ritten – begleitet von Galadriel (Morfydd Clark ist das pulsierende Herz der Serie) – in den Südlanden ein, um den gegen das wiedererstarkte Böse kämpfenden Einwohnern zu Hilfe zu eilen. Wir erlebten dennoch die spektakuläre Geburt Mordors – jenes Schattenreichs, das zur Heimat der mit sonnenempfindlicher Haut ausgestatteten Orks wird. Dies überzeugend zu erzählen, ist den Machern gelungen. Endlich entstand auch ein Schlachtengemälde – mit apokalyptischen Bildern wie nach einer Nuklearkatastrophe.
Wer entpuppte sich in Folge 8 als Sauron?
Staffel 1 entwickelte sich zur Suche nach Masked Sauron Mittelerde. Dass der Bösling andere Formen annehmen konnte, steht auch bei Tolkien. Ein Anwärter im Vorfeld war Robert Mawle, er spielt den Schurken Adar, der den Orks der Südlande eine Vaterfigur ist.
In Folge 1 fiel dann beim Dorf der Harfüße ein Fremder (Daniel Weyman) vom Himmel, umkränzt von kalten Flammen. Sehr mysteriös.
Ebenfalls im Spiel war Halbrand (Charlie Vickers), der Galadriel aus dem Teilenden Meer zog. Bei Fans uncharmant als „Aragorn light“ bezeichnet, fiel beim Königsspross der Brotberuf Schmied ins Auge. Zu offensichtlich? Es sind ja noch ein paar nicht unwesentliche Ringe zu schmieden.
Als ein Trailer dann einen bösen Okkultisten (Bridie Sisson) mit bösem Blick und Eminem-Frisur zeigte, der einen üblen Feuerzauber drauf hat, war die Theorie „Slim Shady Sauron“ geboren.
Die gelegten Finten waren dann ausreichend, die Auflösung ergab Sinn, holte Sauron ins Irdische und geschah nicht völlig aus dem Blauen heraus.
Wie soll es in der zweiten Staffel weitergehen?
Zentrale Kritik der Tolkien-Fans ist das starke Abweichen vom Kanon mit neuen Figuren. Die Showrunner Patrick McKay und John D. Payne sagten nun im Hollywood Reporter an deren Adresse: Es werde bei Staffel 2 (voraussichtlich nicht vor 2024) „viele geben, die sagen werden: Das ist die Geschichte, auf die wir in Staffel 1 gehofft haben.“
Und Sauron? Der könne nun „einfach Sauron“ sein, „böse, aber komplex böse. Wie Walter White und Tony Soprano.“
Jetzt reicht’s aber mit dem Irdischen.
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