Mit "Da Da Da" hatte die deutsche Band Trio 1982 einen Welthit

"Da Da Da" feiert Geburtstag: Rückblick auf einen Anti-Song

Vor genau 40 Jahren veröffentlichten Trio ihren Mega-Hit "Da Da Da Ich lieb dich nicht du liebst mich nicht". Ein Witz oder ein Meilenstein?

84 Mal "Da" und 18 Mal "Aha". Dazu ein Spielzeugkeyboard, drei Griffe auf der Gitarre - und ein lakonisches "Ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht", das erst ein Jahr später, allerdings wesentlich weniger cool von der britischen Punk-Ikone John Lydon und seiner Band "Public Image LTD" aufgegriffen wurde ("This Is Not A Love Song"). Das ist das Rezept, mit dem die beiden Lehrer Stefan Remmler und Kalle Krawinkel gemeinsam mit dem ausgebildeten Clown Peter Behrens vor genau 40 Jahren die Musikwelt aufrollten:

"Da Da Da" - das bedeutet unglaubliche 13 Millionen verkaufter Singles. Weltweit. Einer der wenigen deutschsprachigen Acts mit einem Auftritt bei der britischen TV-Institution Top of the Pops.

Trio

Stefan Remmler (*1946), Gesang, Keyboard
Kalle Krawinkel (*1947-2014), Gitarre, Gesang
Peter Behrens (*1947-2016), Schlagzeug

 

In den 1960er-Jahren gründeten Remmler und sein Freund Krawinkel bereits eine Rock-Band, die hauptsächlich Cover-Versionen spielte (R'n'B, Rolling Stones). In den frühen 1970ern tendierten sie zu Prog- und Kraut-Rock, ehe sie nach erfolglosen Veröffentlichungen als Lehrer arbeiteten. Erst 1979 versuchten sie es erneut, nach einigen Umbenennungen unter dem Namen "Trio".

Aber auch massive Kritik, wie vom damaligen ORF-Intendanten Gerd Bacher, der hier ausgesprochenen Schwachsinn verortete. Vielleicht hatte seine Abneigung aber auch seinem generellen Widerwillen gegen alles, was mit "germanischem Säuseln" zu tun hat, wie er ja schon 1968 in seinem sogenannten "Schnulzenerlass" kundtat.

Sei's wie's sei, während die einen in dem Song die Hymne der Neuen Deutschen Welle feierten und die anderen ihn als Volksverblödung abqualifizierten, gilt der Song heutigen Kritikern als Meisterwerk der Minimal Art im Rock- und Pop-Business. Der übrigens sogar von Kult-Bands wie "Elastica" gecovert wurde.

Andreas Bovelino

Über Andreas Bovelino

Redakteur bei KURIER freizeit. Ex-Musiker, spielte in der Steinzeit des Radios das erste Unplugged-Set im FM4-Studio. Der Szene noch immer sehr verbunden. Versucht musikalisches Schubladendenken zu vermeiden, ist an Klassik ebenso interessiert wie an Dance, Hip-Hop, Rock oder Pop. Sonst: Texte aller Art, von philosophischen Farbbetrachtungen bis zu Sozialreportagen aus dem Vorstadt-Beisl. Hat nun, ach! Philosophie, Juristerei und Theaterwissenschaft und leider auch Anglistik durchaus studiert. Dazu noch Vorgeschichte und Hethitologie, ist also auch immer auf der Suche einer archäologischen Sensation. Unter anderem.

Kommentare