Pflanzen jetzt schon auswintern: Tipps vom Profi
Wer bereits vor den Eisheiligen den Garten oder Balkon wieder auf Vordermann bringen möchte, muss auf so einiges achten. Wir verraten, worauf man aufpassen sollte.
20 °C, Sonnenschein und wenig Regen. Der Frühling hat in ganz Österreich Einzug gehalten. Und mit ihm verbringen wir wieder mehr Zeit draußen, im Garten oder auf dem Balkon. Doch in den meisten Fällen müssen diese erst fit für den Sommer gemacht werden. Und dabei kann so einiges schiefgehen. Worauf man jetzt beim Auswintern der Pflanzen im März achten muss, ob man noch bis zu den Eisheiligen warten sollte und was wo stehen sollte, verrät uns Gärtner Fabian Scheider.
Zunächst geht es darum zu unterscheiden, wo und wie die Pflanzen den Winter verbracht haben. Pflanzen, die draußen geschützt, zum Beispiel unter Vlies, überwintert wurden, sollten bei den aktuellen Temperaturen auf jeden Fall ausgepackt werden, da es sonst zu Hitzeschäden kommen kann.
Generell sollte man aber trotzdem die Temperaturen im Auge behalten, speziell in der Nacht. Gegebenenfalls ist hier noch vereinzelt ein Schutz notwendig. Pflanzen, die in Innenräumen überwintert wurden, sind derzeit noch empfindlich gegenüber kühlen Nachttemperaturen und sollten außerdem langsam an die intensivere Sonneneinstrahlung gewöhnt werden.
Beim Auswintern sind winterharte Kübelpflanzen wie zum Beispiel auch ältere Olivenbäume, Oleander oder Hanfpalmen resistenter und halten Temperaturen unter 0 °C aus.
Pflanzen, die nicht draußen überwintert wurden - z.B. Zitruspflanzen und andere mediterrane Pflanzen, aber auch Sommerblumen aus dem Vorjahr wie Pelargonien und Co.
Ja, auch diese kann man bereits ins Freie stellen. Auch hier muss man jedoch aufpassen und sie nicht sofort der prallen Sonne aussetzen. Im Idealfall sucht man sich eine eher schattige Stelle im Garten oder auf dem Balkon. Bei Überwinterung in eher kühleren Räumen mit wenig Licht, wie Keller oder Garage, müssen sich die Pflanzen erst wieder an Sonne, Wind und Co. gewöhnen. Hier gilt, bei Temperaturen unter 0 °C lieber abdecken, in einen geschützteren Bereich oder gar nach ínnen stellen.
Ganz einfach: Sie bekommen einen "Sonnenbrand".
Ja. Die Blätter bleichen aus, werden teilweise braun und können dann ganz absterben.
Sonnenbrand betrifft in erster Linie die Blätter – trotzdem kostet es der Pflanze sehr viel Kraft und es dauert länger bis sie sich erholt hat.
Das Beste ist, die Pflanzen für ca. zwei Wochen eher schattig zu stellen und sie so an die steigende Lichtintensität zu gewöhnen.
Düngen sollte man die Pflanzen auf jeden Fall.
Ja. Einen alten Obstbaum im Garten muss man zwar in der Regel nicht mehr düngen – könnte man aber durchaus. Kleine Obstbäume im Trog und generell Topfpflanzen müssen aber regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Das gibt ihnen wieder Kraft und macht sie auch weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
Mit einer pauschalen Gießanleitung kann ich leider nicht dienen, da der Wasserbedarf verschiedener Pflanzen sehr unterschiedlich ist und auch von Standort und Witterung abhängt. Generell gilt aber: die Pflanzen sollten immer leicht feucht gehalten werden. Einfach den Fingertest machen: Wenn die Erde noch feucht ist, muss man noch nicht gießen. Erst, wenn man merkt, dass die Erde trocken wird, wieder wässern. Wichtig ist aber in jedem Fall, Staunässe zu vermeiden!
Lavendel, Rosmarin und andere mediterrane Kräuter sind nicht besonders nachtragend, wenn man mal aufs Gießen vergisst. Dickblättrige Pflanzen wie Fetthenne, Hauswurz oder der Sommerblüher Portulakröschen sind besonders trockenheitsresistent.
Abgestorbene Pflanzenteile sollten auf jeden Fall entfernt werden. Ansonsten hängen Zeitpunkt und Durchführung des korrekten Schnitts stark von der Pflanze ab, die man vor sich hat.
Wenn man nur abgestorbene Pflanzenteile abschneidet, kann wenig passieren. Bei Sommerblumen ist das Entfernen von Verblühtem von Vorteil, weil die Pflanze dadurch angeregt wird, neue Knospen auszubilden. Winterharte Stauden, Gräser und winterfeste Kräuter können im Frühling sogar radikal zurückgeschnitten werden.
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