Dieses Küchenutensil könnte laut Studie schädlich für die Gesundheit sein

Einige werden in ihrer Küche mit Sicherheit damit arbeiten: Kunststoffschneidebretter. Doch laut neuesten Untersuchungen können diese ein Gesundheitsrisiko darstellen.

Überall, wo mit Lebensmitteln gearbeitet wird, lauern auch Gefahren für die Gesundheit. Ob Keime im Kühlschrank, gefährliche Bakterien in den Spülschwämmen oder andere Erreger auf den Oberflächen – die meisten gesundheitlichen Risiken sind inzwischen bekannt.

Wissenschaftler haben nun allerdings eine neue Theorie aufgestellt, welches Küchenutensil die Gesundheit tatsächlich belasten könnte und führen dabei Kunststoffschneidebretter ins Feld.

Hauptaugenmerk: Mikroplastik 

"Schneidebretter aus Kunststoff sind eine potenziell bedeutende Quelle für Mikroplastik in der menschlichen Nahrung“, so die Forschenden. Daher wollten sie ermitteln, wie sich die Art des Zerschneidens und das Material der Bretter beim Benutzen auf die Lebensmittel auswirken. 

Ihre Theorie: Durch das wiederholte Schlagen des Messers auf das Schneidebrett, werden Millionen von Kunststoffpartikeln freigesetzt. Diese Freisetzung stellt wiederum ein Gesundheitsrisiko dar und wurde von Forschenden der University of Harvard mit Erkrankungen des Fortpflanzungs- und Verdauungsapparats sowie Krebs in Verbindung gebracht. 

Was ist Mikroplastik?

Als Mikroplastik werden kleine Kunststoffteilchen bezeichnet. Laut Definition der National Oceanic and Atmospheric Administration haben sie einen Durchmesser von unter 5 mm. Noch kleinere Kunststoffpartikel, die eine Größe von ein bis maximal 1.000 nm aufweisen, tragen hingegen den Namen "Nanoplastik“.

 

Das Problem mit Mikroplastik: Es bedarf teilweise hunderte Jahre, bis die vollständige Zersetzung abgeschlossen ist. Außerdem kann Plastik Giftstoffe wie etwa Weichmacher enthalten, die als potenziell krebserregend und giftig gelten. 

 

Über die Auswirkung von Mikroplastik auf den Menschen ist bislang nur wenig bekannt. Allerdings werden eine Vielzahl von Erkrankungen und Störungen laut Plastikatlas mit den Teilchen in Verbindung gebracht. Wie etwa: Unfruchtbarkeit, verfrühte Pubertät, Allergien, Fettleibigkeit, Diabetes und Brustkrebs. 

Die bestätigte Theorie

Die Forschenden stellten im Rahmen ihrer Untersuchung fest, dass sich ihre Theorie bestätigte. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin "Enviromental Science & Technology“. Demnach ergab die Studie, dass bei der Verwendung eines Kunstschneidebretts zwischen 1.536 und 7.680 kleine Kunstpartikel entstehen können, die so auf das Essen gelangen. 

Der Chemieberater Mark Jones sagte zu dem Thema gegenüber Yahoo News: "Wir verbrauchen unwissentlich jede Woche so viel Plastik wie eine Kreditkarte.“ Demnach sind Schneidebretter nur eine von zahlreichen Möglichkeiten, wie Mikroplastik in den Körper gelangt. Einwegplastikfalschen, Kleidung, Farbe, Reifen und vieles mehr können laut dem Experten ebenfalls Mikroplastik freisetzen. 

Zu viel Mikroplastik für den Menschen?

Noch gibt es keine Beweise für langfristige gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen. Allerdings haben Untersuchungen hinsichtlich Umwelt und Tiere die Schädlichkeit bestätigt. 

Wie Yahoo News berichtet, stellten Tierstudien eine Verbindung zu oxidativem Stress fest, sprich einen Zustand im Stoffwechsel, der durch Oxidation Schäden an Zellen und deren Funktionen verursacht. Eine andere Studie offenbart wiederum den Zusammenhang von Mikroplastik und Fortpflanzungsschäden bei den Tieren. Und wiederum eine andere Untersuchung zeigte, dass die Plastikpartikel Störungen komplexer hormoneller Regelkreise begünstigen. 

Was das für Kunststoffschneidebretter bedeutet

Jones sagte diesbezüglich gegenüber dem Yahoo Nachrichtenportal: "Auf dieser Grundlage werfe ich meine Plastikschneidebretter nicht weg, denn ich sehe derzeit keine konkreten Beweise dafür, dass die von uns konsumierten Kunststoffe schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben.“

Allerdings gibt er zu bedenken, dass derzeit keine Daten zu gesundheitlichen Auswirkungen zur Verfügung stehen, sich dies aber noch ändern könnte. 

Bakterienlast

Ähnlich unentschlossen zeigen sich Experten bei der Frage, ob Holz- oder Kunststoffschneidebretter die bessere Wahl seien. 

Die Forschenden der Technischen Universität München kamen im Rahmen ihrer Studie "Hygienische Aspekte von Schneidebrettern aus Holz bzw. Kunststoff“ aus dem Jahr 2002 zu dem Fazit, dass die mikrobielle Belastung bei Holzschneidebrettern oft nur halb so groß war wie die bei Kunststoffbrettern. 

Allerdings werden Kunststoffbretter von der Kommission des Bundesinstituts für Risikobewertung als hygienischer eingestuft, weil man sie aufgrund ihrer Hitzebeständigkeit in den Geschirrspüler zum Reinigen geben kann. 

Worin sich die Experten jedoch einig sind: Sowohl Kunstschneidebretter als auch Holzschneidebretter eigenen sich bislang für den Gebrauch, solange sie regelmäßig und gründlich gereinigt werden. 

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